Witterungsverlauf im Juni 2019 Der Juni 2019 ist in Deutschland der wärmste und sonnigste Juni seit dem Beginn flächendeckender Messungen. Dies vermeldet der Deutsche Wetterdienst nach den ersten Auswertungen der Ergebnisse der rund 2 000 Messstationen des nationalen Wetterdienstes. Dies gilt natürlich nicht für jede einzelne Station. An der Messstation in Balingen-Heselwangen z. B. muss sich der Juni 2019 bei der Monatsdurchschnitts- temperatur noch von dem von 2003 geschlagen geben – bei der Sonnenscheindauer hat aber der diesjährige eindeutig die Nase vorn. Den Beweis liefern die Messwerte. Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der Juni an der Station 15,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 98,4 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 227,6 Stunden. Der diesjährige Juni brachte es dagegen auf eine Durchschnittstemperatur von 19,4 Grad – also um 3,7 Grad zu warm (der von 2003: 21,2 Grad), 321,0 Stunden Sonnenschein (141%), und 106,3 Liter Niederschlag (108 %) auf jeden Quadratmeter an der Messstelle. Im gesamten betrachtet also ein Supersommermonat. Das belegen auch die 16 Sommertage mit jeweils 25 Grad und mehr (8 sind es durchschnittlich) und mit 6 „Heißen Tagen“ mit 30 und mehr Grad. Hier gibt es durchschnittlich „nur“ 1,2 „Heiße Tage“, und ganz wichtig auch mit dem Mehr des für die Pflanzen so notwendigen Niederschlags. Im Juni 2003 fielen z. B. nur 62,9 Liter pro Quadratmeter. Der diesjährige Juni begann schon recht sommerlich, denn in den ersten 10 Tagen gab es schon 6 Sommertage mit 25 und mehr Grad Celsius, und am 3. Juni wurden schon ein „Heißer Tag“ mit 30,9 Grad registriert. An diesem Tag gab es auch ein leichtes Gewitter, welches aber nur 2,4 Liter Niederschlag ausschüttete. Die nächsten Tage waren windig, und es wurde zu Pfingsten hin kühler und regnerischer. Am Pfingstsonntag (in diesem Jahr am 9. Juni) regnete es am Nachmittag und die Tageshöchsttemperatur erreichte gerade Mal 20,1 Grad Celsius. Der große Regen sollte aber am Pfingstmontag folgen. Stolze 39,4 Liter pro Quadratmeter zeigte der Regenmesser zum Messtermin am Folgetag an. Solche Regenmengen sind bei uns selten – das letzte Mal am 21.07.2014 mit 40,3 l/m² - und wenn, dann meist aufgrund eines Gewitters. Doch an Pfingstmontag gab es kein Gewitter. Das reichliche Nass war aber bei der Natur willkommen. Der 16. Juni war mit einer Tageshöchsttemperatur von nur 15,1 Grad dann der kühlste Tag vom ganzen Monat. Ab da an wurde es nun wieder sommerlicher mit steigenden Temperaturen, mit Sonne aber auch mit Gewittern und Platzregen. Einen erneuten kräftigen Platscher mit 33,0 Litern pro Quadratmeter tat es am Samstag, 22. Juni. Jetzt hatte der Juni sein Regensoll erfüllt und bis zum Monatsende (auch nicht am Siebenschläfertag 27. Juni) sollte und wollte es nicht mehr regnen. Tags davor, am 21. Juni war in diesem Jahr der astronomische Sommeranfang. Gäbe es an der Messstation keinen Schatten der Berge, so bliebe zum Sommeranfang die Sonne 16 Stunden und 12 Minuten über dem Horizont. Um 13.26 Mitteleuropäischer Sommerzeit steht an diesem Tag bei uns die Sonne genau im Süden und erreicht ihren Höchststand von rund 65 Grad über dem Horizont. Nach der Sommersonnwende wird der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen wieder flacher und die Nächte werden wieder länger. Die letzte Juniwoche war, wenn man es so bezeichnen wollte, die „sommerlichste“, denn vom 24. – bis zum 30. Juni schien die Sonne durchschnittlich jeden Tag 15 Stunden, und an jeden Tag wurden mindestens 25 Grad erreicht. Also jeder dieser Tage war ein „Sommertag“. An 5 Tagen in dieser letzten Juniwoche wurde gar der Wert eines „Heißen Tages“ mit 30 und mehr Grad erreicht bzw. überschritten – dabei auch der Monatsletzte mit 34,5 Grad, der damit nach dem vom 26. Juni mit 34,7 Grad zum zweitwärmsten des Monats wurde. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2019 betrug plus 19,4 Grad. Vergangenes Jahr waren es 17,7 Grad, und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 ist es bei uns im Juni plus 15,7 Grad warm. Sechzehn Sommertage (25 und mehr Grad) – (8 sind es durchschnittlich) kann der diesjährige Juni vorweisen. „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad gab 6, im Vorjahr keinen einzigen. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 8 gezählt und in der Summe kamen 106,3 Liter Niederschlag zusammen – dabei zwei Regentage mit jeweils über 30 Litern pro Quadratmeter. Im Jahr 2018 regnete es im Juni 74,8 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen bei uns 98,4 Liter/Quadratmeter. Nebel wurde auf Stationshöhe nur an einem einzigen Tag registriert, doch an 6 Tagen gab es nennenswerte Gewitter. Von den ganz schlimmen wurde unser Landkreis aber verschont. Der Wind frischte ebenfalls an 6 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 321 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2018 waren es 247,1 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im Juni 227,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |