Der diesjährige April endete mit windigem und regnerischem Wetter. Im gesamten gesehen war der April aber ein sonniger und trockener Monat, der seinem Ruf, ein wetterwenderischer Monat zu sein, nur zeitweilig gerecht wurde. Wettermäßig aufteilen lässt sich der April in einen winterlichen Teil bis fast zur Monatsmitte und dem restlichen Teil mit mehr frühlingshaften Temperaturen. Mit Ausnahme des Monatszweiten war vom 1. April bis zum 13. April jeder Tag ein Frosttag. Nach einem Start mit fast 20 Grad erreichte die Temperatur am Donnerstag, 3. April, nur noch 5,8 Grad zur Mittagszeit. Es schneite und graupelte gelegentlich, dazwischen schien die Sonne - so gesehen richtiges Aprilwetter. Tags zuvor regnete und stürmte es fest und es fielen 12,6 Liter Niederschlag auf jeden Quadratmeter bei der Messstation. Aber dann hatte es sich erstmal mit dem Regen. Die Tage wurden zunehmend sonniger, blieben aber kühl bis kalt. Der tiefste Wert des ganzen Monats wurde dann am Dienstag, 8. April, registriert, als das Bodenthermometer in den Frühstunden minus 9,1 und in zwei Metern Höhe minus 7,6 Grad anzeigte. Tagsüber kam die Temperatur trotz eitlem Sonnenschein an diesem Tag nicht über 7,3 Grad hinaus. Tief in den Winter zurückversetzt wurde der Landkreis am 10. Mai. In den Nachmittagsstunden an diesem Donnerstag begann es zu schneien, und in den frühen Abendstunden lagen dann 9 cm pappiger Neuschnee. Die Schneedecke hielt jedoch nur bis in die Mittagsstunden des folgenden Tages - es wurde wärmer. Ab der Monatsmitte kletterten die Temperaturen auf und um die 20 Grad Celsius. In jenen Tagen schien die Sonne täglich über 12 Stunden. Die Natur reagierte prompt. Eine herrliche Blütenpracht entfaltete sich an Sträuchern und Bäumen. Doch obwohl die Kirschbäume- und Schlehenhecken mit ihrer Blütenpracht im Sonnenschein lockten, hörte man nur wenige Bienen und Hummel summen. Sie verbannte der fast ständig wehende Nordostwind ins Bienenhaus und zwang sie zur Untätigkeit bei ihrer fruchtschaffenden Arbeit. Die Natur wartete zudem auf den Regen. Der Boden war ausgetrocknet, denn schon in den Vormonaten hatte es zuwenig geregnet. Normalerweise - d. h. im Schnitt der vorausgegangenen 24 Jahre hat es von Januar bis einschließlich dem April 236,4 Liter auf jeden Quadratmeter geregnet. Dieses Jahr fielen im Januar 66,6 Liter, im Februar nur 13,6, im März 16,3 und im eben zu Ende gegangen April nur 38,8 Liter Niederschlag. In der Summe sind dies 135,3 Liter - was nur 57 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge entspricht. Obwohl es dann im letzten Monatsdrittel zunehmend wärmer wurde, war es nicht mehr so schön. Es kamen Gewitter auf, die sich lokal unterschiedlich entluden. Am Ostermontag, 21. April, streiften z. B. am frühen und späten Nachmittag zwei Gewitter den Beobachtungsort. Während es beim ersten an der Messstelle nur tröpfelte, hagelte und goss es in Strömen in den südlichen Stadtteilen von Balingen. Das zweite Gewitter brachte dann am Beobachtungsort wenigstens 3 Liter pro Quadratmeter. Der 25. und 28. April dürfen für sich in Anspruch nehmen, die wärmsten Tage des Aprils 2003 gewesen zu sein. An beiden Tagen kletterte die Temperatur auf genau 24,0 Grad Celsius. Der Monat endete windig, begleitet von einigen Regenschauern, die aber am Monatsletzten den Regenmesser auch nur mit 5,9 Litern füllten. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des April 2003 betrug plus 8,3 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 7,8 Grad und im Durchschnitt der vorausgegangenen Jahre (1979 bis 2002) war es bei uns im April plus 7,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 13 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es jedoch keine mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden nur sieben gezählt (im Durchschnitt 12), und in der Summe kamen 38,8 Liter zusammen. Im Jahr 2002 waren es im April auch nur 51,5 Liter, doch im Durchschnitt seit 1979 - 2002 regnete es 75,1 Liter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April noch an vier Tagen, eine geschlossene Schneedecke lag an zwei Tagen und 11 cm Neuschnee kamen zusammen. Nebel gab es an keinem einzigen Tag, und nennenswert gewittert hat es auch nur an 1 Tag, dafür frischte der Wind an 15 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 210,2 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 196,4 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2002 schien die Sonne im April durchschnittlich 156,9 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |