Das Jahr 2013 war im Witterungsverlauf viel zu nass, deutlich sonnenscheinärmer als üblich und trotzdem etwas zu warm.
In Balingen-Heselwangen (573 Meter über dem Meer) dem Sitz der Wetterstation, war es in der Vergleichsperiode (1981 - 2010) übers Jahr durchschnittlich 8,7 Grad Celsius warm und an Niederschlag (Regen, Schnee, Hagel usw.) fielen zusammengerechnet durchschnittlich 871,6 Liter auf jeden Quadratmeter Erdboden bei der Messstation. Im Durchschnitt der Jahre 1991 - 2010 schien die Sonne an der Beobachtungsstation 1825 Stunden.
Das Jahr 2013 weist gegenüber diesen Werten eine Jahresdurchschnittstemperatur von plus 9,0 Grad Celsius und eine Niederschlagssumme von 1024,4 Liter pro Quadratmeter aus. Die Sonne schien im zu Ende gegangenen Jahr nur 1668,7 Stunden.
Der Winter 2012/2013 Dezember - Januar -
Februar
Der Dezember 2012 zählt für die Meteorologen schon zum Winter 2012/2013. Er war ein schillernder Monat, der insgesamt zu warm und zu nass ausfiel. Zum Monatsbeginn war der Dezember noch recht winterlich - eine 19 cm starke Schneedecke bedeckte die Flur und nachts gabs strengen Frost. Dann aber zur Monatsmitte ein Wetterumschwung, der so warme Weihnachten wie noch nie hervorbrachte.. An Heiligabend 2012 wurde an der Station 17,9 Grad registriert - der höchste Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Erst frühlingshaft, dann winterlich und zum Monatsende hin wieder mehr Frühling als Winter - so lässt sich in Kürze das Wetter im Januar 2013 beschreiben. In der Gesamtbilanz fiel der Januar zu warm, zu trocken und deutlich zu dunkel aus. Am 20. Januar verwandelte sich der Landkreis aber in eine Eisfläche - Blitzeis überzog die Straßen - glücklicherweise wurde trotz vieler Unfälle niemand schwer oder gar tödlich verletzt. Auch die Geislinger Narren hatten Glück, deren Bus auf eisglatter Fahrbahn hängenblieb und auf ein Wohnhaus abzurutschen drohte - nach längerer Wartezeit kamen sie doch noch unbeschadet nach Hause.
Das Wetter im Februar war mehr winterlich. Angefangen hat der Monat noch schneelos und mit dem wärmsten Tag des Monats und 31,9 Liter Regen. Bald wurde jedoch aus dem Regen Schnee und letztlich waren von den 28 Februartagen 25 mit Schnee bedeckt. Schlussendlich fiel der Februar auch deutlich kälter als üblich aus. Die tiefste Temperatur des ganzen Jahres 2013 am 10. Februar 2013 mit 12,9 Grad drückte gar die Monatsdurchschnittstemperatur auf minus 1,6 Grad - gegenüber dem Durchschnitt war der Monat dann um minus 2,4 Grad zu kalt.
Mit dem Februar endet für die Meteorologen der Winter. In die Wetterstatistiken gehen dann die Werte vom Dezember des Vorjahres und vom Januar und vom Februar des neuen Jahres ein. In der Zusammenschau ergibt sich ein Winter 2012/2013 der etwas kälter aber deutlich schneereicher als üblich war. Ansonsten war der Winter der sonnenscheinärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, und er war gegenüber dem Durchschnitt auch feuchter.
Das Frühjahr 2013 März - April -
Mai
Winterfrust statt Frühlingslust bescherte uns das diesjährige Märzenwetter. Aus dem Monat im Lenz wurde ein Märzenwinter mit einer geschlossenen Schneedecke an 15 Tagen und noch 21 Tagen mit Frost. Und im Nachklang zu überaus warmen und "grünen Weihnachten 2012" gab es mal wieder "weiße Ostern" 2013. Zudem befand sich die Sonne noch im tiefen Winterschlaf - nur 118,7 statt durchschnittlich 136,6 Sonnenscheinstunden.
Der April war im Witterungsverlauf im gesamten gesehen dagegen eine Spur zu warm, zu nass und wie die Vormonate sonnenscheinarm. Im Verlauf bot der Monat aber recht wechselhaftes Wetter und der April wurde damit seinem Ruf, ein wetterwenderischer Monat zu sein, gerecht. Die Temperaturspanne reichte im April von minus 4,4 bis plus 25,3 Grad Celsius.
Auch der Mai 2013 war kein Wonnemonat - der Monat war nach der Wetterbilanz um fast zwei Grad zu kalt, zu nass und viel zu dunkel. Der triste Eindruck des Maiwetters entstand vor allem durch die 24 Tage mit Regen - und allein 47,7 Liter pro Quadratmeter am Monatsletzten. Und im weiteren Rückblick ging ein Frühling zu Ende ohne dass er in Lieblichkeit überhaupt da war.
Denn insgesamt fiel der Frühling zu nass (283,9 Liter gegenüber durchschnittlich 233,7 Litern) und viel zu dunkel aus, (nur 377,7 gegenüber 515,2 Sonnenscheinstunden). Auch war das Frühjahr merklich kälter als durchschnittlich (7,1 Grad gegenüber 8,3 Grad Celsius).
Der Sommer 2013 Juni - Juli -
August
Begonnen hat der meteorologische Sommer mit sintflutartigem Regen. Am 01. Juni fielen innerhalb 24 Stunden 35,5 Liter Niederschlag auf jeden Quadratmeter. In der Summe kamen mit den Regenmengen der letzten Maitage dadurch über 100 Liter pro Quadratmeter zusammen Diese Menge ließ auch bei uns die Bäche und Flüsse über die Ufer treten, und das Hochwasser verursachte im Kreisgebiet erhebliche Schäden. Die Volksbankmesse musste u. a. evakuiert werden - auch das Au-Stadion in Balingen wurde überschwemmt. Bundesweit - besonders an Donau und Elbe entlang kam es zu einem Jahrhunderthochwasser, das immense Schäden anrichtete und die Schlagzeilen der Medien bis fast zur Monatsmitte bestimmten.
An sich war das Wetter im Juni 2013 dreigeteilt. Auf eine erste noch mehr frühlingshafte Monatshälfte startete der Juni in den Hoch-Sommer mit drei Tagen mit über 30 Grad, um dann doch recht kühl zu enden. In der Gesamtbilanz fiel der Monat ein klein wenig zu warm, zu dunkel und trotz des vielen Regens am Monatsanfang zu trocken aus.
Der Juli 2013 verwöhnte und versöhnte uns mit dem Sommerwetter. Der Monat war sehr sonnig, überdurchschnittlich warm und etwas zu trocken. Letzteres gilt aber nur für den Ort der Messstation - an anderen Orten des Landkreises und darüber hinaus ließen Unwetter am Monatsende die Regenmengen deutlich über das Übliche ansteigen. Der Juli brachte auch den heißesten Tag des Jahres hervor, 35,5 Grad am Siebenschläfertag (27. Juli). Ein Tag später wütete im nördlichen Teil des Landkreises und in den nördlich angrenzenden Landkreisen und entlang des Neckars ein Unwetter mit Hagel und sintflutartigen Niederschlägen, das Sachschäden in Milliardenhöhe anrichtete und der Hagel auch Personen verletzte.
Während im Gegensatz zu den Landkreisen Tübingen und Reutlingen beim Hagelunwetter in den letzten Julitagen unser Landkreis noch glimpflich davon kam, sollte es den Zollernalbkreis am Dienstag, den 6. August, treffen. In zwei Schüben zog an diesem Tag ein Hagelunwetter über uns hinweg, wobei der westliche und nordwestliche Teil des Landkreises am stärksten davon getroffen wurde. Tennisballgroße - und noch größere - Hagelkörner durschlugen Haus- und Glasdächer, zerbeulten Autos, zerstörten Pflanzen und alles was dem Unwetter ungeschützt ausgesetzt war. Die Messstation selbst wurde von dem Unwetter verschont - lediglich ein Loch in einem Rollladen zeugte vom Hagel. Ansonsten war der August recht sonnig, auch etwas wärmer und trotzdem überdurchschnittlich nass.
Mit dem August endet für die Meteorologen auch der Sommer. In der Bilanz fiel der Sommer gegenüber dem Durchschnitt wärmer, und auch etwas nässer aus. Insgesamt brachte es der Sommer 2013 (in den Monaten Juni - August) auf 40 Sommertage mit 25 und mehr Grad. Im Zeitraum 1981 - 2010 gab es durchschnittlich 35,2 Sommertage in diesen 3 Monaten. Bei den anderen Wetterelementen stehen sich 17,0 Grad im Vergleichszeitraum und eine Durchschnittstemperatur von18,1 Grad im Jahr 2013 - 277,2 Liter Niederschlag und heuer 290,7 Liter - und beim Sonnenschein 695,5 Stunden durchschnittlich (in der Summe von Juni bis August) und 775,9 Stunden im Jahr 2013 - gegenüber. Abgesehen von den Unwettern also ein Sommer mit dessen Werten man zufrieden sein konnte, wobei das Juliwetter am meisten zu dieser positiven Bilanz beitrug.
Der Herbst 2012 September - Oktober -
November
Das Wetter im September 2013 war dreigeteilt - auf noch hochsommerliches Wetter zum Monatsanfang wurde es zur Mitte herbstlich kühl und nass (37,5 Liter allein am 8. September), um dann den Monat mit durchwachsenem Wetter enden zu lassen. Insgesamt gesehen war der September gegenüber dem Mittel aus 30 Jahren etwas wärmer, deutlich nässer und fast durchschnittlich sonnig. Am Tag der Bundestagswahl (22.09.) schien die Sonne 11 Stunden lang.
Im Oktober gab es dann am Monatsletzten den ersten Frost. Damit endete die frostfreie Zeit, die 2013 vom 09. April bis zum 30. Oktober dauerte. Im Rückblick war der Monat teils golden, teils trübe und recht windig.
Der November dagegen war neblig trüb und trist, nasskalt und zeitweilig windig, auch zu nass und viel zu dunkel. Am 10. November mischten sich unter den Regen (auf Stationshöhe) auch die ersten Schneeflocken.
Im Gesamten fiel der Herbst deutlich zu nass (300,6 Liter gegenüber durchschnittlich 200 Litern), zu dunkel (320,6 gegenüber 368 Sonnenscheinstunden) und trotzdem zu warm (9,8 Grad gegenüber 8,8 Grad Celsius) aus.
Der Dezember zählt für die Meteorologen schon zum Winter 2013/2014. Im Jahr 2013 war der Dezember anfangs winterlich mit etwas Schnee - danach kalt in den Nächten und tagsüber aber dafür recht sonnig. Der Heiligabend war warm und sonnig, die Weihnachtsfeiertage dagegen verregnet, wobei sich am zweiten Feiertag unter den Regen auch Schnee mischte, der aber nur auf den Höhen liegen blieb. Das Jahr 2013 endete mit ruhigem Wetter und einem sonnigen Silvestertag.
Das Jahr 2013 in der Wetterstatistik
Die in Klammern gesetzten Werte geben die Durchschnittswerte aus dem Vergleichszeitraum 1981 - 2010 (30 Jahre) an bzw. beziehen sie sich auf das angegebene Jahr.
Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2013 betrug plus 9,0 Grad (8,7) Grad Celsius und an Niederschlag fielen 1024,4 (871,6) Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle. In der Summe hatte das vergangene Jahr 140 (129) Regentage, das sind Tage, an denen es einen und mehr als einen Liter pro Quadratmeter geregnet bzw. geschneit hat. Die größte Regenmenge innerhalb 24 Stunden fiel an der Messstelle am 6. August mit 48,8 (45,1) Liter/Quadratmeter - gefolgt vom 31. Mai mit 47,7 l/m². Der Wind frischte das Jahr über an 65 (96) Tagen bis mindestens zur Windstärke sechs (39 km/h und mehr) auf und blies vorwiegend aus südsüdwestlicher Richtung. Nur an 13 (25) Tagen wurden Gewitter registriert. Nebel gab es dagegen an 35 (30) Tagen. Die Sonne schien am Beobachtungsort nur 1668,7 Stunden. Im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes 1991 - 2010 (20 Jahre) waren es 1825 Stunden. Frost gab es 2013 an 107 (99) Tagen und Eistage, an denen es ganztägig unter null Grad bleibt, wurden 22 (20) gezählt. Der kälteste Tag vom ganzen Jahr 2013 waren der 10. Februar mit minus 12,9 (-15,5) Grad Celsius. Die frostfreie Zeit dauerte vom 09.04. bis zum 30.10. - also 205 (170) Tage. Geschneit hat es im ganzen Jahr 2013 an 58 (38) Tagen und eine geschlossene Schneedecke lag ebenfalls an 58 (41) Tagen. Zählt man allen gefallenen Schnee im Jahr 2013 zusammen, so kommt man auf eine Neuschneesumme von 95 cm (92 cm). Die mächtigste Schneedecke lag im Jahr 2013 auf Stationshöhe am 8. Februar mit 18 cm.
Sommertage (25,0 und mehr Grad) kamen im Jahr 45 (44) zusammen, und heiße Tage (30,0 und mehr Grad) wurden 13 (7) gezählt. Wärmster Tag vom ganzen Jahr 2013 war der 27. Juli mit 35,5 (33,2) Grad Celsius.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter
über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter
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