Witterungsverlauf im Februar 2003

Nach einem ungewöhnlich warmen und stürmischen Februar im Jahr 2002 hatten wir in diesem Jahr einen Wintermonat, mit dem man zufrieden sein konnte. Strenger Frost, eine geschlossene Schneedecke über fast den ganzen Monat hinweg und trotzdem überdurchschnittlich viel Sonne berechtigen diese Aussage.
Mit dem Februar endet für die Meteorologen auch der Winter, der für die Wetterfrösche die Monate Dezember, Januar und Februar umfasst. Nach einem zu warmen und schneelosen Dezember2002 folgte ein wechselhafter Januar, der teilweise strammen Frost brachte und es insgesamt auf Stationshöhe eine Neuschneesumme von 37 cm schneite. Der eben zu Ende gegangene Februar zehrte von dem Schnee, der Ende Januar fiel, denn im Februar selbst schüttete Frau Holle nur 11 cm Neuschnee. Trotzdem reichte der Schnee aus, um an 21 von 28 Tagen die Balinger Flur mit einer geschlossenen Schneedecke zu überziehen. Dies hatte zwar auf Stationshöhe einige Lücken und die Südhänge waren ab der Monatsmitte schneefrei, doch auf den Höhen der Zollernalb war sie durchgängig geschlossen und lud zum Wintervergnügen ein. So gesehen ein Winter mit dem man zufrieden sein kann.

Dass dem so sein konnte, verursachten die winterlichen Temperaturen im ersten und zweiten Monatsdrittel. Am Monatsersten wurde der tiefste Wert des ganzen Februars mit minus 14,9 Grad Celsius registriert. Doch schon am 2. sprang die Temperatur in den Plusbereich. Es kam Regen auf, der in den folgenden Tagen in Schnee überging. Ab dem 8. war es sowohl mit dem Regen als auch mit dem Schnee zu Ende. Von der Monatsniederschlagssumme von insgesamt nur 13,6 Litern/Quadratmeter fielen bis Freitag, 7. Februar 13,3 Liter, der magere Rest von 0,3 Litern dann am 15. Februar. Ansonsten blieb der Monat trocken und zur Monatsmitte mit strengem Frost begleitet.
Vom 12. - 17. Februar blieben sowohl die Nacht als auch die Tagestemperaturen unter Null Grad. Mit einer Tagesmitteltemperatur von minus 7,5 Grad, war in der Mitteltemperatur der14. Februar der kälteste Tag. An diesem Freitag zeigte das Minimumthermometer minus 10,5 Grad als tiefste Temperatur und das Maximumthermometer minus 3,8 Grad als Tageshöchsttemperatur an. Schade, dass an jenen Tagen eine Hochnebeldecke die Sicht zur Sonne versperrte. Um diese zu sehen musste man höher, über die Inversionsschicht, hinaus oder in weiter nördlich liegende Landesteile fahren.
Reichlich Sonne gab es dann aber insbesonders im letzten Monatsdrittel. Von den insgesamt 148,7 Sonnenscheinstunden im Februar 2003 entfallen auf die letzten 8 Tage des Monats alleine 71,1 Stunden. Diese herrlichen Wintertage hatten wir dem Hoch Helga zu verdanken, das langsam von der Ostsee nach Osteuropa zog und auch in unseren Raum kalte, feuchtigkeitsarme Festlandluft führte.
Am 27. Februar blieb die Sonne über der Messstation zum ersten Mal in diesem Jahr 10 Stunden über dem Horizont. Wäre da der Schatten der umliegenden Berge nicht, so hätte es noch rund eine Stunde mehr sein können. Trotzdem bestätigt sich immer wieder, dass der Zollernalbkreis zu den sonnenscheinreichsten Gegenden in ganz Deutschland zählt.
Zum Monatsende hin wurde es dann immer wärmer, der Schnee schmolz auf Stationshöhe auf Reste zusammen. Am Monatsletzten stieg die Tagestemperatur auf plus 14 Grad an und blieb auch bei Nacht mit Plus 0,9 Grad über der Frostgrenze.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Februars 2003 betrug minus 1,5 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 4,8 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2002 - also in den vorausgegangenen 24 Jahren - war es bei uns im Februar plus 0,9 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden heuer 26 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es neun. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 3 gezählt, und in der Summe kamen magere 13,6 Liter zusammen. Im Jahr 2002 waren es im Februar 52,6 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2002 sind es genau 50,5 Liter. Geschneit hat es an 6 Tagen, und eine geschlossene Schneedecke lag zum Messtermin an beachtlichen 21 Tagen. An Neuschnee kamen im Februar allerdings nur magere 11 cm zusammen. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, und der Wind frischte auch nur an 2 von 28 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 148,7 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es nur 67,4 Sonnenscheinstunden - und im Schnitt seit 1990 sind es 96,8 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter