Witterungsverlauf Januar 2025

Witterungsverlauf Januar 2025

In der Witterungsbilanz fiel der diesjährige Januar zu warm, zu nass und auch zu sonnig aus. Dabei reichte die Temperaturspanne von minus 9,8 bis plus 16.0 Grad Celsius. Abgesehen von einigen recht frostigen Tagen zur Monatsmitte fiel der Winter im ersten Monat des Jahres aus – Schnee war im Januar Mangelware.

Blickt man zurück, so zeigt sich, dass es im Durchschnitt in der zur Zeit gültigen Vergleichsperiode (1991 – 2020) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,9 Grad warm/kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee im Mittel 44,7 Liter pro Quadratmeter fielen, und die Sonne in diesem Zeitraum durchschnittlich 78,5 Stunden schien.

Der diesjährige Januar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 2,4 Grad Celsius (um 1,5 Grad zu warm) auf 68,6 Liter Niederschlag (153 Prozent des Durchschnittswertes) und auf 109,3 Sonnenscheinstunden (139 Prozent).

Das Jahr 2025 begann mit 11,4 Grad Tageshöchsttemperatur am Monatsersten recht mild, aber windig und verregnet. Doch schon einen Tag später begann die Temperatur in den Keller zu rauschen - es begann zu schneien und urplötzlich hatte der Winter eingesetzt. Und so zeigte der Regenmesser in der Frühe des 2. Januar 15,2 Liter Niederschlag pro Quadratmeter an und es lagen 6 cm (Meßstetten 14 cm) pappnasser Schnee. Übrigens die mächtigste Schneedecke vom bisherigen Winter, zu dem ja auch der Dezember des Vorjahres gehört.

Doch das war es mit dem Schnee dann auch – Frau Holle schüttelte in den Folgetagen nur noch wenig dazu, und so schmolz der Schnee bis zum 6. Januar auf Reste ab. Dass die Schneedecke überhaupt fast die erste Woche überstand, das lag an den kalten Nächten zum Monatsanfang. Am 4. Januar wurde der Tiefstwert des ganzen Januars mit minus 9,8 Grad Celsius registriert. Der bundesweit tiefste Wert wurde ebenfalls an diesem Tag an der nahen Station Meßstetten-Appental (900 m ü. NN) mit minus 17,6 Grad Celsius registriert. Die zum Messnetz des privaten Wetterdienstleisters DTN-Meteogroup gehörende Station „Albstadt-Doline“ meldete in der Frühe dieses 4. Januartages den Kältekellerspitzenwert: minus 22,7 Grad aus dieser Kaltluftsenke.

Wiederum 2 Tage später, am Erscheinungsfest oder „Heilige 3 Könige“, am 6. Januar, gab es einen Temperatursprung nach oben. Da blieb die Quecksilbersäule des Thermometers erst bei plus 13,1 Grad hängen. Solche Temperatursprünge gab es anfangs des Monats oft innerhalb weniger Stunden, zudem regnete und stürmte es häufig in den ersten 10 Tagen des Januars – insgesamt bewertet ein unwirtliches, schmuddeliges Wetter.

Im zweiten Monatsdrittel übernahm Hoch „Beate“ das Wetterruder. Der Luftdruck kletterte bis 1040 Hektopascal. Der Wind wurde schwächer und die Bewölkung riss häufiger auf. Nun konnte sich die Luft in den Nächten deutlich stärker abkühlen. Vom 9. bis zum 22. Januar war nun jeder Tag ein Frosttag und mit dabei 3 Eistage, an denen die Temperatur ganztägig nicht über Null Grad ansteigt. Zudem gab es im ganzen 2. Monatsdrittel nur 0,3 Liter Niederschlag, dafür aber vermehrt Sonnenschein. Dies zusammen mit einer Schneedecke hätte ein Winterwunschwetter gegeben. Doch um solch einen Winterzauber zu sehen, zu spüren und genießen zu können, da musste man aber auf die höchsten Höhen des Schwarzwaldes steigen. Vom Feldberg (1486 m. ü.NN) wurden zur Monatsmitte noch eine Schneedecke von 30 cm gemeldet, die Station Meßstetten-Appental in 900 m. ü.NN war aber zur gleichen Zeit schneelos. Und an der in 573 m Höhe liegenden Station in Balingen-Heselwangen lag Mitte Januar ebenfalls kein Schnee. Doch die angeführten 0,3 Liter Niederschlag reichten aus, um eine gefährliche Seite des Winterwetters zu demonstrieren. Der Nieselregen in der Frühe des 15. Januars fiel auf den noch gefrorenen Boden. Durch den mechanischen Impuls beim Auftreffen auf den Boden oder anderen Gegenständen kristallisieren diese Wassertröpfchen schlagartig zu Eis. Auf Straßen und Wegen kommt es dann zu Glatteis, das im Volksmund wegen ihres schlagartigen Auftretens oft als "Blitzeis" bezeichnet wird. Da hilft auf die Schnelle nicht mal das Streuen mit Salz. Unser Landkreis wurde von dem plötzlich auftretenden Glatteis ebenfalls betroffen, mit zahlreichen Unfällen infolge - welche aber meist glimpflich verliefen.

Zu Beginn des letzten Monatsdrittels neigte sich das ruhige Hochdruckwetter dem Ende zu. Es wurde unbeständiger und auch deutlich milder. Verantwortlich dafür war ein kräftiges Orkantief mit dem Namen Éowyn, welches sich über dem östlichen Atlantik bildete und dann mit orkanartigem Wind verheerend über die Britischen Inseln zog. Für Deutschland waren die Auswirkungen von Éowyn dagegen überschaubar. Und auch bei uns frischte der südwestliche Wind zwar auf, stürmisch wurde er aber nur in exponierten Lagen. Bemerkenswerter sind da schon eher die Höchsttemperaturen, denn das Sturmtief führte milde Luft subtropischen Ursprungs in den Süden Deutschlands – an der Station plus 16,0 Grad am 25. Januar. Der erste Monat des Jahres endete mit einem Frosttag und einem Hauch von Neuschnee in höheren Lagen.

Wetterdaten von der Station Hechingen – 517,5 m ü. NN
Januar 2025
Monatsmitteltemperatur: + 2,1 ° C
Maximumtemperatur: + 15,5 ° C am 25.01.25
Minimumtemperatur: - 9,6 ° C am 04.01.25
Sonnenscheindauer: Wird in Hechingen nicht mehr registriert
Monatsniederschlagsumme: 66,5 l/qm (mm)
Höchster Tagesniederschlag: 15,6 mm am 02.01.25
Schneedecke Maximum: 7 cm am 05.01.25
Geschlossene Schneedecke an: 3 Tagen
Eistage (ganztägig 0 Grad oder weniger): 4 Tage

Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Januars 2025 betrug plus 2,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es 1,5 Grad und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im Januar plus 0,9 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Januar 20 Frosttage registriert, Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es in diesem Jahr vier. Durchschnittlich sind es im Januar 19 Frosttage und 6 Eistage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer 12 gezählt und in der Summe kamen 68,6 Liter/Quadratmeter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2024 waren es im Januar 66,7 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 – 2020) hat es im Januar 44,7 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel im Januar an 6 Tagen – und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 5 Tagen (letztes Jahr im Januar an 11 Tagen) registriert. Als Neuschneesumme kamen dabei 8 Zentimeter zusammen – letztes Jahr 4 cm. Nebel wurde an einem Tag registriert und der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 109,3 Stunden, vergangenes Jahr waren es 100,4 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt von 1991 – 2020 sind bzw. waren es 78,5 Stunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter