Witterungsverlauf im Sommer und im August 2020Mit dem August endet für die Meteorologen der Sommer. In diesem Jahr gab es zwar keinen „Super-Sommer“ , mehr einen Schaukelsommer mit einem „Auf und Ab“ der Wetterelemente, doch einen mit dem man insgesamt dennoch zufrieden sein kann. Der Sommer 2020 fiel insgesamt betrachtet wiederum zu warm aus - verwöhnte mit reichlichem Sonnenschein, und er war auch etwas zu trocken. Zur Beurteilung eines Sommers wird üblicher Weise die Anzahl der Sommertage verglichen. In Balingen-Heselwangen dem Sitz der Wetterstation brachte ein durchschnittlicher Sommer (Durchschnitt 1981 – 2010) in den drei Sommermonaten Juni, Juli und August 35 „Sommertage“ (25 Grad und mehr) und darin enthalten 7,5 „Heiße Tage“ (30 Grad und mehr) hervor. In diesem Jahr kamen in diesen Zeitraum 47 „Sommertage“ und 13 „Heiße Tage“ zusammen. Dabei steuerte der Juni 10, der Juli 20 und der August 17 „Sommertage“ bei. Zudem war der Sommer 2020 mit einer Durchschnitts- temperatur von 18,5 Grad um 1,5 Grad (durchschnittlich 17,0 Grad) zu warm. Zur Erinnerung: Der Sommer von 2019 war mit einer Durchschnittstemperatur von 19,3 Grad noch wärmer – und der von 2003 mit 20,8 Grad war der wärmste Sommer seit mindestens dem Jahr 1980. Als höchste Temperatur wurde in diesem Jahr am 31. Juli 35,5 Grad gemessen. An Niederschlag fielen in diesen 3 Monaten 231 Liter pro Quadratmeter, und somit fehlen zum Durchschnitt von 277,2 Liter noch 46,2 Liter, wobei der Juli ins besonders mit Regen geizte. Bis jetzt ist auch das Jahr insgesamt zu trocken – 606,1 Liter regnet es durchschnittlich von Januar bis August – heuer sind es „nur“ 485,7 Liter (80,1 % des Durchschnittswertes). Beim Sonnenschein kann der diesjährige Sommer dagegen ein sattes Plus von 91,1 Stunden vorweisen. Hier steht dem Durchschnittswert von 695,5 Stunden eine Sonnenscheindauer in diesen drei Monaten von 786,6 Stunden gegenüber, wobei der Juni 209, der Juli 328,1 und der August 249,5 Sonnenstunden beisteuerte.
Das Wetter im August
Das Wetter im August trug in diesem Jahr wesentlich zu dieser positiven Sommerbilanz bei. Der Monat fiel insgesamt betrachtet zu warm, recht sonnig und überraschend auch zu nass aus. Im Rückblick auf das Augustwetter werden in der Auswertung 17 „Sommertage“ und 10 „Heiße Tage“ angezeigt. 13 „Sommertage“ und 3 „Heiße Tage“ sind es durchschnittlich. Der heißeste Tag war der 21. August mit 34,6 Grad Celsius. Vom 7. bis zum 12. August war auch jeder Tag ein sogenannter „Heißer Tag“ mit 30 und mehr Grad: Weitere zwei „Heiße Tage“ gab es zu Beginn des letzten Monatsdrittel. Auf steile Spitzen mit über 30 Grad folgten aber auch tiefe enge Täler, in den als Tageshöchsttemperatur nicht mal 20 Grad erreicht wurden. So zum Beispiel am 4. August mit 18,1 Grad als Tageshöchsttemperatur und am Ende des Monats mit nur 13,2 Grad Celsius als Tageshöchsttemperatur am 30. August. In der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war der August durchschnittlich 17,3 Grad warm – heuer betrug die Monatsdurchschnittstemperatur 19,9 Grad und somit war der August um 2,6 zu warm. Insgesamt hat es im August 103,1 Liter geregnet. Durchschnittlich sind es 84,8 Liter. Der Niederschlag verteilte sich auf den Monatsanfang, zur Monatsmitte und ins besonders zum Monatsende hin. Vom 16. auf den 17. August gewitterte es schwach. Wie unterschiedlich die Regenmengen bei Gewittern dabei auf relativ kurzer Entfernung zueinander sein können, verdeutlichen die Messwerte der Niederschlagsstationen im Kreisgebiet. So fielen nach DWD-Angaben an diesen zwei Tagen an der Station 20,8 Liter/Quadratmeter, auf Balingen-Bronnhaupten 17,8 Liter, in Rosenfeld-Bickelsberg 46,2 Liter, in Haigerloch-Weildorf 56,7 Liter, in Hechingen 12,8 Liter, in Burladingen-Hausen 15,1 Liter und in Meßstetten 15,8 Liter. Die Meteogroup-Station in Albstadt-Degerfeld meldete von diesen zwei Tagen ebenfalls 15,8 Liter in der Summe. Die größte Tagesmenge an Niederschlag fiel an der Station am 30. August mit 27,9 Litern (Meßstetten 37,8 l/m²). An diesem Tag regnete es fast den ganzen Tag über. Zwei Tage zuvor zeigte der Niederschlagsmesser 16,6 Liter an. Bis dahin schien der August aber wieder zu trocken auszufallen. Beim Sonnenschein war das erste Monatsdrittel am sonnigsten. Im ersten wurden 100,0 Stunden, im zweiten 81,1 Stunden und im letzten 68,4 Stunden Sonnenschein aufgezeichnet. Somit insgesamt 249 Stunden – durchschnittlich sind es 228 Stunden. Am 26. August streifte auch Sturmtief „Kristin“ unseren Raum. Es wurden keine Sturmschäden bekannt. Während es auf dem Brocken im Harz mit 144 km/h stürmte meldeten die Windmesser auf Bronnhaupten „nur“ 63,7 km/h und der von der Station 56,2 km/h. Der August 2020 verabschiedete sich verregnet und mit herbstlichen Temperaturen. Noch ein paar weitere Zahlen aus der Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2020 betrug plus 19,9. Vergangenes Jahr war der August 18,9 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den August plus 17,3 Grad aus. „Sommertage“ (25 und mehr Grad) wurden im August 17 registriert – durchschnittlich sind es 13 „Sommertage“. Drei „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad gibt es im Durchschnitt im August - heuer wurden 10 gezählt. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 10 registriert und in der Summe kamen 103,1 Liter zusammen. Im Jahr 2019 waren es 78,8 Liter, und im Durchschnitt (1981 – 2010) regnete es 84,8 Liter im August. Nebel wurde keiner beobachtet, und nennenswert gewittert hat es nur an 3 Tagen. Wind mit mindestens Windstärke 6 (39 km/h und mehr) wurde an 4 Tagen registriert. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 249,5 Stunden, im August des Jahres 2019 waren es 267,9 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind bzw. waren es durchschnittlich im August 228,0 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |