Witterungsverlauf im Dezember 2019Mit einem viel zu warmen und fast schneelosen Dezember endete das Jahr 2019. Der letzte Monat im Jahr war darüber hinaus überdurchschnittlich sonnig aber auch zu trocken, und Weihnachten blieb wieder mal „grün“, und dies über all die Festtage hinweg. Zur Einordnung: Durchschnittlich ist es bei uns im Dezember (Vergleichszeitraum 1981 – 2010) plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 65,5 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 63,1 Stunden. Der Dezember 2019 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 3,8 Grad, 45,8 Liter Niederschlag (70%) und 98,1 Sonnenscheinstunden (156%) aus. Das Wärmeplus des Monats von 2,6 Grad hatte trotz 13 Frosttagen Bestand, weil in kurzen Abständen die kalten Tage von sehr milden abgelöst wurden. Dabei reichte die Temperaturspanne von 14,1 Grad am 17. und an den zwei folgenden Tagen und minus 6,1 Grad am 5. und am 29. Dezember. Der Dezember 2019 begann mit der Jahreszeit entsprechendenTemperaturen. Vom 1. bis zum 6. Dezember war jeder Tag ein Frosttag, d. h. mindestens für einen Moment am Tag ging die Temperatur auf die Frostgrenze von Null Grad Celsius und darunter zurück. Einen sogenannten „Eistag“, an dem es 24 Stunden unter Null bleibt, den gab es in dem genannten Zeitraum und auch den ganzen Monat über noch nicht. Nach dem Nikolaustag blieben die Temperaturen bei Tag und Nacht wieder im Plusbereich – es kam Wind auf, und es begann eine Regenzeit. Auf Stationshöhe war es durchweg Regen, in höheren Lagen begann es vom 9. auf den 10. Dezember auch zu schneien. Das Gerät zur automatischen Schneehöhenmessung an der DWD-Station Meßstetten-Appental in 900 Metern Höhe über dem Meer zeigte nach DWD-Angaben zum Messtermin am 10. Dezember 4 cm Neuschnee an, und mit dem Schneefall an den Folgetagen kletterte die Schneedecke bis zum 14. Dezember in Meßstetten auf beachtliche 20 Zentimeter. Im Albvorland fiel der Schnee aber meist zusammen mit Regen und bildete deshalb keine Schneedecke aus. Lediglich am Morgen des 13. Dezembers war das Umfeld an der Messstation in Balingen-Heselwangen in 573 Metern Höhe hauchdünn mit Schnee bedeckt. Die Station meldete deshalb auch korrekt null Zentimeter als Gesamtschneehöhe. Damit war aber der Wintereinbruch auch schon beendet – es wurde zunehmend milder – und am 17.,18. und 19. Dezember zeigten die Maximumthermometer jeweils 14,1 Grad als Tageshöchsttemperatur an. Am 22. Dezember ist/war der „astronomische Winteranfang“ mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete auch in diesem Jahr nicht den Winter ein, sondern es blieb weiterhin für die Jahreszeit zu mild. Diese Witterung fand auch über die Weihnachtsfeiertage ihre Fortsetzung. An Heiligabend und auch am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag regnete es zeitweilig, die Sonne ließ sich nur gelegentlich sehen, und die Temperaturen blieben im Plusbereich. Gelegentlich blies ein böiger Wind. Die letzten „Weißen Weihnachten“ bei uns mit Schnee an allen drei Festtagen, die gab es im Jahr 2010 – davor im Jahr 2003. Die letzten Tage im Dezember und vom Jahr 2019 wurden zunehmend durch ruhiges Hochdruckwetter (bis 1042 Hektopascal) bestimmt. Tagsüber blieben die Temperaturen über dem Gefrierpunkt und die Sonne ließ sich auch vermehrt blicken (26,1 Sonnenscheinstunden in den letzten 4 Dezembertagen). In den sternklaren Nächten wurde zum Monatsende hin durchweg Frost bis minus 6,1 registriert. Das Jahr 2019 endete mit einem sternklaren Himmel und mit minus 2,8 Grad um Mitternacht. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Dezembers 2019 betrug plus 3,8 Grad. Im Jahr 2018 Jahr lag sie bei plus 3,4 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Dezember 13 registriert, Eistage gab es noch keine. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag wurden 11 angezeigt, und in der Summe kamen 45,8 Liter zusammen. Im Jahr 2018 waren es im Dezember 83,5 Liter, und im Durchschnitt sind es 65,5 Liter. Geschneit hat es im Dezember nur an 1 Tag. Ebenfalls nur an einem Tag lag in der Frühe eine hauchdünne Schneedecke. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe keinen, doch der Wind frischte an 10 Tagen auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation beachtliche 98,1 Stunden lang, im Dezember 2018 waren es 53,9 Stunden und im Schnitt (1991-2010) sind es 63,1 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |