Witterungsverlauf Februr 2023Der diesjährige Februar konnte sich im Witterungsverlauf nicht entscheiden, ob er mehr winterlich oder mehr frühlingshaft sein wollte. Letztendlich fiel der Monat wiederum zu warm, recht sonnig aber auch wieder viel zu trocken aus, und die Temperaturspanne reichte von minus 8,9 bis plus 17,8 Grad. Zur Einordnung: Normal (durchschnittlich) ist es bei uns im Februar 1,5 Grad warm, es fallen 42,1 Liter Niederschlag und es gibt 98,8 Stunden Sonnenschein. Durchschnittlich gibt es auch 18 Frosttage, 4 Eistage und 10 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke. Das sind die Durchschnittswerte der ab 2021 gültigen 30-Jahre-Vergleichsperiode (1991- 2020). In diesem Jahr kann der Februar eine Mitteltemperatur von plus 2,8 Grad vorweisen und blieb damit um 1,3 Grad über dem Mittelwert der Periode 1991 – 2020. Im Februar von diesem Jahr gab es dem Durchschnitt entsprechend ebenfalls 18 Frosttage, aber nur einen einzigen Eistag und auch nur 5 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke, welche aber auf Stationshöhe nicht über 2 cm Gesamtschneehöhe hinaus wuchs. Beim Niederschlag geizte der diesjährige Februar ebenfalls, denn es fielen “nur“ 21,2 Liter/Quadratmeter. Damit wurde das Niederschlagssoll auch nur zu 50 Prozent erfüllt. Beim Sonnenschein dagegen übertraf der diesjährige Februar deutlich den Durchschnittswert und kann mit 128,0 Stunden (130 %) ein Plus von 29 Sonnenscheinstunden ausweisen. Der diesjährige Februar begann trübe, und mit Schneeresten vom Januar her. Am 2. Februar ist Maria Lichtmess. An „Mariä Lichtmess, bei Tag zu Nacht ess“ lautet eine alte Redewendung, welche auf die zunehmende Tageslänge zu dieser Jahreszeit Bezug nimmt, bleibt doch bei uns die Sonne an diesem Tag 9 Stunden 30 Minuten über dem Horizont. Am kürzesten scheint sie am astronomischen Winteranfang (21.Dezember) mit 8 Stunden und 18 Minuten. Und zum Ende des Februars bleibt die Sonne dann bei uns schon fast 11 Stunden über dem unverstellten Horizont. Doch heuer ließ sich die Sonne an „Maria Lichtmess“ gerade mal 13 Minuten blicken und passte zur Wetterregel: „Lichtmess trüb ist dem Bauern lieb“. Vom 3. bis 6. regnete es etwas – am 5. sogar den Höchstwert vom Monat mit 6,2 Litern pro Quadratmeter, und es mischte sich auch Schnee darunter – gerade für eine durchbrochene Schneedecke von einem Zentimeter reichend. Die automatische Schneemessung an der Station Meßstetten-Appental auf 900 Metern ü. NN meldete wenigstens 6 Zentimeter Gesamtschneedecke. Nach der ersten Februarwoche wurde es zunehmend kälter und sonniger. Am 8. Februar wurde der tiefste Wert mit minus 8,9 Grad Lufttemperatur und eine Sonnenscheindauer von rund 9 Stunden registriert. Von dem bis dahin gefallenem Schnee waren aber nur noch Reste zu sehen. Sonnig, trocken und kalt ging es weiter und bis zum 14. Februar – der Monatsmitte – war der Monat noch um 1 Grad zu kalt. Nach der Monatsmitte blieb es weiterhin recht sonnig, doch jetzt blieben die Tag- und Nachttemperaturen im Plusbereich. Die Hochzeit der Fastnacht hatte begonnen und am Fastnachtdienstag kletterte bei 9,5 Stunden Sonnenschein die Temperatur auf den Monatshöchstwert von 17,8 Grad Celsius. Für kurze Zeit war nun Frühling und die Narren schwitzten. In der letzten Woche ließ der Februar aber nochmals seine winterliche Seite hervorblitzen. Schnee und strenger Frost bestimmten z. B. den Sonntag, 26. Februar. Den ganzen Tag blieb die Temperatur unter Null, und es gab somit einen Eistag. In den letzten drei Februartagen bestimmte Hoch HAZAL mit Kern über Schottland das Wetter und blies einen schneidend kalten Nordostwind auch in unseren Raum. Am Monatsletzten besann sich der Februar, dass er eigentlich noch zum Winter gehört – Frau Holle öffnete nochmals ein wenig das Schneefenster und schüttelte noch mal knapp 1 cm Neuschnee. Mit dem Februar endet für die Meteorologen auch der Winter, der für sie die Monate Dezember (des Vorjahres), Januar und Februar umfasst. Der von 2022/2023 war wiederum zu warm, trockener als üblich, doch bei uns mit einem kleinen Minus an Sonnenschein versehen. Statistisch betrachtet war es bei uns in diesen 3 Wintermonaten im Durchschnitt (Vergleichsperiode 1991 – 2020) 1,4 Grad warm/kalt, an Niederschlag fielen 144,4 mm (Liter/m²) und die Sonne schien 244,3 Stunden. Neuschnee kam in diesen 3 Monaten 52 cm zusammen und an 30 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. Der diesjährige Winter hatte dagegen eine Mitteltemperatur von plus 2,5 Grad, 102,8 mm Niederschlag, und die Sonne schien 236,7 Stunden. An Neuschnee kamen statt 52 cm auch nur 34 cm zusammen und an 29 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. So betrachtet ist der Winter 2022/2023 im Wetterarchiv bei den zu warmen und zu trockenen einzureihen. Für den Februar noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2023 betrug plus 2,8 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 4,4 Grad, und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im Februar plus 1,5 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Februar 18 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es nur einen einzigen – vier sind üblich. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 6 gezählt, und in der Summe kamen nur 21,2 Liter pro Quadratmeter (mm) als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2022 betrug die Niederschlagssumme im Februar auch nur 33,0 Liter, und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes (1991- 2020) hat es im Februar 42,1 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Februar nur an 5 Tagen und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe auch nur an 5 Tagen registriert. Die Neuschneesumme betrug im diesjährigen Februar 6 cm - vergangenes Jahr 8 Zentimeter. Nebel wurde an einem Tag registriert, gewittert hat es noch nicht, doch der Wind frischte an 6 Tagen (durchschnittlich 8 Tage) bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 128 Stunden, vergangenes Jahr waren es 128,4 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1991 - 2020 sind es 98,8 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |