Witterungsverlauf Januar 2020

Witterungsverlauf im Januar 2020


Der Wintermonat Januar ist zu Ende und der Winter noch nicht da. Der erste Monat im neuen Jahr fiel wieder mal deutlich zu warm, überaus sonnig, schneearm und insgesamt auch viel zu trocken aus. Nach dem Mai von 2019 ist bzw. war der Januar 2020 der 8 Monat in Folge, welcher zu warm ausfiel.

Über den Monat hinweg schwankte die Temperatur zwischen minus 7,0 Grad am 22. und plus 14,6 Grad am 9. Januar. Dazwischen gleicht der Temperaturverlauf in einem in kurzen Abständen folgenden Auf und Ab einer Achterbahnfahrt.

Blickt man zurück so zeigt sich, dass es im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,1 Grad warm/kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee durchschnittlich 49,1 Liter pro Quadratmeter fielen, und die Sonne seit 1991 - 2010 durchschnittlich 84,9 Stunden schien. An Neuschnee fielen in der Vergangenheit 21 cm im Durchschnitt, und an 11 Tagen lag durchschnittlich eine geschlossene Schneedecke.

Der diesjährige Januar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 3,2 Grad Celsius (letztes Jahr: minus 0,3 Grad) nur auf 20,1 Liter Niederschlag ( 41 Prozent des Durchschnittswertes) und auf beachtliche 121,4 Sonnenscheinstunden (143 Prozent). Dazu gab es heuer 8 cm Neuschnee, und an 7 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke (in 2019 gab es 40 cm Neuschnee und 22 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke).

Das Jahr 2020 begann mit minus 5,2 Grad aus der Silvesternacht und plus 6,3 Grad am Nachmittag des 1. Januar bei 7,2 Stunden Sonnenschein. In den Tagen danach blieb es bei Nacht meist frostig und tagsüber durchweg im Temperatur-Plusbereich, dabei der wärmste Tag des Monats, der 9.Januar, mit plus 14,6 Grad. Die Sonne schien 36 Stunden in den ersten 10 Tagen.
In der zweiten Dekade setzte sich das trockene Wetter fort, und zur Monatsmitte war es tagsüber frühlingshaft mild und sonnig. Am 19. Januar klopfte der Winter dann zaghaft bei Frau Holle an, und sie begann auch gleich kräftig die Betten zu schütteln. Bereits am Vormittag lag eine geschlossene Schneedecke, welche dann durch den Schneefall tagsüber bis zum Messtermin am nächsten Tag auf 5 cm anwuchs. Der Schnee war pappnass steckte doch in jedem Zentimeter 1 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Der Schnee blieb zwar noch bis zum 24. Januar liegen, doch weiterer Nachschub blieb aus. Das riesige Hochdruckgebiet „Ekart“ hatte sich in diesen Tagen aufgebaut mit Kern über England. Doch selbst bei uns kletterte der Luftdruck auf 1046,5 Hektopascal (oder Millibar) – das ist bisher der zweithöchste Wert, welcher an der Station registriert wurde – Spitzenreiter bleibt der 28.12.2016 mit 1048 hPa.
Mit den Temperaturen ging es aber in den Keller – und dann unter einer Hochnebeldecke der erste und bisher einzige Eistag in diesem Jahr, der 23. Januar an dem es den ganzen Tag unter Null Grad blieb – hier minus 6,6 Grad als Tagestiefstwert und – 2,9 Grad als Tageshöchstwert.
Im letzten Monatsdrittel schien die Sonne auch am häufigsten – 46 Stunden kamen da zusammen. Doch als der Luftdruck in der letzten Januarwoche auf 1000 hpa zurückging galt es dieses Tief mit Namen „Lolita“ aufzufüllen. Wind bis zur Sturmstärke kam auf, und am 28. Januar wurde an der Station eine Windspitze mit 83,5 km/h gemessen – zur selben Zeit auf dem Degerfeld an der Meteogroup-Station waren es glatte 100 km/h. Mit dem Wind kamen Schnee- und Graupelschauer und brachten den Niederschlagshöchstwert des Monats mit 7,5 Litern/Quadratmeter. Der Januar endete mit dem durchschnittlich wärmsten Tag des Monats – 9,9 Grad als Minimum und 13,1 Grad als Tageshöchstwert.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Januars 2020 betrug plus 3,2 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es minus 0,3 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Januar plus 0,1 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Januar 17 Frosttage registriert, und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es nur einen. Durchschnittlich sind es im Januar 21 Frosttage und 7 Eistage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur zwei gezählt und in der Summe kamen auch nur 20,1 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2019 waren es im Januar 55,6 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) hat es im Januar 49,1 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Januar an 3 Tagen – und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 7 Tagen (letztes Jahr im Januar an 22 Tagen) registriert. Als Neuschneesumme kamen dabei 8 Zentimeter zusammen – letztes Jahr 40 cm. Nebel wurden an 3 Tagen registriert. Der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 121,4 Stunden, vergangenes Jahr waren es nur 46,1 Sonnenscheinstunden, doch im Schnitt von 1991 – 2010 sind bzw. waren es 84,9 Stunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter