Witterungsverlauf August 2021

Witterungsverlauf im Sommer und im August 2021


Der Sommer 2021

Mit dem August endet für die Meteorologen der Sommer. Ein Sommer in diesem Jahr, welcher sich verabschiedete bevor er seinem Namen gerecht werden konnte. Insgesamt betrachtet war der Juni der einzige Sommermonat in diesem Jahr - Juli und August fielen dagegen zu kalt, zu nass und auch zu dunkel aus.

Zur Beurteilung eines Sommers wird üblicher Weise die Anzahl der Sommertage verglichen. In Balingen-Heselwangen dem Sitz der Wetterstation brachte ein durchschnittlicher Sommer (Durchschnitt 1991 – 2020) in den drei Sommermonaten Juni, Juli und August 38,2 „Sommertage“ (25 Grad und mehr) und darin enthalten 9,6 „Heiße Tage“ (30 Grad und mehr) hervor. In diesem Jahr kamen in diesen Zeitraum nur 29 „Sommertage“ und 6 „Heiße Tage“ zusammen. Dabei steuerte der Juni 15, der Juli 7 und der August ebenfalls nur 7 „Sommertage“ bei.

Bei der Temperatur erreichte der diesjährige Sommer auf das Zehntelgrad genau den Durchschnittswert der Vergleichsperiode 1991 – 2020 von 17,7 Grad. Der seit 1991 bisher wärmste Sommer war übrigens der von 2003 mit 20,8 Grad, der kälteste von 1993 und 1996 mit jeweils 16,0 Grad. Die bisher höchste Temperatur wurde in diesem Jahr am 17. Juni mit 32,1 Grad gemessen. Durchschnittlich kletterte in den zurückliegenden 30 Jahre die höchste Temperatur bei uns auf 33,7 Grad.

An Niederschlag fielen in diesen 3 Monaten 412,2 Liter pro Quadratmeter, wobei der Juni dieses Jahres alleine 199,8 Liter dazu gab. Mit diesem Wert wurde der Sommer 2021 zum nässesten seit mindestens 40 Jahren. Der Durchschnittswert in der Vergleichsperiode beträgt 275,1 Liter/Quadratmeter – dieser Wert wurde heuer um 137,1 Liter übertroffen.
Bis jetzt ist auch das Jahr insgesamt nässer als üblich – 566,2 Liter regnet es durchschnittlich von Januar bis August – heuer sind es jetzt schon 719,6 Liter (127 % des Durchschnittswertes). Der Natur tat aber der viele Regen gut – allenthalben sieht man die ausreichende Feuchte an dem satten Grün der Wiesen und Rasenflächen.

Beim Sonnenschein fehlt dem diesjährigen Sommer dagegen rund eine halbe Stunde zum Durchschnittswert. Hier steht dem Durchschnittswert von 706,1 Stunden eine Sonnenscheindauer in diesen drei Monaten von 705,4 Stunden gegenüber, wobei der Juni 275,7, der Juli 235,3 und der August 194,4 Sonnenstunden beisteuerte.

Das Wetter im August

Das Wetter im August trug im vergangenen Jahr wesentlich zu einer positiven Sommerbilanz bei. Doch heuer fiel der Monat insgesamt betrachtet zu kalt, zu nass und auch sonnenscheinärmer als üblich aus. Im Rückblick auf das Augustwetter werden in der Auswertung nur 7 „Sommertage“ und 2 „Heiße Tage“ angezeigt (vergangenes Jahr 17 „Sommertage“ und 10 „Heiße Tage“). 13,8 „Sommertage“ und 4,1 „Heiße Tage“ sind es durchschnittlich im August. Der heißeste Tag war der 12. August mit 30,5 Grad Celsius. Betrachtet man den Temperaturverlauf, so beschränkte sich - was man als Sommer nennen kann - der Sommer auf den Zeitraum vom 10. – 15. August. Davor und danach regnete es häufig und an 12 Tagen im August kam die Temperatur nicht über 20 Grad hinaus. Abgesehen vom Monatsletzten war die letzte Augustwoche besonders trist, und gräulich das Wetter am Sonntag, 29. August, mit einer Tageshöchsttemperatur von nur 14,9 Grad, 19,0 Liter Niederschlag und gerade 27 Minuten Sonnenschein.
In der Vergleichsperiode (1991 – 2020) war der August durchschnittlich 18,1 Grad warm – heuer betrug die Monatsdurchschnittstemperatur nur 16,4 Grad und somit war der August um 1,7 Grad zu kalt. Übrigens, der kälteste August im Vergleichszeitraum war der von 2006 mit 14,4 Grad – der wärmste im Jahr 2003 mit 22,0 Grad.

Insgesamt hat es im August 94,5 Liter pro Quadratmeter geregnet. Durchschnittlich sind es 83,9 Liter. Der Niederschlag verteilte sich im Wesentlichen auf den Monatsanfang und zum Monatsende hin. Am 15. August zog ein Gewitter über die Station hinweg. Dabei fielen an der Messstelle 14,3 Liter Niederschlag pro Quadratmeter – an der in Luftlinie nur rund 5 km entfernten Station Balingen-Bronnhaupten gingen gleichzeitig nach DWD-Angaben 24,7 Liter nieder, und aus Täbingen wurden Überschwemmungsschäden gemeldet.

Beim Sonnenschein war das letzte Monatsdrittel am dunkelsten. Im ersten wurden 61,6 Stunden, im zweiten 85,3 Stunden und im letzten nur 47,5 Stunden Sonnenschein aufgezeichnet. Somit insgesamt 194,4 Stunden – durchschnittlich sind es 232,6 Stunden.

Noch ein paar weitere Zahlen aus der Statistik:
Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2021 betrug plus 16,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war der August 19,9 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1991 bis 2020 weist für den August plus 18,1 Grad aus. „Sommertage“ (25 und mehr Grad) wurden im August 7 registriert – durchschnittlich sind es 13,8 „Sommertage“. Auch vier „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad gibt es durchschnittlich im August - heuer wurden nur 2 gezählt. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 12 registriert und in der Summe kamen 94,5 Liter zusammen. Im Jahr 2020 waren es 103,1 Liter, und im Durchschnitt (1991 – 2020) regnete es 83,9 Liter im August. Nebel wurde keiner beobachtet, und nennenswert gewittert hat es auch nur an 2 Tagen. Wind mit mindestens Windstärke 6 (39 km/h und mehr) wurde auch nur an 1 Tag registriert. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 194,4 Stunden, im August des Jahres 2020 waren es 249,5 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2020 sind bzw. waren es durchschnittlich im August 232,6 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter