Witterungsverlauf Dezember 2021Zum kalendarischen Winteranfang war es am kältesten – zum Jahresende am wärmsten, und dazwischen gab es wiedermal laue und somit grüne Weihnachten. Insgesamt fiel der Dezember zu warm und mit einem kleinen Fehl an Feuchte und Sonne versehen aus. Zur Einordnung: Durchschnittlich ist es bei uns im Dezember (Vergleichszeitraum 1991 – 2020) plus 1,8 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 58,7 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 67,3 Stunden. Der Dezember 2021 weist dagegen eine Durchschnitts- temperatur von plus 3,1 Grad, 55.9 Liter Niederschlag (95 %) und 65,2 Sonnenscheinstunden (97%) aus. Mit dem Dezember beginnt der meteorologische Winter. Dem wurde der Dezember am Monatsanfang aber nicht gerecht. Tag- und Nachttemperaturen blieben noch im Plusbereich und es regnete täglich vom 1. – 9. Dezember etwas. In den Regen mischte sich ab dem 2. Dezember auch erster Schnee – zu einer dünnen und nicht über einen Zentimeter hinaus gehenden Schneedecke kam es aber nur zeitweilig. An der DWD-Wetterstation in Meßstetten-Appental auf 900 m meldete das automatische Schneehöhenmeßgerät am 9. Dezember immerhin 21 cm und 24 Tage im Monat mit einer geschlossenen Schneedecke. Dagegen lag an der Station in Balingen-Heselwangen, auf 573 m Höhe, zum Messtermin um 06.50 Uhr im ganzen Monat nur an 3 Tagen Schnee. In der zweiten Dekade hörte der Regen auf. Nachts gingen die Temperaturen nun auf durchschnittlich minus 1 Grad zurück, um tagsüber auf durchschnittlich 4,7 Grad anzusteigen. Die Sonne ließ sich auch nur selten blicken – nur durchschnitlich 1,8 Stunden am Tag. Meist bedeckte bei dem Hochdruckwetter eine dichte Hochnebeldecke den Himmel. Nach der Monatsmitte wurde es von Tag zu Tag durchschnittlich kälter, um dann zum astromischen Winteranfang am 21. Dezember auf bis minus 7,4 Grad und tags darauf gar auf minus 8,7 Grad abzusinken (in Meßstetten minus 12,9 Grad). Zur Erinnerung: Im Jahr 2020 war es am 22. Dezember an der Station in Balingen-Heselwangen plus 12,8 Grad Celsius warm. Und dann stand Weihnachten vor der Tür. Dieses Jahr kein Weihnachtstauwetter – es gab nichts zu tauen. Von Süden her strömte warme Luft durch Baden-Württemberg und traf über der Mitte von Deutschland auf die von Skandinavien hereinströmende äußerst kalte Luft mit dem Ergebnis, dass Nordeutschland in Teilen eine „Weiße Weihnacht“ bekam und nach DWD-Angaben die Temperatur zum Beispiel am 1. Weihnachtsfeiertag in Rendsburg (nur 14 m ü.d. Meer) bis auf minus 12,6 Grad zurück ging und dort 2 cm Schnee lag. Bei uns zeigte das Thermometer am 23. Dezember um 01.00 Uhr in der Frühe noch minus 8,0 Grad Celsius an – 12 Stunden später um 13.00 Uhr plus 8,0 Grad – ein Temperaturanstieg von 16 Grad innerhalb weniger Stunden. Weihnachten also bei uns mal wieder „grün“. Nach den strengen Vorgaben des DWD ist eine „Weiße Weihnacht“ dann, wenn am Heiligenabend und am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag mindestens 1 cm Schnee liegen. Legt man diesen Maßstab zugrunde, so muss man bei uns bis ins Jahr 2003 zurückblicken, um damals mit jeweils 3 cm Schnee an diesen Tagen von einer „Weißen Weihnacht“ sprechen zu können. Ist man weniger streng und genügen auch zwei Tage mit Schnee, so war auch Weihnachten 2020 „weiß“. Im Jahr 2021 waren die Weihnachtsfeiertage bei uns nicht nur „grün“, sondern auch trüb, verregnet, und die Sonne ließ sich an all den 3 Tagen nur für eine kanppe halbe Stunden blicken. Auch nach den Weihnachtsfeiertagen blieben die Tag- und Nachttemperaturen durchweg im Plusbereich und es regnete vermehrt. Am Monatsletzten dann der Temperaturhöchstwert vom ganzen Monat. Bei fast 7 Stunden ununterbrochenem Sonnenschein kletterte die Temperatur bis auf 16,0 Grad an – ein Höchstwert an Silvester seit Bestehen der Station (seit 1979) und auch mit noch deutlichen Abstand zum zweithöchsten Wert an einem 31. Dezember mit plus 12,5 Grad im Jahr 2017. Übrigens der kälteste Silvestertag war 1996 mit minus 13,3 Grad Celsius. Das Jahr 2021 endete mit einem strenklaren Himmel und mit plus 6,8 Grad um Mitternacht. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Dezembers 2021 betrug plus 3,1 Grad. Im Jahr 2020 Jahr lag sie bei plus 3,2 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 bis 2020) war es bei uns im Dezember plus 1,8 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Dezember 16 registriert, mit dabei einen Eistag, an dem es ganztägig unter Null blieb. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag, wurden 13 angezeigt, und in der Summe kamen 55,9 Liter zusammen. Im Jahr 2020 waren es im Dezember 50,5 Liter, und im Durchschnitt sind es 58,7 Liter. Geschneit hat es im Dezember an 7 Tagen, und an 3 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe an 7 Tagen, und der Wind frischte an 5 Tagen auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 65,2 Stunden lang, im Dezember 2020 waren es 52,4 Stunden und im Schnitt (1991-2020) sind es 67,3 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |