Witterungsverlauf im Jahr 2003

Das Jahr 2003 war im Witterungsverlauf viel zu warm, viel zu trocken und sonnenscheinreich wie nie zuvor. In Balingen-Heselwangen (573 Meter über dem Meer), dem Sitz der meteorologischen Station, liegen mit Ablauf des Jahres 2003 Beobachtungswerte über den Temperaturverlauf und Niederschlagsgang seit nunmehr 25 Jahren und für den Sonnenschein seit 14 Jahren vor. Danach war es im Durchschnitt der vorausgegangenen 24 Jahre (1979 - 2002) übers Jahr durchschnittlich 8,4 Grad Celsius warm und an Niederschlag (Regen, Schnee, Hagel usw.) fielen zusammengerechnet durchschnittlich rund 900 Liter (genau 895,4 Liter) auf jeden Quadratmeter Erdboden bei der Messstation. Im Durchschnitt der Jahre 1990 - 2002 schien die Sonne überm Kreisgebiet 1758,4 Stunden. Nach einer vorsichtigen Hochrechnung können aber rund 50 Stunden zur Jahressumme addiert werden, die an der Station fehlen, weil durch den Schatten der Berge der Sonnenaufgang an der Station verzögert wird bzw. der Sonnenuntergang früher eintritt, so dass die anzusetzende Sonnenscheindauer durchschnittlich 1810 Stunden beträgt.

Das Jahr 2003 (das 25. Beobachtungsjahr) weist gegenüber diesen Werten eine Jahresdurchschnittstemperatur von 9,7 Grad Celsius und eine Niederschlagssumme von nur 594,3 Liter pro Quadratmeter aus. Die Sonne schien dafür im so eben zu Ende gegangenen Jahr 2164,2 Stunden. Mit diesen Werten war das Jahr 2003 das sonnenscheinreichste im Beobachtungszeitraum und wohl weit darüber hinaus, es war zudem nach dem Jahr 1991 (mit 571 Litern) das zweitrockenste und nach dem Jahr 2000 (9,8 Grad) das zweitwärmste Jahr. Um noch einen Wert zu nennen: Der Wind blies am häufigsten aus Südwest und dies mit einer mittleren Windgeschwindigkeit von 7 km/h.

Der Winter 2002/2003 beschränkte sich im Wesentlichen auf den Februar nachdem die vorausgegangenen Wintermonate Dezember 2002 und Januar 2003 recht wechselhaft waren. Eine über eine Woche hinweg liegen bleibende Schneedecke gab es vom 06. - 14. Januar und vom 29.01 - 21. Februar. Die mächtigste Schneedecke lag auf Höhe der Beobachtungsstation am 31. Januar mit 20 cm. Von den Wintermonaten war der Februar mit einer Mitteltemperatur von minus 1,5 Grad Celsius der kälteste und zugleich war der Februar der kälteste Monat des ganzen Jahres 2003. Der tiefste Wert wurde allerdings am 12. Januar mit minus 15,1 Grad registriert.

Januar - Februar - März

Im Frühjahr 2003 war jeder Monat zu warm und der für das Pflanzenwachstum notwendige Regen blieb aus. Es war durchweg zu trocken und sehr sonnig. Am 5. Mai wurden erstmals im Jahr 30 Grad Celsius als Tageshöchsttemperatur erreicht. Danach wurde es aber wieder normaler und gar darunter. Der Mai ist dann auch einer von den wenigen Monaten, die zu dunkel ausfielen. Den letzen Schnee gab es am 10. April, der letzte Frost vor dem Sommer wurde am 19. April registriert.

April - Mai - Juni

Mit dem Juni begann ein Supersommer. Die Anzahl der Sommertage (mit 25 Grad und mehr) und die Anzahl der heißen Tage - auch Tropentage genannt- (mit 30 Grad und mehr) verdeutlichen dies im Besonderen. In den vorausgegangenen 24 Jahren gab es im Schnitt in den Monaten Juni, Juli und August durchschnittlich 32 Sommertage und 6 heiße Tage. Im Jahr 2003 waren es aber in diesen drei Monaten 74 Sommertage und 24 heiße Tage. Im ganzen Jahr kamen 87 Sommertage und 26 heiße Tage zusammen.
Die heißeste Zeit des Sommers 2003 war Anfang August, und am 13. August wurde der höchste Wert des Jahres mit 36,4 Grad registriert. Außergewöhnlich auch die Anzahl der Sonnenscheinstunden - besonders der Juni und August taten sich mit fast 300 Sonnenscheinstunden hervor, und gäbe es die Abschattungen an der Messstation nicht, so wären die 300-Marke sicherlich überschritten worden.
Der Regen blieb aber im Sommer weiterhin und weitgehend aus. Das Hagelunwetter am 16. Juli - von dem auch die Beobachtungsstation betroffen wurde - bescherte zwar 42,2 Liter Regen durchlöcherte aber auch unzählige Fensterrollläden und zerstörte manchen Gartentraum.

Juli - August - September

Mehr im Normalen bewegte sich der Herbst. Nach einem sonnigen und ausgesprochenen trockenen September folgte ein durchschnittlich nasser und der kälteste Oktober seit Bestehen der Beobachtungsstation. Vom 7. auf den 8. Oktober schneite es, und der erste Schnee nach dem Sommer führte auf der Alb zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Am 15. Oktober endete dann auch die frostfreie Zeit - und außergewöhnlich - in den letzten Tagen des Oktobers waren auch in unseren Breiten Polarlichter zu sehen. Der folgende November war dann wieder warm, sonnig und niederschlagsarm. Mit dem Dezember beginnt für die Meteorologen der Winter. In diesem Monat ging es auf und Ab mit der Temperatur. In der Nacht zum Heiligen Abend ging die Temperatur auf minus 9,7 Grad zurück und es gab wieder mal weiße Weihnachten von dem Schnee, der gerade rechtzeitig zum astronomischen Winteranfang (22. Dezember) gefallen war und dann durch die nachfolgenden kalten Tage über die Weihnachtsfeiertage gerade noch liegen blieb. Weihnachten selbst war kalt und sonnig. In den letzten Tagen des Jahres war es neblig trüb und es schneite etwas. Das Jahr 2003 endete mit einem wolkenverhangenen Himmel und minus 2,3 Grad um Mitternacht.

Oktober - November - Dezember

Das Jahr 2003 in der Wetterstatistik

Die in Klammern gesetzten Werte geben die Durchschnittswerte aus den Jahren 1979 - 2002 an bzw. beziehen sie sich auf das angegebene Jahr.

Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2003 betrug 9,7 (8,4) Grad Celsius und an Niederschlag fielen 594,3 (895,4) Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle. In der Summe hatte das vergangene Jahr 104 (130,6) Regentage, das sind Tage, an denen es einen und mehr als einen Liter pro Quadratmeter geregnet bzw. geschneit hat. Die größte Regenmenge innerhalb 24 Stunden fiel an der Messstelle am 16. Juli mit 42,2 (46,2) Liter/Quadratmeter. Der Wind frischte das Jahr über an 83 (104) Tagen bis mindestens zur Windstärke sechs (39 km/h und mehr) auf und blies vorwiegend aus Südwest. An 31 (25,4) Tagen wurden Nah- oder Ferngewitter registriert. Nebel gab es nur an 12 (32,3) Tagen, und die Sonne schien am Beobachtungsort 2164,2 Stunden lang. Im Durchschnitt der vorausgegangenen zwölf Jahre waren es 1758,4 Stunden. Nach einer vorsichtigen Hochrechnung können aber rund 50 Stunden zur Jahressumme addiert werden, die an der Station fehlen, weil durch den Schatten der Berge der Sonnenaufgang an der Station verzögert wird bzw. der Sonnenuntergang früher eintritt.

Frost gab es 2003 an 115 (99,2) Tagen und Eistage, an denen es ganztägig unter Null Grad bleibt, wurden 21 (20,3) gezählt. Der kälteste Tag vom ganzen Jahr 2003 war der 12. Januar, mit minus 15,1 (-16,1) Grad Celsius, und die frostfreie Zeit dauerte vom 20. April bis zum 14. Oktober - also 178 (166,8) Tage. Geschneit hat es im ganzen Jahr 2002 an 31 (39) Tagen und eine geschlossene Schneedecke lag an 49 (38) Tagen. Zählt man allen gefallenen Schnee zusammen, so kommt man auf eine Neuschneesumme von doch 75 cm (83 cm). Die mächtigste Schneedecke lag im Jahr 2003 auf Stationshöhe am 31. Januar mit 20 cm.

Sommertage (25,0 und mehr Grad) kamen stolze 87 (31,8) zusammen, davon steuerte der Mai 6, der Juni 26, der Juli 21 und der August 27 bei. Heiße Tage (30,0 und mehr Grad) wurden 24 (5,8) gezählt, wobei der August alleine 15 beisteuerte. Der wärmste Tag vom ganzen Jahr 2003 war Mittwoch, 13. August, mit 36,4 (32,8) Grad Celsius.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter