Witterungsverlauf im Mai 2025 Der diesjährige Mai war im Witterungsverlauf ein Wonnemonat mit kühlen Phasen. In der Gesamtbilanz fiel der Monat um eine Nuance zu kalt, sonnenscheinreich aber auch viel zu trocken aus. Die Eisheiligen blieben harmlos oder verfrühten oder verspäteten sich. Zur Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode (1991 – 2020) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 13,0 Grad warm, an Niederschlag fielen durchschnittlich 96,9 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien im Zeitraum 1991 - 2020 durchschnittlich 207,5 Stunden. Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 12,9 Grad Celsius (minus 01, Grad) 39,6 Liter (41%) Niederschlag pro Quadratmeter (zur Erinnerung: im Jahr 2024 waren es 217 Liter), und 254,7 (123%) Sonnenscheinstunden. In diesem Jahr konnte der Mai 4 „Sommertage“ mit 25 und mehr Grad und einen „Heißen Tag“ mit 30 und mehr Grad vorweisen – in der Vergleichsperiode gab es im Mai durchschnittlich 3,7 Sommertage. Der diesjährige Mai begann warm und sonnig und konnte schon am 2. Mai 12,3 Stunden Sonnenschein und 28,0 Grad Celsius als Tageshöchsttemperatur vorweisen. Doch schon einen Tag später stürzte die Temperatur in die Tiefe. Am 5. Mai waren es nur noch 7,8 Grad als Tageshöchsttemperatur. Ein an der Station vorbeiziehendes leichtes Gewitter bescherte dem Landkreis auch etwas von dem an sich willkommenen Regen. An dieser Stelle zur Erinnerung: Ein Jahr zuvor gab es zum Maianfang ebenfalls ein Gewitter. Bös erwischte es bei dem damaligen Unwetter die Nachbargemeinde Bisingen mit Teilorten. Im Jahr 2024 hat es an der Station in Balingen-Heselwangen insgesamt an 25 von den 31 Maitagen geregnet. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen, doch 17 mal einen Liter und mehr, und solche Tage mit einem und mehr Liter pro Quadratmeter werden als „Regentage“ bezeichnet. Heuer gab es nur 9 Regentage – vier am Monatsanfang, der Rest bis auf einen im letzten Monatsdrittel. Die „Eisheiligen“ beginnen in Süddeutschland am 12. Mai. Der Volksmund reimte aus wiederkehrender Erfahrung: „Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie (15. Mai) vorüber ist. Die „Eisheiligen“ Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die „Kalte Sophie“ stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai. Doch heuer waren die Tage der Eisheiligen wiedermal angenehme Tage ohne Niederschlag aber mit reichlich Sonnenschein versehen. Die Temperaturen blieben durchgängig im Plusbereich – tagsüber durchschnittlich bei 21 Grad – bei Nacht bei 5 Grad Celsius. Einen Tag nach den Eisheiligen, an Nepomuk am 16. Mai, da sank die Nachtemperatur aber auf 1,3 Grad und am Boden gar auf 0,8 Grad ab. Dass dieser Kälteeinbruch in früheren Jahren doch öfters der Fall war, belegt die „ Schwäbische Bauernregel“ „und dr Nepomuk, der duat au no an Duck“. Doch Frost gab es an der Station im ganzen Mai keinen mehr – am Kältepol im Zollernalbkreis, an der DTN-Meteogroup - Station „Albstadt-Doline“ auf dem Degerfeld wurden vom 15. auf den 16. Mai dagegen am Boden stramme -7,8 und in der Luft minus 6,8 Grad registriert. „ Albstadt-Doline“ ist zwar im geologischen Sinne keine Doline, sondern eine Vertiefung am Ende des Flugfeldes auf dem Degerfeld. Dort sammelt sich die kälteste Luft, und so werden an diesem Ort immer wieder die extremsten Tiefsttemperaturen gemessen. Am 11. Mai, an Mamertus – dem Beginn der Eisheiligen in Norddeutschland, war Muttertag. In diesem Jahr war der Muttertag wettermäßig ein angenehm warmer, sonniger und insgesamt betrachtet, ein lieblicher Tag. Vom 6. bis zum 16. Mai regnete es keinen Tropfen und bis zur Monatsmitte war der Mai noch um 0,3 Grad zu kalt, nur 17,1 Liter Niederschlag aber schon 65 Prozent des üblichen Sonnenscheins von 207,5 Stunden. Seit etlichen Wochen sorgten Hochdruckgebiete in Deutschland für stabiles Frühlingswetter. In der letzten Maiwoche stellte sich die Wetterlage langsam aber sicher deutlich um. Jetzt griffen immer wieder Tiefdruckgebiete vom Atlantik her kommend mit ihren Ausläufern auf Mitteleuropa über, was wiederholte und nennenswerte – nur nicht bei uns -Regenfälle zur Folge hatte. Am 29. Mai zeigte der Regenmesser in der Frühe 3,2 Liter pro Quadratmeter an. Das war an Christi Himmelfahrt – auch Vatertag genannt. Für diesen Tag wurde von Tag zu Tag die Wetterprognose besser und letztendlich blieb dieser Tag trocken – die „Väter“ konnten im Freien feiern und begnügten sich gerne mit dem am Boden angebotenen Nass. Der Mai endete mit zwei sonnigen Tagen und mit sommerlichen Temperaturen: mit 28,1 Grad am 30. Mai und 30,2 Grad am Monatsletzten – der höchsten Temperatur vom ganzen Monat. Ebenfalls am 31. zogen von Süd und Nord Gewitter auf – an der Station war nur ein Grummeln zu hören und es tröpfelte auch nur leicht. Mit dem Mai endet für die Meteorologen auch das Frühjahr. Bei der Temperatur sieht es so aus, dass es bei uns im Durchschnitt im Vergleichszeitraum 1991 – 2020 in den drei Frühlingsmonaten März bis Mai 8,9 Grad warm war. Heuer - im Jahr 2025 – errechnet sich eine Durchschnittstemperatur von 9,5 Grad – also ein um 0,6 Grad zu warmes Frühjahr. Auch beim Sonnenschein kann das diesjährige Frühjahr ein Plus von Sonnenscheinstunden ausweisen. Hier stehen sich der Durchschnittswert aus den Jahren 1991 – 2020 von 538,9 Sonnenscheinstunden und dem Durchschnittswert aus den drei Frühlingsmonaten im Jahr 2025 von 687,5 Stunden – ein Plus also von 148,6 Sonnenscheinstunden gegenüber. Dazu trug maßgeblich der mit 260,3 Stunden sehr sonnige April bei. Doch das Frühjahr 2025 kann noch einen zunehmend Sorgen bereitenden Negativrekord aufweisen. Es wurde mit zum trockensten in der Vergleichsperiode und darüber hinaus. Durchschnittlich sind es im Frühjahr 204,4 Liter pro Quadratmeter – in 2025 waren es in der Summe nur 87,1 l/qm – ein Fehl also von 117,3 Litern. So trocken war es bei uns noch. Auch bundesweit vermeldete der DWD diese extreme Trockenheit. Nach Auswertung von über 2000 DWD-Stationen mit noch länger zurückreichenden Messreihen wurde das Frühjahr 2025 zu den drei trockensten Frühjahren seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Wetterdaten von der Station Hechingen – 517,5 m ü. NN (Mai 2025) Monatsmitteltemperatur: + 12,8° C Maximumtemperatur: + 30,6° C am 31.05.2025 Minimumtemperatur: +/- 0,0° C am 16.05.25 Monatsniederschlagsumme: 45,4 l/qm (mm) Höchster Tagesniederschlag: 13,6 l/qm (mm) am 03.05.25 Es gab 4 „Sommertage“ mit 25 und mehr Grad und darin enthalten einen „Heißen Tag“ mit 30 und mehr Grad. Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2025 betrug plus 12,9 Grad. Vergangenes Jahr lag die Monatsdurchschnitts-temperatur bei 13,3 Grad und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im Mai plus 13,0 Grad warm. Es gab im diesjährigen Mai an der Station keinen Frost mehr aber 4 „Sommertage“ und einen „Heißen Tag“. Geschneit hat es im diesjährigen Mai nicht mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 9 gezählt und in der Summe kamen auch „nur“ 39,6 Liter zusammen. Im Jahr 2024 waren es im Mai 217 Liter, und im Durchschnitt seit 1991 – 2020 sind es 92,4 Liter pro Quadratmeter. Nebel wurde keiner registriert und schwach gewittert hat es auch nur an 2 Tagen. Der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien 254,7 Stunden - letztes Jahr waren es 195,8 Stunden. Seit 1991 bis einschließlich 2020 schien im Mai die Sonne durchschnittlich 207,5 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |