Witterungsverlauf im März 2021Das Wetter im März dieses Jahres war dreigeteilt. Nach einem Start in den Frühling kehrte der Winter zurück, und exakt am kalendarischen Frühlingsanfang war es am kältesten und es lag Schnee. Danach wurde es aber von Tag zu Tag wieder wärmer und frühlingshafter. In der Gesamtbilanz war der März trotz reichlichem Sonnenschein aber um eine Nuance kälter als üblich und mit durchschnittlichem Niederschlag versehen. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der aktuellen Vergleichsperiode (1991 – 2020) war es bei uns im März durchschnittlich plus 4,8 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 49,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2020 durchschnittlich 148,9 Stunden. Der diesjährige März brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 4,5 Grad Celsius (-0,3 Grad), 52,9 Liter (107%) Niederschlag aber auf beachtliche 190,8 (128 %) Sonnenscheinstunden. Im diesjährigen März wurden auch noch 16 Frosttage registriert (durchschnittlich sind es 14 Frosttage) und an 8 Tagen fiel noch Schnee. Eine geschlossene Schneedecke kam aber an der Station nur an 3 Tagen im März zustande. Nach dem sogenannten „Hundertjährigen Kalender“, an den immer noch geglaubt und dem immer noch vertraut wird, sollte der März 2021 mit einem rauen und kalten Wetter beginnen und mit Schnee und kalt enden. Nichts war dran an dieser Prophezeiung, nur dass sie mal wieder eindeutig daneben lag. In Wirklichkeit begann der diesjährige März recht sonnig und mit kalten Nächten. Doch tagsüber grüßte der Frühling mit angenehm milden Temperaturen. Lediglich der Monatsfünfte tanzte mit etwas Regen und Schnee aus der Reihe, doch bis zum 10. März kamen nur 2,1 Liter Niederschlag aber fast 70 Sonnenscheinstunden zusammen. Mit Beginn des zweiten Monatsviertel setzte eine Wetteränderung ein. Es kam Wind auf, und es begann zu regnen. Einen bei der Natur willkommenen kräftigen Guss tat es vom 11. auf den 12. März. 13,9 Liter auf den Quadratmeter gerechnet zeigte der Regenmesser an. Weitere 10,5 Liter kamen vom 13. auf den 14. März dazu, doch diesmal war Schnee dabei und zum Messtermin lag eine geschlossene Schneedecke von 4 cm, (Meßstetten 7 cm) welche dann aber tagsüber bis auf Reste abschmolz. Auch in den Tagen danach regnete und schneite es fast täglich. Doch obwohl es auch von Tag zu Tag zunehmend kälter wurde, hielt sich eine geschlossene Schneedecke nur stundenweise – der Boden war zu warm. Und exakt zum kalendarischen Frühlingsanfang, am 20. März, war es dann am winterlichsten. Am Morgen lagen wiederum 4 cm Neuschnee und die Temperatur war in der Nacht bis auf minus 6,8 Grad am Boden (5 cm über dem Boden) und auf minus 5,6 Grad Lufttemperatur (2 Meter über dem Boden) abgesackt. Tagsüber kletterte die Temperatur gerade Mal auf plus 2,2 Grad – immerhin schien die Sonne 5,2 Stunden am Frühlingsanfang. Aber ab jetzt ging es in großen Temperaturschritten dem Frühling entgegen. War der Monat bis einschließlich dem 20. März noch um 1,9 Grad zu kalt, so wurde dieses Defizit bis auf 3 zehntel Grad in der letzten Dekade aufgeholt. Am 29. März wurden in diesem Jahr mit 21,0 Grad die 20 Grad-Marke erstmals überschritten – am 30. kletterte die Temperatur bis auf 22,7 Grad, und der Monatsletzte wurde mit 24,3 Grad Celsius zum monatswärmsten Tag - und bis jetzt auch vom ganzen Jahr - und schrammte mit diesem Wert knapp an einem Sommertag (25 und mehr Grad) vorbei. Was für ein Frühlingswetter: „Frühling lässt sein blaues Band…“ nur und schade, die Außengastronomie und Straßencafés durften bei diesem herrlichen Frühlingswetter coronabedingt nicht öffnen. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des März 2021 betrug plus 4,5 Grad - vergangenes Jahr waren es 5,2 Grad, und im Durchschnitt seit 1991 bis 2020 war es bei uns im März plus 4,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden im März 2021 noch 16 Tage mit Frost registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es in diesem März keine mehr. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 8 gezählt, und in der Summe kamen heuer 52,9 Liter zusammen. Im Jahr 2020 regnete es im März nur 31,2 Liter, im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1991 – 2020) sind es immerhin 49,4 Liter. Schnee fiel in diesem März noch an 8 Tagen – doch eine geschlossene Schneedecke kam auf Stationshöhe nur an 3 Tagen zustande. Tage mit Nebel gab es im März keinen, doch der Wind frischte an 4 Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation beachtliche 190,8 Stunden - im Jahr 2020 waren es noch mehr, nämlich 199,4 Stunden und im Schnitt seit 1991 - 2020 sind es bzw. waren es 148,9 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |