Witterungsverlauf November 2023

Witterungsverlauf November 2023


Der November fiel in seiner Gesamtbilanz viel zu nass, auch viel zu dunkel und trotzdem zu mild aus. Zudem war der November recht windig und zum Monatsende hin wurde er winterlich.

Zur richtigen Einordnung: Durchschnittlich (in der zur Zeit gültigen Vergleichsperiode 1991 – 2020) ist es bei uns im November 4,5 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 56,6 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 82,1 Stunden.

Der November 2023 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 5,5 Grad, also ein Plus von 1,0 Grad, 143,3 (253%) Liter pro Quadratmeter Niederschlag und 46,0 (56%) Sonnenscheinstunden aus.

Mit dem Niederschlagswert von 143,3 Litern pro Quadratmeter wurde der November 2023 zum niederschlagsreichsten seit Bestehen der Station (seit 1979). Davor war es der November aus dem Jahr 2012 mit 131,5 l/qm. Übrigens der November noch ein weiteres Jahr zuvor – der von 2011 ist bislang der trockenste mit nur 0,8 l/qm im ganzen Monat. In diesem Jahr regnete oder schneite es im November an 27 von 30 Tagen. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen oder Flocken, doch an 18 Tagen mindestens 1 Liter oder mehr pro Quadratmeter. Solche Tage nennen die Meteorologen „Regentage“. Heuer also 18 Regentage, 10 Regentage sind es im Durchschnitt.
Ein verregneter November also und dies über den ganzen Monat hinweg. Die DWD-Stationen Hechingen meldeten für den November 123,4 l/qm, Bronnhaupten 151,8 l/qm und Meßstetten- Appental gar 207,1 Liter pro Quadratmeter. Landesweit wurden noch höhere Regenmengen registriert, so z. B. in Baden-Baden-Geroldsau mit 244,9 und in Freudenstadt mit 411,4 Litern pro Quadratmeter. Die Regenmengen im November haben aber das bis dato bestehende Jahresregendefizit ausgeglichen. Bis einschließlich November regnet es durchschnittlich 749,2 Liter und durch den Novemberniederschlag sind es nun schon 774,4 Liter pro Quadratmeter.

Im November Regen zuhauf – Sonnenschein dagegen war Mangelware. Die Sonne ließ sich im November in der Summe nur 46 Stunden lang blicken. Im ersten Monatsdrittel waren es noch 20,9 Stunden, im zweiten 13,5 Stunden, und im letzten Drittel schien sie nur noch 11,6 Stunden. Durchschnittlich gibt es im November 82,1 Sonnenscheinstunden. Im Jahr 2013 waren es - seit 1980 gerechnet - nur 40,3 Stunden und 2011 wurde der Höchstwert von 152,4 Stunden registriert. Beim Temperaturverlauf wurde der Monatserste mit 14,6 Grad Celsius zum wärmsten Tag im Monat. Im ersten und zweiten Monatsdrittel schwankte die Tageshöchst- und Tagestiefsttemperatur zwischen 5 und 10 Grad Celsius. In dieser Zeit zog ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen über uns hinweg. Sie brachten Regen aber auch Wind mit. Insgesamt an 14 Tagen blies er – vorwiegend aus Südwest – mit mindestens der Windstärke 6 (39 und mehr km/h). An der Station wurde der Höchstwert am 5. November mit 72,7 km/h – an der DWD-Station Balingen-Bronnhaupten mit 78 km/h registriert. Der 16. November war der niederschlagsreichste Tag. Ab dem Mittag schüttete es bis zum Messtermin (06.50 Uhr) am Folgetag in der Summe 35,5 Liter pro Quadratmeter.
Der Winter meldete sich in der letzten Novemberwoche an. Erste Schneeflocken zeigten sich am 22. November – zu einer geschlossenen Schneedecke reichte der Schneefall aber erst am 25. Und der Schneefall an diesem Tag ließ die Schneedecke am Totensonntag (26.11.) auf den Monatshöchstwert von 6 cm – Meßstetten 15 cm – ansteigen. Jetzt war erstes Schneeschippen angesagt und die Streufahrzeuge drehten ihre Runden. Zum Schnee kehrte auch der Frost zurück. Am 29. wurde die Monatstiefsttemperatur von minus 3,9 Grad registriert, der Temperaturfühler der DWD-Station Meßstetten Appental in 900 m Höhe über dem Meer meldete minus 9.4 Grad als Tagestiefsttemperatur. Der November endete mit ergiebigem Schneefall bis in den Dezember hinein. Zum Messtermin am 1. Dezember lagen 5 cm pappnasser Neuschnee. Mit dem November geht für die Meteorologen auch der Herbst zu Ende. Ein Herbst in dem der September und der Oktober sehr deutlich und auch November zu warm ausfielen. Nach dem Herbst von 2006 mit einer Mitteltemperatur von 12,1 Grad wurde der Herbst 2023 zum zweitwärmsten. Dass der Herbst auch zu nass ausfiel, das lag alleine am nassen November, denn die Monate September und der Oktober waren bei uns zu trocken. Und beim Sonnenschein waren ebenfalls der September und der Oktober deutlich sonniger als üblich, der November aber viel zu dunkel. Insgesamt betrachtet weist der Herbst 2023 aber ein Plus rund 100 Sonnenscheinstunden aus. Mit Zahlen belegt: Bei der Temperatur stehen sich in (aus) den Herbstmonaten September, Oktober und November 11,9 Grad gegenüber durchschnittlich 9,2 Grad, beim Niederschlag 254,9 gegenüber durchschnittlich 187,5 Litern und beim Sonnenschein 482,7 gegenüber durchschnittlich 384,6 Sonnenscheinstunden gegenüber.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2023 betrug plus 5,5 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 6,8 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 bis 2020) ist es bei uns im November plus 4,5 Grad warm/kalt. Insgesamt wurden in diesem Monat 8 Frosttage registriert – Eistage (ganztägig unter null Grad) gab es noch keine. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 18 gezählt und in der Summe kamen 143,3 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2022 waren es 61,4 Liter, und seit 1991 - 2020 regnete (schneite) es bei uns durchschnittlich 56,6 Liter/Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November an 4 Tagen. Nebel wurde keiner registriert, doch der Wind frischte an14 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation nur 46 Stunden lang – vergangenes Jahr waren es 101,1 Stunden und im Zeitraum von 1991 bis 2020 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 82,1 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter