Witterungsverlauf im Juli 2020Recht sonnig, deutlich zu warm, aber und bedenklich viel zu trocken – lautet die Kurzbilanz über den Witterungsverlauf im Juli 2020. Als Sommermonat gewertet kann man mit dem Juli zufrieden sein – es gab 20 Sommertage mit 25 und mehr Grad und drei Tage mit 30 und mehr Grad Celsius. Sorge bereitet der fehlende Niederschlag. Nur rund 30 Prozent dessen hat es geregnet, was ansonsten durchschnittlich im Juli an Nass aus den Wolken nieder gehen. Zur Einordnung: Im Vergleichszeitraum (1981 – 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 – 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden. Sommertage mit 25 und mehr Grad gab es im genannten Zeitraum durchschnittlich 13,6 im Juli. Der Juli 2020 bringt es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 19,5 Grad – also um 1,6 Grad zu warm, auf nur 28,3 Liter Niederschlag (30 % des Durchschnitts) und 328,1 Sonnenscheinstunden (137 %). Sommertage wurden heuer 20 gezählt. Mit diesen mageren 28,3 Liter Niederschlag wurde der Juli 2020 zum niederschlagsärmsten seit über 40 Jahren (seit 1979 gerechnet). Und übers Jahr gerechnet fehlen 138,7 Liter/m². Von Januar bis einschließlich Juli fallen durchschnittlich 521,3 Liter Niederschlag – heuer sind es bislang nur 382,6 Liter. Die Station Balingen-Bronnhaupten meldete für den Juli gar nur 27,3 Liter/m², Meßstetten 28,1 Liter/m², Hechingen aber 53,3 Liter/m². Alle genannten Stationen blieben aber von schweren Gewittern verschont. Der diesjährige Juli begann am Monatsersten schon hochsom- merlich warm, 29,7 Grad und 13,5 Stunden Sonnenschein zeigten die Messfühler am Monatsersten an, und am Abend fiel im Rahmen eines schwachen Gewitters die „größte“ Niederschlagsmenge vom ganzen Monat, nämlich 6,6 Liter/m² - eine kleine Gießkanne voll. Danach wurde es aber in einem Auf und Ab der Temperatur etwas kühler, wobei die niedrigste Tageshöchsttemperatur just zur Monatsmitte, am 16. Juli mit gerade mal 16,0 Grad registriert wurde. Schon in der ersten Monatshälfte war in den Gärten Gießen angesagt, denn es regnete selten und wenn dann nur wenige Liter pro Quadratmeter. Noch trockener wurde es in der zweiten Monatshälfte, während die Temperaturen auf zunehmend hochsommerliche Werte kletterten. Auf den ersten „Heißen Tag“ – ein Tag, an dem die Temperatur auf mindestens 30 Grad ansteigt, musste man in diesem Jahr aber bis zum 27. Juli warten. An diesem Tag zeigte das Thermometer 31,6 Grad als Tageshöchsttemperatur an. Übrigens im Jahr 1981 gab es nicht einen einzigen „Heißen Tag“, im Jahr 2003 dagegen 26 solcher Tage. In diesem Jahr sollten noch zwei weitere „Heiße Tage“ dazukommen. Der Monat endete mit dem heißesten Tag des Julis und bis jetzt des ganzen Jahres mit 35,5 Grad Celsius. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,5 Grad war der diesjährige Juli um 1,6 Grad zu warm gegenüber dem Durchschnittswert (1981 – 2010) mit 17,9 Grad. „Sommertage“ (25 und mehr Grad) wurden heuer 20 und darin enthalten 3 „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer 9 gezählt und in der Summe kamen magere 28,3 Liter zusammen. Im Jahr 2019 waren es im Juli 72,1 Liter - und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungstation auch nur an einem einzigen Tag. Der Wind frischte an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 328,3 Stunden. Im Juli 2019 waren es 303,7 Sonnenscheinstunden – und im Vergleichszeitraum 1991 - 2010 gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |