Witterungsverlauf im Juni 2025 Der Juni 2025 war deutschlandweit außergewöhnlich warm, auch zu trocken und überaus sonnig. Das vermeldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. Diese Beurteilung des Juniwetters wurde auch an der Station in Balingen-Heselwangen bestätigt. Die Mitteltemperatur lag dort bei 19,9 °C, und so reihte sich der erste meteorologische Sommermonat in der Messhistorie auf dem zweiten Platz ein. Nur im Jahr 2003 war es im Juni noch wärmer. Den Beleg dafür liefern die Messwerte. Im Mittel der gültigen Vergleichsperiode von 30 Jahren (1991 – 2020) war der Juni an der Station 16,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 91,8 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien durchschnittlich 229,3 Stunden. Der diesjährige Juni brachte es dagegen auf eine Durchschnittstemperatur von 19,9 Grad – also um 3,2 Grad zu warm, 322,8 Stunden Sonnenschein (141 %) und 73,1 Liter Niederschlag (80 %) auf jeden Quadratmeter an der Messstelle. Das Prädikat: „ein Sommermonat zu sein“ hat der diesjährige Juni mit diesen Messwerten mehr als verdient. Dies auch weil der Juni 2025 statt durchschnittlich 10 Sommertage - 15 Sommertage mit jeweils 25 Grad und mehr Grad vorweisen kann. In der Anzahl der Sommertage sind auch 7 „Hitzetage“ oder „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad Celsius enthalten. Durchschnittlich gibt es im Juni „nur“ 2 „Heiße Tage“. Der diesjährige Juni begann warm, mit einem Gewitter und mit Regen. Ein Tief nordwestlich der Britischen Inseln mit einem Trog westlich der Biskaya lenkte mit einer südwestlichen Strömung feuchte und sehr warme Luft vom Südwesten Europas nach Deutschland. Doch schon am Monatszweiten wurde es spürbar kühler und weiter nässer. Der Juni setzte nach einem viel zu trockenem Mai bezüglich des Niederschlages zur Aufholjagd an und brachte alleine in der ersten Juniwoche schon 55,8 Liter/Quadratmeter von dem an sich willkommenen Nass zusammen. Besonders heftig schütte es am 3. Juni, da fielen alleine 7,4 Liter innerhalb 10 Minuten. Am 8. Juni war Pfingsten in diesem Jahr doch heuer mit garstigem und windigem Aprilwetter. Durchschnittlich war der Pfingstsonntag der kälteste Tag vom ganzen Monat. Eine Wetterberuhigung setzte dann ab Pfingstmontag ein. Zunehmend machte sich hoher Luftdruck breit. Die Sonnenanteile nahmen folglich von Tag für Tag zu. Aber nicht nur der Sonnenschein, auch die Temperatur stellte die Weichen klar in Richtung Sommer. Am 13. Juni wurde dann der erste „Heiße Tag“ oder „Hitzetag“ in diesem Jahr mit 32,3 Grad registriert. Tags darauf zeigte das Thermometer gar 32,6 Grad an. Für den 15. Juni waren schwere Gewitter angesagt – die gab es auch, aber sie zogen nördlich und südlich des Zollernalbkreises vorbei. An der Messstation fielen trotzdem 10,9 Liter pro Quadratmeter. Sigmaringen dagegen wurde vom Gewitter nicht verschont, dort schüttete es 34,7 mm (l/qm) aus der Gewitterwolke. Ab der Monatsmitte brachte uns das Sommerhoch ZORA bis ins letzte Monatsdrittel hinein ruhiges Sommerwetter. Die Sonne schien an diesen Tagen von einem fast wolkenlosen Himmel. Dazu bewegten sich die Temperaturen auf sommerlichem Niveau. Am 21. Juni war in diesem Jahr der astronomische und kalendarische Sommeranfang. Gäbe es an der Messstation keinen Schatten der Berge, so bliebe zum Sommeranfang die Sonne 16 Stunden und 5 Minuten über dem Horizont. Um 13.26 Mitteleuropäischer Sommerzeit stand an diesem Tag bei uns die Sonne genau im Süden und erreichte ihren Höchststand von rund 65 Grad über dem Horizont. Nach der Sommersonnwende wird der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen wieder flacher und die Nächte werden wieder länger. Auch wenn man es nicht glauben will, mit der Sommersonnwende geht schon wieder dem Winter zu. Heuer war der 21. Juni ein passabler Sommertag. Die Temperatur kletterte auf 28,6 Grad, und die Sonne schien stattliche 14,8 Stunden, und das durchschnittliche Sonnensoll im Juni mit 229,3 Stunden war mit dem Sonnenschein bis einschließlich 21. Juni mit 210,3 Stunden schon zu 92 Prozent erfüllt. Der 22. Juni wurde mit einer Tageshöchsttemperatur von 33,1 Grad zum zweitheißesten Tag im Juni. Wiederum wurden schwere Gewitter vorher gesagt und Wetterwarnungen heraus gegeben. Und tatsächlich bildete sich in der Nacht zum Folgetag eine Gewitterfront, welche von der Ostsee bis in die Nordschweiz reichte. Doch als die Front den Schwarzwald überquert hatte, da teilte sie sich und setzte sich nur noch entlang dem Neckar und der Donau fort. In den Frühstunden blitzte und donnerte es im Süden und Norden – der Landkreis wurde dagegen vom Gewitter nur gestreift und an Regen fielen auch nur 0,4 mm oder Liter pro Quadratmeter. Der 25. Juni wurde dann mit einer Tageshöchsttemperatur von 33,3 Grad zum heißesten Tag im Juni und bisher vom ganzen Jahr. Bei diesen heißen, trockenen und teils böig windigen Tagen, waren die Landwirte gut beraten, mit der Heuernte zu beginnen und um sie dann auch trocken heim zu bringen. An „Siebenschläfer“ in diesem Jahr, am 27. Juni, schien die Sonne 4,2 Stunden, und zur Mittagszeit tröpfelte es. An diesem Tag soll sich das Wettergeschehen der folgenden sieben Wochen entscheiden. „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag", "Scheint am Siebenschläfer die Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne" oder "Werden die sieben Schläfer nass, regnet's noch lange Fass um Fass", sind einige bekannte Wetterregeln. Bis zum Monatsende regnete es aber nicht mehr – und abgesehen vom Januar waren bis einschließlich Juni alle Monate zu trocken. Zum Soll von 382,9 (mm) oder Litern pro Quadratmeter in diesen 6 Monaten fehlen bei gefallenen 266,6 l/qm 116,3 Liter. Wie es längerfristig mit dem Wetter aber weiter geht, das weiß niemand und lässt sich auch nicht vorhersagen. Ganz zum Monatsende hin übernahm das Hochsommerhoch BETTINA die Wetterregie und führte auf der Vorderseite sehr heiße Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum zu uns mit viel Sonnenschein und weiter steigenden Temperaturen bis in den Juli hinein. Die letzten drei Tage des Juni 25 waren alle „Heiße Tage“ mit über 30 Grad Celsius. Zur Erinnerung: Der 29. Juni 2024 war mit 31,7 Grad der erste und einzige „Heiße Tag“ im Juni 2024 – und heuer sind oder gab es 7 „Heiße Tage“. Wetterdaten von der Station Hechingen – 517,5 m ü. NN - Juni 2025 Monatsmitteltemperatur: + 19,6° C Maximumtemperatur: + 33,2° C am 30.06.2025 Minimumtemperatur: + 5,3° C am 09.06.25 Monatsniederschlagsumme: 94,9 l/qm (mm) Höchster Tagesniederschlag: 25,7 l/qm (mm) am 01.06.2025 18 Sommertage mit 25 und mehr Grad 7 Heiße Tage mit 30 und mehr Grad Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2025 betrug plus 19,9 Grad. Vergangenes Jahr waren es 17,2 Grad, und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 ist es bei uns im Juni plus 16,7 Grad warm. In der Summe kann der diesjährige Juni 15 Sommertage (25 und mehr Grad) – (8 sind es durchschnittlich) vorweisen. „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad gab es 7 in diesem Jahr – 2 sind es durchschnittlich. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 8 gezählt und in der Summe kamen 73,1 mm (Liter pro Quadratmeter) Niederschlag zusammen. Im Jahr 2024 regnete es im Juni 95,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1991 - 2020 fielen bei uns 91,8 Liter/Quadratmeter. Nebel wurde an der Station an keiner registriert, und an 3 Tagen wurden Gewitter registriert. Der Wind frischte heuer an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 322,8 Stunden (nach 2023 mit 369,5 Stunden der zweithöchste Wert im Beobachtungszeitraum) - im vorausgegangenen Juni 2024 waren es 222,7 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2020 gab es durchschnittlich im Juni 229,3 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |