Witterungsverlauf im Januar 2003

Mit einem Bilderbuchwintertag endete der Januar 2003. Auf Stationshöhe bedeckten 20 cm Schnee die Flur und dazu gab es klirrenden Frost. Weniger erfreut über das plötzliche Winterwetter waren die Autofahrer. Sie standen stellenweise stundenlang im Stau, weil die Räumdienste nicht nachkamen bzw. ebenso im Verkehrsstau festgeklemmt waren.

Im gesamten gesehen war der Januar aber kein strenger Wintermonat. Die Temperaturspanne reichte von plus 12,4 Grad bis minus 15,1 Grad, und im Rhythmus von etwa sieben Tage wechselten sich frostige mit milden winterlichen Tagen ab. Die Sonne schien im Gegensatz zum Vorjahr unterdurchschnittlich, und an Niederschlag fielen 15 Liter mehr als üblich. Von dem Januar 2002, in dem bei uns an keinem Tag Schnee fiel, hebt sich der von diesem Jahr in der Schneemenge allerdings deutlich ab. Mit 13 Schneefalltagen und einer Neuschneesumme von 37 cm können daher alle zufrieden sein, die am Winter ihre Freude haben.

Plus zehn Grad zeigte das Thermometer am verregneten Neujahrstag als Maximum an. Dazu kam Wind auf, der am 2. Januar bis auf Sturmstärke anwuchs. Bis zum 4. Januar regnete es täglich. 16,8 Liter pro Quadratmeter alleine am Donnerstag, 2. Januar. Mosel und Main führten in jener Zeit schlimmes Hochwasser. In der Nacht zum 5. Januar schneite es dann zum ersten Mal in diesem Jahr. Am Morgen bedeckte ein dünner Schneeschleier die Landschaft, und die Temperatur war in der Frühe bis auf minus 2,7 Grad zurückgegangen. Tagsüber wurde es dann noch kälter. Etwas Schnee gab es in den folgenden Tagen, und es wurde immer kälter. Die tiefsten Werte wurden am sonnigen Sonntag, 12. Januar, registriert. 17,1 Grad am Boden und minus 15,1 Grad ( in zwei Metern Höhe gemessen ) zeigten die Minimumthermometer an. Tagsüber kam an diesem Tag aber die Temperatur trotz eitlem Sonnenschein nicht über minus 5,7 Grad hinaus. Schon zwei Tage später waren Tag- und Nachtemperatur wieder im Plusbereich. Der Schnee war bis auf klägliche Reste verschwunden. Sein Schmelzwasser verursachte aber stellenweise noch tückische Eisglätte auf dem noch gefrorenen Boden. Nach der Monatsmitte ließ sich die Sonne gelegentlich blicken. Von den nur 49,7 Stunden Sonnenschein insgesamt entfallen alleine 38,1 Stunden auf das zweite Monatsdrittel. Vom 20. bis zum 31. Januar schien die Sonne dann insgesamt nur noch 4 Stunden lang. Der Himmel war in dieser Zeit mit Regenwolken verhangen aus denen ab dem 23. auch etwas Schnee fiel. Am Vormittag des Dienstag, 28. Januar, zog ein heftiger Schneeschauer über uns hinweg, begleitet von Blitz und Donner und stürmischem Wind. In der folgenden Nacht schneite es dann erneut, und am anderen Tag lagen 3 cm Neuschnee. Am meisten schneite es dann in der Nacht zum Monatsletzten. 14 cm Neuschnee und 20 cm Gesamtschnee- decke zeigten die Schneepegel zum Messtermin am 31. Januar an.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Januars 2003 betrug minus 0,5 Grad Celsius. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 0,4 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2002 war es bei uns im Januar minus 0,2 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden immerhin 20 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es neun. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 13 gezählt und in der Summe kamen 66,6 Liter als Regen oder Schnee zusammen. Im Jahr 2002 waren es im Januar magere 10,4 Liter, und im Durchschnitt der vorausgegangenen 24 Jahre hat es im Januar 51,0 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel an 13 Tagen - abgesehen von ein paar Flocken an keinem einzigen Tag im Januar 2002 - und eine geschlossene Schneedecke lag auf Stationshöhe auch an 13 Tagen. Die Neuschneesumme betrug 37 Zentimeter. Nebel gab es an keinem einzigen Tag, und der Wind frischte an 6 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 49,7 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es über doppelt so viele Sonnenscheinstunden, nämlich 127,7 Stunden, und im Schnitt seit 1990 sind es 88,3 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter