Witterungsverlauf Februar 2024

Witterungsverlauf Februar 2024

Der zum Winter gehörende Februar zeigte sich im Witterungsverlauf mehr frühlingshaft als winterlich. Im diesjährigen Februar gab keinen Schnee und nur an einem einzigen Tag Frost. Doch im Temperaturverlauf weist der Februar Werte aus, die eher für Mitte April typisch wären.

Zur Einordnung: Normal (durchschnittlich) ist es bei uns im Februar 1,5 Grad warm, es fallen 42,1 Liter Niederschlag und es gibt 98,8 Stunden Sonnenschein. Durchschnittlich gibt es auch 18 Frosttage, 4 Eistage und 10 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke. Das sind die Durchschnittswerte der ab 2021 gültigen 30-Jahre-Vergleichsperiode (1991- 2020).

In diesem Jahr kann der Februar eine in der Statistik beispiellose Mitteltemperatur von plus 6,6 Grad vorweisen und blieb damit um 5,1 Grad über dem Mittelwert der Periode 1991 – 2020. Damit war der diesjährige Februar auch wärmer als ein durchschnittlicher März mit einer Mitteltemperatur von „nur“ 4,8 Grad Celsius. Im diesjährigen Februar gab es auch keinen Eistag und nur einen einzigen Frosttag. Es fiel auch kein Schnee auf Stationshöhe. Selbst auf den Höhen der Schwäbischen Alb schneite es nur an einem einzigen Tag. Der Schneehöhenautomat der DWD-Station Meßstetten-Appental in 900 Metern Höhe ü. NN meldete 1cm Neuschnee am Morgen des 25. Februar an die Zentrale des DWD nach Offenbach. Das war‘s dann auch. An der Station selbst in 573 Metern Höhe ging nur Regen im Februar nieder. In der Summe 39,8 Liter (95 %) und blieb damit nahe bei seinem Durchschnittswert von 42,1 l/qm. Und abgesehen von der Temperatur war der Februar bei uns auch beim Sonnenschein durchschnittlich. In der Summe maß der Sensor 97.2 Stunden, das sind 98% des Durchschnittswerts.

Schon vom Januar her war der Februar Schnee- und frostfrei. Frau Holle und Väterchen Frost streikten – vielleicht weil zur Zeit in so vielen Bereichen gestreikt wird und sie nicht nachstehen wollten, vielleicht aber auch, weil der Oberboss der himmlischen Wettermacher, der „Petrus“, es versäumte oder vergaß Frau Holle und Väterchen Frost zu sagen, dass es jetzt jahreszeitlich Winter wäre und sie jetzt tätig werden sollten.
Die Meteorologen erklären es aber so, dass im Februar ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen noch milde Atlantikluft nach Deutschland führten und damit Frost und Schnee den ganzen Monat fern hielten. Bei so einem Wetter blühten dann prächtig die Schneeglöckchen im Grünen, die Krokusse zeigten frühzeitig ihre Farbenpracht, und der Milan kehrte früher als üblich aus seinem Winterquartier zurück. Woher wusste er von diesem milden Wetter?


Am 2. Februar ist Maria Lichtmess. An „Mariä Lichtmess, bei Tag zu Nacht ess“ lautet eine alte Redewendung, welche auf die zunehmende Tageslänge zu dieser Jahreszeit Bezug nimmt, bleibt doch bei uns die Sonne an diesem Tag 9 Stunden 30 Minuten über dem Horizont. Am kürzesten scheint sie am astronomischen Winteranfang (21.Dezember) mit 8 Stunden und 18 Minuten. Und zum Ende des Februars bleibt die Sonne dann bei uns schon fast 11 Stunden über dem unverstellten Horizont.

Heuer ließ sich die Sonne an „Maria Lichtmess“ 4 Stunden lang blicken und die Temperatur kletterte bis auf 10 Grad an diesem Tag, passend zu den Wetterregeln: „Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee “ oder „Ist‘s zu Lichtmess mild und rein wird‘s ein langer Winter sein.“ Nun ersteres wissen wir noch nicht – denn bis Ostern ist es noch ein paar Tage – doch die zweite Bauernweisheit traf nicht mal ansatzweise zu. Denn mit dem Februar endete für die Meteorologen der Winter 2023/24, und winterlich mit Schnee und Frost war es lediglich Anfang Dezember des Vorjahres und um die Januarmitte. Somit fast ein Winter-Totalausfall oder großzügig bewertet gab es nur ein Winterchen.

Im weiteren Witterungsverlauf in diesem Jahr kam nach der ersten Februarwoche Wind und Regen auf, es blieb aber mild dabei. Das zweite Monatsdrittel setzte zusammengefasst die Witterung vom ersten fort. Der 13. Februar war der Fasnetsdienstag. Die Narren fror es nicht und zwei Tage später wurde die Monatshöchsttemperatur mit plus 15,8 Grad registriert.
Insgesamt kann der Februar 7 Regentage ausweisen und insgesamt kamen 39,8 mm (Liter pro Quadratmeter) zusammen, alleine 15,3 Liter am 22. Februar. Bundesweit fiel der Februar zu nass aus. Doch bei uns und an der Messstation blieb der Februar unter seinem Durchschnittswert von 42,1 Litern pro Quadratmeter, und der Monat war somit etwas zu trocken. Auch der Witterungsverlauf im dritten Monatsdrittel glich den vorherigen. Der Februar hatte in diesem Jahr 29 Tage und das Jahr war ein sogenanntes Schaltjahr, um alle vier Jahre das Mehr zu 365 Tagen auszugleichen. Ausgerechnet am Monatsletzten war es am kältesten, und an diesem Tag wurde der erste und einzige Frosttag im Februar registriert. Minus 1,8 Grad zeigte das Thermometer als tiefste Lufttemperatur in 2 Metern Höhe über dem Boden an, minus 3,1 Grad wurden 5 cm über dem Boden als Bodentemperatur registriert. Ein weiteres geflügeltes Wort lautet: „Schaltjahr gleich Kaltjahr“. Das reimt sich so schön wie so viele Bauernregeln. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies so eintrifft wie gereimt, ist Zufall, denn der Witterungsverlauf in den vorhergegangenen Schaltjahren weist mehr zu warme als zu kalte Schaltjahre aus. Und das Schaltjahr 2024? – niemand weiß es – und das ist gut so.
    Wetterdaten von der Station Hechingen – 517,5 m ü. NN
Februar 2024
Monatsmitteltemperatur: + 6,7 ° C
Maximumtemperatur: + 15,8 ° C am 16.02.24
Minimumtemperatur: - 3,6 ° C am 29.02.24
Sonnenscheindauer: 78,3 Stunden
Monatsniederschlagsumme: 38,8 l/qm (mm)
Höchster Tagesniederschlag: 14,3 mm am 22.02.24
Schneedecke Maximum: keine
Geschlossene Schneedecke an: an keinem Tag
Eistage (ganztägig 0 Grad oder weniger): keine
Quelle: Deutscher Wetterdienst (DWD)

Für den Februar noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2024 betrug plus 6,6 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 2,8 Grad, und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im Februar plus 1,5 Grad warm/kalt. Am Monatsletzten wurde in diesem Jahr der einzige Frosttag registriert. Letztes Jahr gab es stattliche 18 Frosttage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 7 gezählt, und in der Summe kamen 39,8 Liter pro Quadratmeter (mm) als Regenmenge zusammen. Im Jahr 2023 betrug die Niederschlagssumme im Februar nur 21,2 Liter, und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes (1991- 2020) hat es im Februar 42,1 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel im Februar 2024 keiner. Nebel wurde an einem Tag registriert, und der Wind frischte an 7 Tagen (durchschnittlich 8 Tage) bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 97,2 Stunden, vergangenes Jahr waren es 128 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1991 - 2020 sind es 98,8 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter