Witterungsverlauf Mai 2021

Witterungsverlauf im Mai 2021


Der Mai 2021 war kein Wonnemonat. In der Witterung fiel der Monat viel zu kalt und recht windig aus – der Mai kann aber bei uns durchschnittlichen Niederschlag und Sonnenschein vorweisen – ebenso noch einen Frosttag aber auch einen Sommertag.
Zur Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode (1991 – 2020) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 13,0 Grad warm, an Niederschlag fielen durchschnittlich 92,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2020 durchschnittlich 207,5 Stunden.
Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 10,4 Grad Celsius – 94,7 Liter (102%) Niederschlag, und 213 (103%) Sonnenscheinstunden.

Mit dem Monatsmittel von 10,4 Grad C, und somit um 2,6 Grad kälter als üblich, wurde der diesjährige Mai nach dem von 1991 mit nur 8,6 Grad C zum zweitkältesten in der zur Zeit gültigen Vergleichsperiode (1991 – 2020), und nach dem etwas zu kalten März und sehr kalten April in diesem Jahr war der Mai nunmehr der dritte Monat in Folge, welcher bisher in diesem Jahr zu kalt ausfiel.

Mit dem Mai endet für die Meteorologen auch das Frühjahr, das in der Rückschau mit 7,0 Grad um 1,9 Grad kälter war als es die Durchschnittstemperatur (1991 – 2020) in den drei Frühlingsmonaten März bis Mai (8,9 Grad) anzeigt. Das Frühjahr war aber wieder mal trockener als üblich und setzte den bedrohlichen Trend der zunehmend trockner ausfallenden Frühjahre fort. Hier stehen sich 185,6 Liter gegenüber durchschnittlich 204,4 Liter gegenüber. Beim Sonnenschein sieht es so aus, dass in allen drei Frühlingsmonaten die Sonne heuer reichlich schien – in der Summe 626,4 Stunden. Der Durchschnitt weist 538,9 Stunden aus.

Der diesjährige Mai begann mit kühlen Temperaturen und Regen. Die 19,8 Liter Niederschlag, welche der Regenmesser zum Monatsersten anzeigte, waren aber bei der Natur sehr willkommen, denn der vorausgegangene April erfüllte sein Regensoll mit mageren 38,0 Litern nur zu 66 Prozent. Doch abgesehen vom Regenwetter in der ersten Maienwoche lockte eine durchschnittliche Tagesmitteltemperatur von gerademal 7 Grad bei böigem Wind zudem nicht, die Wanderstiefel anzuziehen, um sich an den wenigen und noch zaghaft zu blühenden Bäumen zu erfreuen. Übrigens: Am 3. Mai wurden nach DWD Angaben mit minus 4,5 Grad C in Meßstetten die bundesweit tiefste Temperatur gemessen.

Die zweite Monatsviertel begann mit Frost. Minus 2,0 Grad zeigte das Minimumthermometer am Boden (5 cm darüber) an – die Quecksilbersäule des Thermometers für die Lufttemperatur (in zwei Metern Höhe) blieb bei minus 0,3 Grad hängen. Mit dem 8. Mai endete der Frost vor dem Sommer.
Und dann Sonntag, 9. Mai und Muttertag. Gerade eben noch Frost und an Muttertag mit 13,6 Stunden Sonnenschein ein Temperatursprung in sommerliche Werte. Stolze 28,5 Grad zeigte jetzt das Maximumthermometer an – der erste und bisher einzige Sommertag (25 und mehr Grad) in diesem Jahr sollte dieser Tag werden.

Schon tags darauf fiel die Tageshöchsttemperatur auf 21,9 Grad. Am 12. Mai beginnen die Eisheiligen. Der Volksmund reimte aus wiederkehrender Erfahrung: „Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz“. Doch die schrecklichen Männer haben in der Zeit der stattfindenden Klimaerwärmung ihre Schrecken verloren, und sollten übrigens nach der Kalenderreform auch erst am 22. Mai beginnen. Doch weder um den 12. noch um den 22. herum gab es Frost. Die Tagesmitteltemperatur betrug während der Eisheiligen vom 12. – 15. Mai – die „kalte Sophie“ noch eingerechnet -durchschnittlich 10 Grad.

In die Zeit der Eisheiligen fiel an Christi Himmelfahrt auch der „Vatertag“. In diesem Jahr stand aber den Müttern das bessere Wetter zu – am Vatertag tröpfelte es zeitweilig bei Temperaturen um die 15 Grad.

Mit wenig frühlingshaften Temperaturen und Regen ging es nach der Monatsmitte weiter, dazu kam wieder Wind auf und ließ das Wetter erst recht trist erscheinen. Der Monat blieb bis dahin auch deutlich zu kalt und wurde auch als zu nass empfunden, obwohl die Tagesmengen an Niederschlag oft nur zwei bis drei Liter betrugen. Für die Jahreszeit zu kühl war auch das Wetter an Pfingsten – am 23. Mai. Die Sonne schien am Pfingstsonntag zwar fast 9 Stunden – doch es regnete auch zeitweilig, und es wehte ein kühler Wind über all die Pfingsttage hinweg.

Sommerlich warm wollte es bis zum Monatsende auch nicht mehr werden. Doch in der letzten Woche im Mai wurde es trockener und sonniger und auch etwas wärmer – doch blieben die Tageshöchsttemperaturen abgesehen vom Monatsletzten unter 20 Grad. Und – man wird sehen: „ Ist der Mai kühl und nass – füllt es dem Bauern Scheun und Fass“

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2021 betrug plus 10,4 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 12,5 Grad und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im Mai plus 13,0 Grad warm. Es gab im diesjährigen Mai noch einen Frosttag. Ebenfalls gab es auch nur einen Sommertag - 3,4 Sommertage sind der Durchschnitt. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auch nur an einem Tag – eine geschlossene Schneedecke kam aber nicht mehr zustande. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden aber 15 gezählt und in der Summe kamen 94,7 Liter zusammen. Im Jahr 2020 waren es im Mai nur 69,9 Liter, und im Durchschnitt seit 1991 – 2020 sind es 92,4 Liter pro Quadratmeter. Weder Nebel noch Gewitter gab es bei uns in diesem Mai. Der Wind frischte aber an 17 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf – 7 Tage mit Wind sind der Durchschnitt. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 213,1 Stunden - letztes Jahr waren es 286,5 Sonnenscheinstunden, und seit 1991 bis einschließlich 2020 kommen im Mai durchschnittlich 207,5 Sonnenscheinstunden zusammen.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter