Witterungsverlauf Oktober 2019
Witterungsverlauf im Oktober 2019

Der diesjährige Oktober war viel zu warm, etwas nässer als üblich und durchschnittlich sonnig. Goldene und spätsommerliche Oktobertage wechselten sich in kurzen Abschnitten mit kühlen, verregneten und auch nebeligen Tagen ab.
Zur Einordnung: Durchschnittlich (Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im Oktober 9,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 73,8 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 – 2010) 125,2 Stunden.
Der diesjährige Oktober weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 11,8 Grad, 85,6 Liter Niederschlag (116%) und 127,3 Sonnenscheinstunden (102%) aus.
Der diesjährige Oktober begann mit Regen und noch 20 Grad Tageshöchsttemperatur. Im ersten Oktoberdrittel regnete es dann aber fast jeden Tag etwas und die Thermometer zeigten nunmehr herbstliche Werte an. Das Tagesmittel pendelte um 10 Grad Celsius, und am Nationalfeiertag (3. Oktober) war es trotz 4,5 Stunden Sonnenschein am kühlsten. Die Tageshöchsttemperatur kletterte gerademal auf 10,8 Grad an, und sank in der vorausgegangenen Nacht auf 3,1 Grad – am Boden gar auf 2,1 Grad ab.
Die DWD-Station in Meßstetten-Appental meldete an diesem 3. Oktober 7,7 Grad als Tageshöchsttemperatur und minus 0,1 Grad als Minimum. In der Meteogroup-Station auf dem Degerfeld mit der Bezeichnung „ Albstadt-Doline“ wurden am gleichen Tag als Minimum -2,7 Grad registriert.

Hatte es bis dahin 42,0 Liter geregnet und 25,6 Stunden Sonnenschein gegeben, so waren es in der zweiten Dekade nur 23,1 Liter Niederschlag aber 69,7 Sonnenscheinstunden.
Jetzt wurde der Oktober golden und spätsommerlich warm und die Menschen konnten sich an der Farbenpracht des welkenden Herbstlaubes erfreuen. Besonders herrlich, Sonntag, 13. Oktober, da kletterte bei rund 10 Stunden Sonnenschein der Quecksilberfaden des Thermometers auf 25,8 Grad. Auch tags darauf wurden nochmals 25,1 Grad registriert. Beide Tage waren somit „Sommertage“ – die letzten wohl in diesem Jahr.
Nach der Monatsmitte wurde es dann wieder kühler und erneut setzte Regen ein. Am 18. blies noch ein kräftiger Wind dazu.
Sonnig, warm, verregnet, trübe und teils nebelig war das Wetter im letzten Monatsdrittel. Die Station auf 573 Metern steckte am 22. und 23. Oktober morgens im dichten Nebel, den die Sonne am 23. erst am Nachmittag durchdringen konnte. An diesen Tagen kam es darauf an in welcher Höhe man wohnte.
Die Station in Balingen Heselwangen, in 573 Metern Höhe über dem Meer, meldete 2,3 Stunden Sonnenschein – die rund 50 Meter höher liegende DWD-Station Bronnhaupten schon 3,5 Stunden und die DWD-Station Meßsstetten- Appental in 900 Metern Höhe gelegen registrierte 7,0 Sonnenscheinstunden.
Der Grund dafür ist, dass der Boden die tagsüber empfangene Wärme bei Nacht in die obere Atmosphäre abstrahlt und die kalte Luft (da schwerer) sich an tieferen Stellen sammelt, und dort die Feuchte in der Luft kondensiert und sich in winzigen Tröpfchen als Nebel zeigt. Die Fachleute bezeichnen diese Nebelentstehung als Strahlungsnebel.
Die letzten Oktobertage waren dann am unwirtlichsten. Die Tageshöchsttemperatur blieb durchweg unter 10 Grad – die Sonne zeigte sich nur minutenweise, und in der letzten Oktoberwoche regnete es nochmals 19 Liter. Frost und Schnee gab es aber auf Stationshöhe im ganzen Oktober keinen.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Oktober 2019 betrug plus 11,8 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 10,6 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den Oktober bei uns den Wert von plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober noch keinen, auch am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur nicht unter null Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer 16 gezählt, und in der Summe kamen 85,6 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2018 waren es im Oktober nur 36,4 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) sind es im Oktober 73,8 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im Oktober noch nicht. Nebel, mit Sichtweite weniger als 1 km, gab es auf Stationshöhe an 5 Tagen, und der Wind frischte an 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 127,3 Stunden - vergangenes Jahr waren es 174,8 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 125,2 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter