Witterungsverlauf Mä 2023

Witterungsverlauf März 2023


Der März 2023 war nach den Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der nasseste März seit 2001. Er steht damit im deutlichen Gegensatz zum März des Vorjahres, der als sehr trocken und überaus sonnig im Klimaarchiv des nationalen Wetterdienstes ausgewiesen wird. Der erste Frühlingsmonat 2023 war zugleich auch recht mild.
Diese Bewertung des Märzwetters durch den DWD wurden auch an der Station in Balingen-Heselwangen bestätigt.

Zur Einordnung: Im Durchschnitt der aktuellen Vergleichsperiode (1991 – 2020) war es bei uns im März durchschnittlich plus 4,8 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 49,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2020 durchschnittlich 148,9 Stunden.

Der diesjährige März brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 6,5 Grad Celsius (+ 1,7 Grad zu warm), 78,6 Liter (159 %) Niederschlag, und auf 149,3 (und somit genau auf 100 %) Sonnenscheinstunden. Im diesjährigen März wurden auch noch 13 Frosttage registriert - durchschnittlich sind es 14 Frosttage. Zudem war der März mit 12 Windtagen mit mindestens der Windstärke 6 recht windig.

Nach dem sogenannten „Hundertjährigen Kalender“ sollte der diesjährige März vom 1. - 7. rau, kalt und windig – vom 8. - 17. sehr kalt sein obwohl kein Schnee liegt. Vom 18. - 19. Wind, Schnee und Regen das Wetter bestimmen und am 20. und 21. wiederum sehr kalt sein – der Boden morgens hart gefroren. Für die letzten 10 Tage im März prophezeite der „Hundertjährige“ meist schönes und lustiges Wetter.

Und wie war das Märzenwetter wirklich? Kalt und frostig begann der März tatsächlich – es gab 7 Frosttage in der ersten Dekade, und an den beiden ersten Märztagen lagen noch Schneereste vom Februar her. Insofern eine Übereinstimmung mit dem „Hundertjährigen“. Doch danach war es mit der Übereinstimmung zu Ende. Statt sehr kalt wurde es regnerisch und von Tag zu Tag wärmer und der 13. März wurde mit 20,1 Grad zum wärmsten Tag im Monat. Tags zuvor gab es noch Frost, doch am 13. ging die Temperatur nicht unter 8,1 Grad zurück, und tagsüber schien eitel die Sonne. Am frühen Abend dieses Tages verdunkelte sich aber der Himmel von Westen her, denn ein Gewitter zog auf.
Blitz auf Blitz erhellte die zunehmende Dunkelheit und es begann auch heftig zu regnen. Zum Messtermin am nächsten Tag zeigte das Messglas 21,2 Liter Niederschlag an – der höchste Wert im Monat.

Nun sollte eine alte Wetterregel sich bewahrheiten: „Donnert’s im März über dem kahlen Wald, wird es sicher nochmals kalt“. Schon zum nächsten Tag stürzte die Tageshöchsttemperatur um ganze 10 Grad ab und noch einen Tag später gar wieder unter die Frostgrenze. Am 14. und 15. schneite es auch etwas, doch zu einer geschlossenen Schneedecke sollte es auf Stationshöhe aber nicht reichen. Die automatische Schneemessung an der Station Meßstetten-Appental, 900 m hoch gelegen, meldete am 15. eine Schneedecke von 4 cm.

Nach dem 15 wurde es wieder wärmer. Am 20. März war in diesem Jahr astronomischer oder kalendarischer Frühlingsbeginn. Der meteorologische Frühlingsbeginn ist am 01. März, und der Frühling für die Wetterdienste umfasst die Monate März, April und Mai. Der beginnt jedes Jahr am gleichen Datum und dient vor allem zur besseren Handhabung der klimatologischen Statistiken, da somit alle Jahreszeiten exakt drei Monate lang sind. Das Datum des astronomischen oder kalendarischen Frühlingsbeginns richtet sich dagegen nach der Lage der Sonne von der Erde aus betrachtet. Nur zweimal im Jahr steht die Sonne senkrecht über dem Äquator - in diesen Momenten werden beide Erdhälften gleichmäßig beschienen, und Tag und Nacht sind genau 12 Stunden lang. Dann beginnt bei uns der Frühling beziehungsweise der Herbst. Der 20. März hatte in diesem Jahr bei uns wettermäßig nichts Besonderes zu bieten: Auf 11,3 Grad kletterte die Temperatur, und die Sonne schien auch nur 110 Minuten

Die letzten 10 Tage im März waren verregnet und weisen 32,9 Liter als Niederschlagssumme aus, und die Mitteltemperatur der letzten Tage bewegte sich um 9,0 Grad. Die Natur atmete durch, der Regen war willkommen – allenthalben grünte und blühte es nun – der Frühling grüßte. Die letzten zwei Tage im März zeigten im Voraus Aprilwetter an – stürmischer Wind, Sonnenschein und Regenschauer wechselten in kurzen Abständen.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des März 2023 betrug plus 6,5 Grad - vergangenes Jahr waren es 5,7 Grad, und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im März plus 4,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden im März 2023 noch 13 Tage mit Frost registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es in diesem März keine mehr. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 12 gezählt, und in der Summe kamen heuer 78,6 Liter zusammen. Im Jahr 2022 regnete es im März nur 26,4 Liter, im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 – 2020) sind es immerhin 49,4 Liter. Schnee fiel in diesem März noch an 3 Tagen, zu einer geschlossenen Schneedecke kam es jedoch nicht. Nebel gab es im März keinen, doch der Wind frischte an 12 Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 149,3 Stunden - im Jahr 2022 gab es den Rekordwert von 251,6 Stunden und im Schnitt seit 1991 - 2020 sind es bzw. waren es 148,9 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter