Pünktlich zum astronomischen und kalendarischen Herbstbeginn am 22.
September setzte auch herbstliches Wetter ein. Davor war der
September noch hochsommerlich warm, drei Wochen ohne Regen aber mit
reichlich Sonnenschein versehen. Im gesamten betrachtet fiel der
September deutlich zu warm, viel zu trocken und recht sonnig
aus. Zum Vergleich und Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der September an der Station 13,3 Grad warm, es regnete durchschnittlich 68,6 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 165,7 Stunden. Der diesjährige September brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 15,7 Grad, also um 2,4 Grad zu warm „nur“ 20,2 Liter Niederschlag (29,5 %) aber 229,1 Stunden Sonnenschein (138 %). Von den 30 Tagen des Monats waren 13 Tage davon sogenannte „Sommertage“, an denen die Tageshöchsttemperatur mindestens auf 25 Grad Celsius anstieg, und es gab noch einen „Heißen Tag“ mit 31,1 Grad. Durchschnittlich gibt es im September nur 4 „Sommertage“ und sehr selten (0,2 Tage im Schnitt) einen Tag mit 30 und mehr Grad. Insofern war der diesjährige September mehr Sommer als Herbst. Der September in diesem Jahr startete mit verhaltener Temperatur und mit 6,1 Liter Regen. Danach wurde es durch zunehmenden Hochdruckeinfluss von Tag zu Tag wärmer und sonniger und auf den Tag genau für drei Wochen ohne einen Tropfen Regen. Am 4. September wurde dann zum ersten Mal im Monat der Wert eines „Sommertages“ erreicht. Mit wenigen Unterbrechungen folgten dann bis einschließlich dem Tag des Herbstanfangs noch 12 weitere Sommertage. Darunter war auch der heißeste Tag im Monat – genau zur Monatsmitte mit 31,1 Grad Celsius. Bis zum 20. war der September um 3,9 Grad zu warm – es fiel bis dahin nur 9% des durchschnittlichen Niederschlags, doch das durchschnittliche Sonnenscheinsoll wurde schon um 14 Stunden übertroffen. Beim Sonnenschein sieht es so aus, dass im ersten Monatsdrittel 81,5 Stunden, im zweiten 98,2 Stunden und im letzten noch 49,4 Stunden von der Monatssonnenscheinsumme von 229,1 Stunden erreicht wurden. Am 22.September war in diesem Jahr der astronomische oder kalendarische Herbstanfang. Dieser Tag war mit 25,6 Grad wohl der letzte Sommertag in diesem Jahr. Schon tags darauf ging es steil bergab mit den Temperaturen und es kam Regen auf. Der wurde sehnlichst erwartet, tat gut, aber blieb bei uns weit unter den erwarteten Werten. Letztendlich kamen im letzten Monatsdrittel nur insgesamt 14,1 Liter zusammen. Mit den 6,1 Litern am Monatsersten ergibt das die Monatsniederschlagssumme von 20,2 Litern. Und so fehlen zur durchschnittlichen Niederschlagssumme von 68,6 Liter noch 48,4 Liter pro Quadratmeter. Mit diesem Wert wurde der September 2020 nach dem von 1989 mit 18,3 Litern zum zweittrockensten seit mindestens dem Jahr 1979. Übers bisherige Jahr betrachtet sieht es so aus, dass von den neun Monaten 6 davon zu trocken ausfielen, und zur durchschnittlichen Niederschlagssumme von Januar bis September von 670,1 fehlen noch 174,2 Liter. Bei der Temperatur war der Herbst im letzten Monatsdrittel aber deutlich zu merken. Am 22. noch 25,6 Grad – vier Tage später zeigte das Maximumthermometer nur noch 7,3 Grad als Tageshöchsttemperatur an. Am 28. September wurde an der Station der erste Bodenfrost (5 cm über dem Boden) mit minus 1,0 Grad registriert. In der Luft – (2m über bewachsenen Boden) wurden noch plus 2 Grad als Tagestiefstwert angezeigt. Einen Frosttag gab es aber schon an der DWD-Station im Meßstetten – dort meldete die in 900 Metern Höhe liegende automatische Wetterstation im Appental minus 2,0 Grad, was mit diesem Minimumwert (abgesehen von der Zugspitze) nach DWD-Angaben die deutschlandweit tiefste Temperatur war. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2020 betrug plus 15,7 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 14,5 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode 1980 - 2010 war es bei uns im September plus 13,3 Grad warm/kalt. Einen Frosttag gab es noch nicht im diesjährigen September, aber einen Tag mit Bodenfrost. Andererseits gab es noch 13 „Sommertage“ mit 25 und mehr Grad und einen „Heißen Tag“ mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 4 gezählt, und in der Summe kamen magere 20,2 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2019 regnete es im September 56,8 Liter. Im Durchschnitt der Vergleichsperiode sind es aber 68,6 Liter. Nebel wurde an der Station an 1 Tag registriert. Gewindet, mit Wind von mindestens der Stärke 6 (39 und mehr km/h) hat es an 3 Tagen. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation in diesem Jahr 229,1 Stunden. Im Jahr 2019 waren es 222 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 wurden durchschnittlich im September 165,7 Sonnenscheinstunden registriert. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |