Witterungsverlauf April 2024

Witterungsverlauf April 2024


Das Aprilwetter 2024 machte seinem Namen alle Ehre und öffnete sein ganzes Repertoire. Auf den Frühsommer mit hochsommerlichen Temperaturen bis zur Monatsmitte, folgte abrupt ein Spätwinter mit Schnee und Frost bis in die tiefen Lagen, um dann zum Monatsende hin wieder frühlingshaft zu werden. In der Gesamtbilanz fiel der Monat zu warm aus, beim Niederschlag und Sonnenschein blieb der Monat aber nahe bei seinen Durchschnittswerten.

Zur Einordnung: Im Durchschnitt der zur Zeit gültigen Vergleichsperiode (1991 – 2020) war es bei uns im April durchschnittlich plus 8,8 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 58,0 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien im Mittel 182,5 Stunden.

Der diesjährige April brachte es dagegen bei uns auf eine Mitteltemperatur von plus 9,7 Grad Celsius, also ein um 0,9 Grad zu warmer April, 59 Liter Niederschlag (102%) und 183,8 Sonnenscheinstunden (101 % des durchschnittlichen Sonnenscheins).

Der April von diesem Jahr begann mit Regen und Wind und zum April passenden Temperaturen, um dann aber von Tag zu Tag wärmer zu werden, denn aus nordafrikanischen Gefilden wurde in windigen Tagen eine sehr warme Luftmasse nach Deutschland geführt.. Schon am 5. April wurden über 20 Grad gemessen und noch einen Tag später, mit 26,3 Grad, wurde an der Station der erste Sommertag (25 und mehr Grad) registriert. Drei weitere Sommertage sollten im Monat folgen – dabei der Spitzenwert von 27,1 Grad Celsius am 8. April. Ein so hoher Wert wurde in den 10 ersten Apriltagen seit 1980 noch nie registriert – in den letzten 10 Apriltagen aber schon – da wurden am 28. April 2012 29,2 Grad gemessen. Sommertage gab es auch schon öfter im April – durchschnittlich sind es aber in der Vergleichsperiode (1991 – 2020) nur 0,7 Tage. Fünf Sommertage gab es im April in den Jahren 2007 und 2018. In diesem Jahr also 4 Sommertage – die Straßenkaffees, die Eisdielen und die Cabriodächer der Autos öffneten sich und die Leute erfreuten sich an dem schönen und warmen Wetter.

Bis zum 15. April war der Monat um 4,6 Grad zu warm. Doch ab da war es gut, wenn man Mütze, Schal und Mantel nicht schon gänzlich weggeräumt hatte.

Zur Monatsmitte kam es dann, unter anderem im Zusammenhang mit einer sehr gut ausgebildeten Kaltfront, zu einem deutlichen Wetterumschwung. Unter der Zufuhr von polaren Luftmassen stellte sich in der Folge typisches Aprilwetter mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern ein. „April, April, der macht ja was er will“ Doch warum ist das Aprilwetter so unbeständig? Die Unbeständigkeit kann damit begründet werden, dass die Meere und Polargebiete aktuell noch relativ kühl sind. Je nach Wetterlage wird deshalb immer mal wieder kalte Polarluft nach Deutschland geführt. Der Sonnenstand ist aber bereits relativ hoch. Somit kann sich das Land tagsüber bei Sonnenschein schon stärker erwärmen. Die hochreichend kalte Polarluft wird labilisiert. Die warme Luft steigt dann in Blasen auf, wodurch sich im Tagesverlauf Quellwolken bilden, die schließlich für Schauer oder auch kurze Gewitter sorgen können. Bei uns wurden am 14. noch 25,1 Grad registriert – drei Tage später waren es als Tageshöchsttemperatur nur noch plus 5,5 Grad, und Frau Holle fing an, nochmals ihre Betten zu schütteln. Schnee fiel bis in die tiefen Lagen des Zollernalbkreises. An der DWD-Wetterstation in Meßstetten in 900 Metern Höhe über dem Meer blieb er liegen und bildete eine geschlossene Schneedecke aus. Ganze 5 cm Neuschnee maß das automatische Schneehöhenmessgerät am 16. April.

Jetzt war für gut eine Woche Winter angesagt. An der Station schneite es an 4 Tagen, eine geschlossene Schneedecke mit 3 cm Mächtigkeit bildete sich aber nur am 21. April aus. Dazu gab es pflanzenschädlichen Frost bis minus 3,2 Grad Lufttemperatur (2 m über bewachsenen Boden registriert) am 23. April. Den 4 Sommertagen standen nun 4 Frosttage gegenüber und eine Woche vor dem Monatsende war der April dann auch nur noch um 0,4 Grad zu warm.

Zum Monatsende hin dann ein erneuter Wetterumschwung. Nun wurde das Wetter vom Tiefdruckgebiet DUNJA bestimmt. Statt Nordwind drehte die Strömung auf der Vorderseite von DUNJA auf Südwest und machte den Weg frei für deutlich wärmere Frühlingsluft aus Südeuropa. Von Tag zu Tag wurde es nun wieder wärmer und man konnte von Pulli und Winterjacke direkt zu T-Shirt und kurzer Hose wechseln.
Der April 2024 endete mit einem einem sonnigen, doch durch Saharastaub etwas eingetrübten 30. April, welcher mit 24,9 Grad Celsius nur ganz knapp den Wert eines weiteren Sommertages verfehlte.

Wetterdaten von der Station Hechingen – 517,5 m ü. NN
Aril 2024

Monatsmitteltemperatur: + 9,5 ° C
Maximumtemperatur: + 26,9 ° C am 08.04.2024
Minimumtemperatur: - 3,6 ° C am 23.04.24
Sonnenscheindauer: 151,6 Stunden

(Balingen-Bronnhaupten: 158,4 Std.)
Monatsniederschlagsumme: 60,5 l/qm (mm)
Höchster Tagesniederschlag: 15,8 l/qm (mm) am 17.04.24
Schneedecke Maximum: 0 cm
Geschlossene Schneedecke an: an keinem Tag
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2024 betrug plus 9,7 Grad Celsius. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 7,3 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1991 bis 2020) war es bei uns im April plus 8,8 Grad warm/kalt. Es wurden noch 4 Frosttage registriert – im Durchschnitt sind es 5,5 Frosttage. Dem stehen 4 Sommertage gegenüber, doch da sind es nur 0,7 Sommertage im Durchschnitt. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 10 gezählt und in der Summe kamen 59 Liter zusammen. Im Jahr 2023 regnete es im April 73,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1991 - 2020 fielen 58,0 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April noch an 4 Tagen, zu einer geschlossenen Schneedecke reichte der Schneefall aber nur an einem Tag.. Nebel wurde keiner registriert, doch der Wind frischte an 11 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 183,8 Stunden. Vergangenes Jahr waren es 146,4 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2020 schien die Sonne im April durchschnittlich 182,5 Stunden

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter