Witterungsverlauf im Dezember 2012 Der Dezember 2012 hatte im Witterungsverlauf von allen Wetterelementen etwas zu bieten. Es gab Schnee zuhauf, strengen Frost, ausreichend Regen, Wind und Sonnenschein, aber auch milde, fast frühlingshafte Temperaturen und mit dabei den wärmsten Heiligenabend seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor rund 100 Jahren. Schlußendlich fiel der Dezember zu warm und etwas zu nass aus. Beim Sonnenschein blieb er im Mitel. Durchschnittlich ist es bei uns im Dezember (Vergleichszeitraum 1981 - 2010) plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 65,5 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 63,1 Stunden. Der Dezember 2012 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 2,3 Grad, 76,2 Liter Niederschlag und 62,4 (Bronnhaupten 65,4 Std.) Sonnenscheinstunden aus. Mit einer 19 cm dicken Schneedecke - noch vom November her - begann der Dezember. In den ersten zwei Dezemberwochen war tiefster Winter und bei Nacht fielen die Temperauren des Öfteren unter minus 10 Grad Celsius. Da es immer wieder etwas schneite blieb die geschlossene Schneedecke erhalten und wuchs bis zum Messtermin am Mittwoch, 12. Dezember, bis auf 21 cm an. Damit wurde an diesem Tag auf Stationshöhe die mächtigste Schneedecke vom ganzen Jahr registriert. Es war mit minus 12,6 Grad auch der kälteste Tag vom Monat und bei 7 Stunden Sonnenschein ein herrlicher Wintertag. Drei Tage später wars mit der weißen Pracht zu Ende. War es bis zur Monatsmitte des Dezembers - gegenüber dem Mittelwert von 1,2 Grad - um minus 2,3 Grad zu kalt gewesen, setzte nunmehr die aus Süden herangeführte Warmluft zusammen mit einsetzendem Regen dem Schnee und Frost ein Ende. Steil kletterte die Temperatur nach oben. Zum astronomischen Winteranfang am 22. Dezember wurde es plus 9 Grad warm und von Winter war keine Spur mehr weit und breit zu sehen. Der Höhepunkt der Wärmezufuhr wurde dann am Heiligabend erreicht. In den frühen Mittagsstunden kletterte die Temperatur auf Stationshöhe auf den Rekordwert von plus 17,9 Grad. Die Medien berichteten danach vom wärmsten Heiligabend seit mindestens 100 Jahren. An der Station war es bis dato der Heiligabend von 1983 mit plus 13 Grad Celsius gewesen. Weihnachten in diesem Jahr somit wieder mal grün - die letzten weißen Weihnachten waren 2010. An den Weihnachtfeiertagen regnete und windete es zeitweilig, es gab aber auch sonnige Abschnitte. Die letzten Dezembertage waren mild und windig, verbesserten aber trotzdem die Sonnenscheinbilanz. Das Jahr 2012 endete mit einem sternklaren Himmel und plus 6,3 Grad Celsius um Mitternacht. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts- temperatur des Dezembers 2012 betrug plus 2,3 Grad. Im Jahr 2011 Jahr lag sie bei plus 3,7 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im diesjährigen Dezember 14 registriert, und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es insgesamt sechs. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden 18 gezählt, und in der Summe kamen 76,2 Liter zusammen. Im Jahr 2011 waren es im Dezember 123,3 Liter, und im Durchschnitt sind es 65,5 Liter. Geschneit hat es an 10 Tagen, und eine geschlossene Schneedecke wurde an 14 Tagen registriert. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe an nicht einem einzigen Tag, doch der Wind frischte an 11 Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 62,4 Stunden lang, im Dezember von 2011 waren es nur 36,3 Stunden und im Schnitt (1991-2010) sind es 63,1 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |