Witterungsverlauf Juli 2025
Witterungsverlauf im Juli 2025


Der diesjährige Juli startete im Witterungsverlauf hochsommerlich und endete herbstlich kühl. Näher und insgesamt betrachtet und bewertet fiel bei uns der Juli etwas zu kalt, auch etwas zu trocken und auch ein wenig trüber als üblich aus.

Zur Einordnung und nur auf die Station in Balingen-Heselwangen bezogen: Im aktuellen 30 Jahre umfassenden Vergleichszeitraum (1991 – 2020) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 18,4 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 99,4 Liter pro Quadratmeter und die Sonne schien durchschnittlich 245,8 Stunden. Durchschnittlich gab es im Vergleichszeitraum im Juli auch 14,3 „Sommertage“ mit 25 und mehr Grad und 3,6 „Hitze Tage“ mit 30 und mehr Grad.

Der Juli 2025 brachte es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 17,9 Grad – also um 0,5 Grad zu kalt, auf 93,3 Liter Niederschlag (94 % des Durchschnitts) und auf 217,1 Sonnenscheinstunden (88 %). „Sommertage“ wurden heuer nur 11 gezählt und es gab 3 „Hitzetage“. Mit diesen Werten wurde der Juli nur zu einem leicht unterdurchschnittlichen Sommermonat und schnitt im Vergleich zu seinem Vormonat Juni wesentlich schlechter ab.

Doch zum Monatsanfang setzte der Juli das heiße Wetter vom Juni her erstmals fort. Auch hatte es seit Mitte Juni nicht mehr nennenswert geregnet. Der Boden wies Trockenrisse aus – das Gras welkte und die Rasenmäher hatten nichts zu mähen.
Am 2. Juli wurde die Monatshöchsttemperatur und bislang auch die höchste Temperatur des ganzen Jahres mit 33,7 Grad registriert. Die Station in Hechingen meldete gar 34,8 Grad. Einen Tag später – endlich mal wieder Regen: 11,1 Liter pro Quadratmeter, das ist eine große Gießkanne voll für jeden Quadratmeter. Die Vegetation atmete durch.

Danach ging es mit der Temperatur erstmals steil bergab. Am 2. Juli die besagten 33,7 Grad, am 8. Juli nur noch 17.9 Grad als Tageshöchsttemperatur – der Sommer legte eine erste Pause ein. Verursacher dieses Wetterwechsels war die Kaltfront des Tiefs ENGIN, mit Kern über Südfinnland, welche die Hitze und feuchtlabile Luftmasse nun vollständig mit Schauern und Gewitter aus Deutschland ausräumte.

Die Sommerpause dauerte bis zum 10. Juli. An diesem Tag ging die Nachttemperatur mit gerade noch 8,5 Grad Celsius auf den tiefsten Wert des Monats zurück.
Der Deutsche Wetterdienst vermeldete, dass an der Station Meßstetten-Appental auf knapp 900 Meter Höhe über dem Meer, am Morgen des 10. Juli mit 3,5 °C die deutschlandweite Tiefsttemperatur des Monats gemessen wurde.

Danach kehrte der Sommer vorübergehend zurück und es gab in der zweiten Dekade 6 weitere Sommertage mit 25 und mehr Grad Celsius. Um die Monatsmitte zogen auch 3 schwächere Gewitter über die Station oder nahe an ihr vorbei. In der Summe regnete es im zweiten Monatsdrittel 22,7 Liter.

Eine weitere Pause legte der Juli im letzten Monatsdrittel ein. Besonders die letzte Juliwoche war nass und herbstlich kühl. Nicht einen einzigen Sommertag konnte der Juli ab dem 20. mehr vorweisen. Auch die Sonne machte sich rar – im ersten Monatsdrittel schien sie 81,6 Stunden – im zweiten 91,8 Stunden und im letzten nur noch 43,6 Stunden. Übrigens, der Juli ist bis jetzt der einzige Monat im Jahr 2025, der eine negative Sonnenscheinbilanz vorweist, alle vorhergehenden Monate waren sonnenscheinreicher als üblich.

Wer sich bei uns, Ende Juli, heißes und sonniges Wetter erhofft hatte, der wurde dieses Jahr enttäuscht. In Südeuropa hätte er dieses Wetter vorgefunden oder in Nordnorwegen, dort wurden auf Höhe des Polarkreises in Folge 13 „Hitzetage“ mit über 30 Grad registriert.
Bei uns dagegen brachte ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen teils ergiebigen Regen und Temperaturhöchstwerte unter 20 Grad. Die Natur hingegen freute sich über die Erholung vom Trocken- und Hitzestress. Bundesweit fiel der Juli zu nass aus – an der Station mit 93,3 Litern pro Quadratmeter aber etwas zu trocken – 99,4 Liter sind der Durchschnitt. Das Jahr ist bei uns und bis jetzt weiterhin zu trocken – von Januar bis Juli fallen durchschnittlich 482,3 Liter pro Quadratmeter, bis jetzt sind aber erst 359,9 gefallen, ein Fehl also von 122,4 Litern.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 17,9 Grad war der diesjährige Juli um 0,5 Grad kälter gegenüber dem Durchschnittswert (1991 – 2020) mit 18,4 Grad. Im vorausgegangenen Jahr war der Juli 19,3 Grad warm. „Sommertage“ (25 und mehr Grad) wurden heuer 11 gezählt, „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad gab es drei. Durchschnittlich gibt es im Juli 14,3 „Sommertage“, einschließlich 3,6 „Heißer Tage“ mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden im Juli diesen Jahres 13 gezählt und in der Summe kamen 93,3 Liter zusammen. Im Jahr 2024 waren es im Juli 75,3 Liter - und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 99,4 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe keinen, und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungstation an 8 Tagen. Der Wind frischte an 6 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 217,1 Stunden. Im Juli 2024 schien die Sonne 272,4 Stunden – und im Vergleichszeitraum 1991 - 2020 sind es bei uns im Juli durchschnittlich 245,8 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter