Witterungsverlauf Mai 2013

Witterungsverlauf im Mai 2013


Der Mai 2013 war kein Wonnemonat - der Monat war nach der Wetterbilanz um fast zwei Grad zu kalt, zu nass und viel zu dunkel. Und im weiteren Rückblick ging ein Frühling zu Ende ohne dass er in Lieblichkeit überhaupt da war.

Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 12,6 Grad warm, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 109,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 204,1 Stunden.

Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von nur plus 10,8 Grad Celsius, beachtlichen 154,4 Liter Niederschlag und nur 131,1 Sonnenscheinstunden.

Der triste Eindruck des Maiwetters entstand vor allem durch die 24 Tage mit Regen. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen, aber am Monatsletzten auch 47,7 Liter innerhalb von 24 Stunden. In der Summe kamen dann besagte 154,4 Liter pro Quadratmeter zusammen. Dadurch fiel der Monat gegenüber seinem Durchschnittswert deutlich zu nass aus. Doch "Ist der Mai kühl und nass, füllt es dem Bauern Scheun und Fass". Sollte diese Bauern-Wetterregel zutreffen, so sieht es für die anstehende Ernte gut aus. Der Mai ist schon üblicherweise der regenreichste Monat des Jahres. Im Durchschnitt fallen in diesem Monat 109,5 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle, dicht gefolgt vom Juni mit 98,4 Litern. Bis jetzt ist im Beobachtungszeitraum der Mai von 1985 mit 241,9 Litern der nässeste - der von 1989 mit 23,1 Litern pro Quadratmeter der trockenste gewesen.

Mit mäßigen Temperaturen begann der diesjährige Mai. Doch die Sonne schien am Monatsersten wenigstens 3,4 Stunden lang, und da auch kein Regen fiel, konnten die Maiwanderungen stattfinden. Nach ein paar Tagen mit Regen keimte Hoffnung auf besseres Wetter auf. Am 8. Mai wurde bei fast 12 Stunden Sonnenschein der Spitzenwert des Mais mit 23,4 Grad erreicht.

Aber damit hatte es sich schon - kein Sommertag (mit 25 und mehr Grad) sollte es den ganzen Mai über mehr geben - üblich sind in diesem Monat 3 Sommertage. Der Muttertag, 12. Mai, war verregnet und die Temperatur ging nicht über 12 Grad hinaus. Dieser Tag war auch der Beginn der "Eisheiligen". "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie (15. Mai) vorüber ist. Die "Eisheiligen" Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die "Kalte Sophie" stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai. Die Ursache für den Kälteeinbruch während der Eisheiligen (sie sollten und waren in diesem Jahr wegen der Kalenderreform eigentlich erst 10 Tage später) wird in der starken Erwärmung Mitteleuropas um diese Zeit gesehen. Das dabei entstehende Höhenhoch mit den unterlagernden Tiefdruckgebieten "saugt" NW-Winde mit arktischer Polarluft an, die dann zu den gefürchteten Nachtfrösten führen können. Hinzugefügt muss noch werden, dass wir in den vergangenen Jahren vor diesen Kälteeinbrüchen verschont blieben.

Auch in diesem Jahr gab es auf Stationshöhe keine Frostschäden während der Eisheiligen. Der kälteste Tag war der 25. Mai mit gerade noch 0,2 Grad in der Luft (in 2 Metern Höhe) und minus 1,0 Grad am Boden (5 cm darüber). Pfingsten fiel in diesem Jahr auf den19. Mai. Das Wetter über die Pfingsttage war bescheiden - keine Sonne und knapp 12 Grad am Pfingstsonntag -- der Pfingstmontag konnte wenigstens mit fast 6 Sonnenscheinstunden aufwarten. Die letzten 10 Tage des Mais waren verregnet und vom ganzen Monat am kühlsten. Richtig nass wurde dann ganz zum Monatsende zu. 13,9 Liter zeigte der Regenmesser zum Messtermin am Morgen des 31. Mai und 47,7 Liter zum Messtermin am 01. Juni an. Bundesweit begann der meteorologische Sommer mit sintflutartigem Regen und Hochwasser führenden Bächen und Flüssen. Und das prophezeite der sogenannte "hundertjährige Kalender " für die letzte Maiwoche: "Am 24. bis zum Ende des Monats schön und trocken".

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2013 betrug plus 10,8 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 14,4 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm. Es gab keine Frosttage - und nur an einem Tag Bodenfrost. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es heuer auch keinen - 2012 drei Sommertage. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe nicht mehr - auf den Bergen ja, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 20 gezählt. In der Summe kamen 154,4Liter zusammen. Im Jahr 2012 waren es im Mai weniger - nämlich nur 83,1 und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 waren es 109,5 Liter pro Quadratmeter.

Nebel wurde auf Stationshöhe an einem Tag registriert und gewittert hat es ebenfalls nur an einem Tag. Der Wind frischte an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation "nur" 131,1 Stunden - letztes Jahr waren es doppelt so viel Sonnenscheinstunden, nämlich 268,6 Stunden - und seit 1991 bis einschließlich 2010 kommen im Mai durchschnittlich 204,1 Sonnenscheinstunden zusammen.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter