Von plus 21,2 Grad bis minus 4,7 Grad Celsius reichte die
Temperaturspanne im eben zu Ende gegangenen November. Doch trotz des
steten Auf und Ab in der Temperatur und 12 Frosttagen fiel der
November in der Gesamtbilanz noch deutlich zu warm, überaus sonnig
und wieder mal viel, viel zu trocken aus. Zur richtigen Einordnung: Durchschnittlich (in der Vergleichsperiode 1981 – 2010) ist es bei uns im November 3,9 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 57,6 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 77,1 Stunden. Der November 2020 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 6,4 Grad, also ein Plus von 2,5 Grad, 17,7 (nur 31 %) Liter pro Quadratmeter Niederschlag und 135,7 (176 %) Sonnenscheinstunden aus. Mit diesen Werten wurde der November 2020 zum fünftwärmsten, zum drittniederschlagsärmsten nach 2011 mit 0,8 Litern und zu 2018 mit 11,8 Litern und zum zweitsonnenscheinreichsten nach 2011 mit 152,4 Stunden - und dies seit dem Jahr 1980. Der November startete in diesem Jahr regnerisch aber mit für die Jahreszeit recht milden Temperaturen. Am Monatszweiten wurde die Monatshöchsttemperatur mit 21,2 Grad bei grade Mal 2 Stunden Sonnenschein registriert. Danach ging es erstmals steil bergab mit den Temperaturen. Statt 21,2 Grad waren es zwei Tage später nur noch 7,1 Grad als Tageshöchsttemperatur. Der wenige Regen hörte auf und mit der Temperatur ging es wieder nach oben. Im zweiten Monatsdrittel war ruhiges Herbstwetter. Die Mitteltemperatur bewegte sich um plus 8 Grad, es kamen 7,6 Liter Niederschlag dazu, und die DWD-Station Bronnhaupten meldete in dieser Zeit an zwei Tagen noch 8,8 Stunden Sonnenschein. Dazu windete es an drei Tagen mit mindestens der Windstärke 6 (39 km/h und mehr). Das letzte Monatsdrittel war das kälteste und dies trotz reichlichem Sonnenschein. Es begann mit dem kältesten Tag des Monats. Das Minimumthermometer zeigte am 21.November 5 cm über dem Erdboden als Bodentemperatur minus 6,5 Grad – in zwei Metern Höhe die Lufttemperatur von minus 4,7 Grad an. Tagsüber wurden trotz 7,7 Stunden ununterbrochenem Sonnenschein gerade Mal 5,3 Grad als Tageshöchsttemperatur erreicht. Die DTN- (Meteogroup) Station Albstadt-Doline meldete als Minimum minus 9,6 Grad. In dieser Zeit kam es darauf an, wo und in welcher Höhe man wohnte. An der Station in Balingen-Heselwangen schien die Sonne vom 21. bis zum 30. November insgesamt 62,9 Stunden. Andere Orte an Flussniederungen oder am Bodensee steckten in der geleichen Zeit in einer dicken Nebelsuppe und meldeten Null-Stunden mit Sonne. So zum Beispiel Ulm-Mähringen. Während die Station in Balingen-Heselwangen am 25. November mit 12,9 Grad im SWR-Fernsehen als wärmster Ort in ganz Baden-Württemberg genannt wurde und 7,7 Stunden Sonnenschein verzeichnete, steckte am gleichen Tag die in etwa auf gleicher Höhe liegende DWD-Station Ulm-Mähringen in Donaunähe in der Nebelsuppe und meldete Null Stunden Sonnenschein und eine Maximumtemperatur von nur plus 0,7 Grad. Die Begründung des Nebels erklärt sich darin, dass das Wasser der Donau noch relativ warm und die darüber liegende Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist – die steigt dann in die darüber liegende kältere Luft auf und vermischt sich. Und weil kältere Luft weniger Wasser als unsichtbaren Wasserdampf in sich halten kann als wärmere, kondensiert der Wasserdampf und wird als Nebel sichtbar. Öfters löst sich dann dieser Nebel manchmal den ganzen Tag nicht auf. Denn bei eher mildem Wetter erwärmt die Sonne die Luft über dem Nebel – und verhindert damit, dass er verschwindet. Denn die erwärmte Luftschicht wirkt wie eine Sperre, unter der die „trübe Suppe“ hängen bleibt. Die Meteorologen begründen dann diese Erscheinung als die Folge einer Inversionswetterlage. Im letzten Monatsdrittel regnete es streng genommen nicht mehr – oder doch? In der Nacht zum 1. Dezember begann es zu regnen und zu schneien, und die bis zum Messtermin um 06.50 Uhr gefallene Menge – (3,0 Liter zeigte der Regenmesser an) ist noch dem Vortag zuzurechnen. Diese Verfahrensweise ist so vom Deutschen Wetterdienst festgelegt. Mit dem November geht für die Meteorologen auch der Herbst zu Ende. Ein Herbst in dem alle Monate zu warm, zwei von drei zu trocken und ebenfalls abgesehen vom Oktober die anderen Monate überdurchschnittlich sonnig waren. Mit Zahlen belegt: Bei der Temperatur stehen sich in (aus) den Herbstmonaten September, Oktober und November 10,7 Grad gegenüber durchschnittlich 8,7 Grad – beim Niederschlag 113,6 gegenüber durchschnittlich 200 Litern und beim Sonnenschein 467,9 gegenüber durchschnittlich 368 Sonnenscheinstunden gegenüber. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2020 betrug plus 6,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 4,6 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) ist es bei uns im November plus 3,9 Grad warm/kalt. Insgesamt wurden in diesem Monat 12 Frosttage registriert. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 6 gezählt und in der Summe kamen auch nur 17,7 Liter zusammen. Im Jahr 2019 waren es 62,2 Liter, und seit 1981 - 2010 regnete (schneite) es bei uns durchschnittlich 57,6 Liter/Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November noch nicht – im Jahr 2019 an 2 Tagen. Nebel gab es an einem Tag, und der Wind frischte an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 135,7 Stunden lang – vergangenes Jahr waren es nur 75,1 Stunden und im Zeitraum von 1991 bis 2010 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 77,1 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |