Witterungsverlauf Dezember 2024Der Dezember war vom ganzen Jahr 2024 der einzige Monat, welcher nicht zu warm ausfiel, sondern aufs Zehntel Grad dem Durchschnittswert der Referenzperiode aus 30 Jahren Wetterbeobachtung entsprach. Ansonsten fiel der Dezember zu trocken aber auch recht sonnig aus. Weihnachten war auf Stationshöhe wieder mal grün – auf den Höhen der Alb gab es aber „Weiße Weihnachten“. Zur Einordnung: Durchschnittlich ist es bei uns im Dezember (Vergleichszeitraum 1991 – 2020) plus 1,8 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 58,7 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 67,3 Stunden. Der Dezember 2024 weist ebenfalls eine Durchschnittstemperatur von plus 1,8 Grad aus, es regnete/schneite 49,9 Liter Niederschlag (85%) und die Sonnen schien 91,2 Stunden (136 %) aus. Der Dezember 2024 begann zwar mit minus 6,3 Grad Lufttemperatur, doch weit und breit war ansonsten von einem Winter nichts zu sehen. Am Monatszweiten machte die Temperatur einen Sprung auf 13,4 Grad Celsius, und auch die Nachttemperatur kletterte aus dem Keller. Mit dem Temperaturanstieg kam auch Regen auf, der bis zum 9. Dezember anhielt. Insgesamt regnete es in den ersten 10 Tage in der Summe 22,1 Liter pro Quadratmeter. Schnee blieb im Kreisgebiet aber weiterhin Mangelware, auch wenn sich am 4. Dezember etwas Schnee unter den Regen mischte. Viel zu wenig war dies, um auf Stationshöhe eine geschlossene Schneedecke auszubilden. Auch der automatische Schneehöhenmesser von der DWD-Wetterstation Meßstetten-Appental in 900 Metern Höhe über dem Meer (m.ü.NN) meldete keine Schneedecke an die Wetterzentrale in Offenbach. Zu Erinnerung: Ein Jahr zuvor, am 2. Dezember 2023, lagen 21 cm Schnee an der Station in Balingen-Heselwangen. Das zweite Monatsdrittel zeigte sich noch trockener – zu Beginn auch frostig, um dann zum Ende des Drittels – am 18. 12. mit dem wärmsten Tag des Monats, mit plus 14,8 Grad, aufzuwarten. Am 19. Dezember gab es erneut einen Wetterumschwung. Der kam mit Blitz und Donner daher. Die Kaltfront des Tief BIANCA überquerte rasch auch unseren Raum. Die schwerere Kaltluft unterpflügte die leichtere wärmere Luft und die dabei entstehenen Turbulenzen verursachten ein Wintergewitter. Am 21. Dezember ist/war 2024 der „astronomische Winteranfang“ in diesem Jahr mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete auch in diesem Jahr den Winter nicht ein. Der Tag war verregnet, und stürmischer Wind schüttelte die letzten Blätter von den Bäumen. Einen Tag später fiel es Frau Holle doch noch ein, dass sie zu dieser Jahreszeit eigentlich die Betten schütteln sollte. Das tat sie auch, aber sehr verhalten. In der Frühe des 23. Dezember zeigte der Regenmesser 10,9 l/qm Niederschlag an, und auf dem Schneebrett lagen zwei cm Neuschnee. In Meßstetten waren es 6 cm. Die Schneedecke hielt dort über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel an, aber an der rund 300 Meter tiefer liegenden Station waren vom Schnee an Heiligabend nur noch Flecken zu sehen. Somit war Weihnachten auf Stationshöhe wieder mal grün. Die Statistik bei der Schneemessung reicht an der Station in Balingen-Heselwangen (573 Meter Höhe über dem Meer) bis ins Jahr 1979 zurück. Vor 2010 - mit den bislang letzten „Weißen Weihnachten“ – war dies 2003 und im Schnitt alle 7 Jahre der Fall. „Weiße Weihnachten“ gab es früher tatsächlich öfters als heutzutage. Nach Angaben des DWD waren in der bayerischen Landeshauptstadt München in der Referenzperiode 1961 bis 1990 noch etwa alle drei Jahre die Weihnachten weiß, in der Referenzperiode 1991 bis 2020 nur noch etwa alle sieben Jahre. An Weihnachten 2024 gab es erneut einen Wetterumschwung. Das kräftige Hochdruckgebiet GÜNTHER, mit einem Luftdruck an der Station von 1038 Hektopascal (Millibar) am 2. Weihnachtsfeiertag, hatte sich über Mitteleuropa gelegt und brachte uns trockenes, sonniges und in den Nächten winterlich kaltes Wetter. War der Dezember bis zum 20. noch um 1,0 Grad zu warm, so zogen nun die kalten Nächte die Mitteltemperatur jeden Tag um 0,1 bis 0,2 Grad nach unten und den Monat letztendlich ins Durchschnittliche. Gleichzeitlich gab es fast täglich 7 Stunden strahlenden Sonnenschein und machten den Dezember 2024 mit 91,2 Sonnenscheinstunden sonniger als üblich. Der zweite Weihnachtsfeiertag rief aber auch Erinnerungen an den verheerenden Sturm „Lothar“ vor 25 Jahren hervor und an den noch schlimmeren Tsunami vor 20 Jahren im Indischen Ozean mit über 200 Tausend Todesopfern. An Silvester wurde mit minus 6,4 Grad die tiefste Temperatur im Dezember registriert. Bei reichlich Sonnenschein wurden dann tagsüber plus 9,1 Grad erreicht. Das Jahr 2024 endete mit einem strenklaren Himmel und mit plus 3,3 Grad um Mitternacht. Wetterdaten von der Station Hechingen – 517,5 m ü. NN Dezember 2024 Monatsmitteltemperatur: + 1,8 Grad Celsius Maximumtemperatur: + 14,2 Grad am 18.12.2024 Minimumtemperatur: - 7,1 Grad am 01.12.2024 Sonnenscheindauer: (wird vom DWD an der Station nicht mehr registriert) Monatsniederschlagsumme: 46,2 mm Höchster Tagesniederschlag: 13,6 mm am 22.12.2024 Maximale Schneedecke: 1 cm am 23.12.2024 Tage mit geschlossener Schneedecke: 2 Tage Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Dezembers 2024 betrug plus 1,8 Grad. Im Jahr 2023 Jahr lag sie bei plus 4,2 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 bis 2020) war es bei uns im Dezember ebenfalls plus 1,8 Grad warm/kalt. Zwanzig Frosttage wurden im Dezember registriert. Eistage, an denen es ganztägig unter Null blieb, gab es aber keine. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag, wurden 10 angezeigt, und in der Summe kamen 49,9 Liter zusammen. Im Jahr 2023 waren es im Dezember 83,6 Liter, und im Durchschnitt sind es 58,7 Liter. Geschneit hat es im Dezember 2024 an 4 Tagen, aber nur an einem Tag lag eine geschlossene Schneedecke. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe ebenfalls an 4 Tagen. Gewittert hat es an an einem Tag und an 5 Tagen frischte der Wind auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 91,2 Stunden lang, im Dezember 2023 waren es 66,9 Stunden und im Schnitt (1991-2020) sind es 67,3 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |