Witterungsverlauf im Mai 2019 Der Mai 2019 war seit langem mal wieder ein Monat, der in der Witterung deutlich zu kalt ausfiel. Zudem war der Monat auch etwas feuchter als üblich und durchschnittlich sonnig. Zur Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 12,6 Grad warm, an Niederschlag fielen durchschnittlich 109,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 204,1 Stunden. Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von „nur“ plus 10,5 Grad Celsius – 120,9 Liter (110 %) Niederschlag und 201,8 (99 %) Sonnenscheinstunden. Mit dem Mai endet für die Meteorologen auch das Frühjahr, das in der Rückschau mit 8,7 Grad um 4 Zehntelgrade wärmer war als es die Durchschnittstemperatur (1991 – 2010) in den drei Frühlingsmonaten März bis Mai anzeigt. Das Frühjahr war auch ein klein wenig feuchter als üblich – hier stehen sich 240 Liter gegenüber durchschnittlich 233,7 Liter gegenüber, und beim Sonnenschein sieht es so aus, dass in den drei Monaten die Sonne 568,6 Stunden schien und der Durchschnitt 515,2 Stunden ausweist. Der diesjährige Mai begann mit einem lieblichen Maientag – sonnig – mit 18,6 Grad nicht zu warm und deshalb gerade willkommen, um in eine Maiwanderung zu starten. Wer diese aufschieben wollte, der war schlecht beraten, denn tags darauf regnete es und mit der Temperatur ging es in den Folgetagen wieder in Richtung Frost. Minus 3,8 Grad Celsius am Boden und -2,0 Grad in der Luft (2 Meter über dem Boden) zeigten die Thermometer am 6. Mai an, und in den Regen mischte sich auch wieder Schnee, der auf den umliegenden Bergen sogar liegen blieb. Waren es die zu früh einsetzenden Eisheiligen? Der Deutsche Wetterdienst vermeldete nüchtern, dass in der ersten Monatshälfte hoher Luftdruck immer wieder kühle Luft von Norden her zu uns führte. Nun wie dem auch sei – bis zum 10. Mai war der Monat um 4,2 Grad für die Jahreszeit zu kalt, und kalt sollte es auch weiterhin bleiben. Dem Kalender nach beginnen die Eisheiligen am 12. Mai (der richtige Beginn wäre nach der Kalenderreform aber erst am 22. Mai). Die „Eisheiligen“ Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die „Kalte Sophie“ stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai und der Volksmund reimte dazu: „Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht - bis Sophie vorüber ist“. Und tatsächlich: Die „Kalte Sophie“ brachte nochmals Frost: – 2,3 Grad am Boden und – 0,3 Grad in der Luft. Im Schwäbischen ist für den Folgetag (16.Mai) dazu noch verbreitet: „Nepomuk gibt au no en Duk.“ So sollte es in diesem Jahr sein, denn auch dieser Tag brachte nochmals Frost: – 2,2 Grad am Boden und minus 0,5 Grad in der Luft. Vor dem Sommer war aber wohl „Nepomuk“ der letzte Frosttag. Bis zur Monatsmitte hatte es im Mai „nur“ 29,3 Liter geregnet und man befürchtete wieder einen zu trocken ausfallenden Monat. Doch ab dem 18. Mai führte Tief „Axel“ regengeschwängerte Luft nach Deutschland. Am Morgen des Sonntag, 19. Mai zeigte der Regenmesser 10,1 Liter pro Quadratmeter an. Es folgten 27,8 Liter, 31,6 Liter, und zum Abschluss am 21. Mai nochmals 11,6 Liter pro Quadratmeter oder Millimeter Niederschlag. In der Summe waren dies dann in den 4 Tagen 81,8 Liter. Der Deutsche Wetterdienst meldete für die DWD-Stationen Bronnhaupten 67,4 Liter, für Albstadt/Badkap 75,5 Liter, Meßstetten 66,6 Liter und für Hechingen 97,9 Liter/Quadratmeter. Soviel hatte es schon lange nicht mehr geregnet. Doch das Nass war willkommen, denn aufs Jahr gerechnet fallen im Durchschnitt von Januar bis Mai 328,9 Liter – heuer waren es 315,7 Liter. Das Jahr ist also noch nicht zu nass. Nach dem großen Regen wurde es wärmer. Am Donnerstag, 23. Mai, wurden zum ersten Mal im Mai mit 20,5 Grad die 20 Grad-Marke erreicht und überschritten. Und der wärmste Tag vom Mai war der 24. Mai mit 22,7 Grad. Einen Sommertag mit 25 Grad Celsius gab es im diesjährigen Mai und bisher im ganzen Jahr 2019 allerdings noch nicht. Zur Erinnerung: Im Jahr 2018 glänzte der Mai mit 8 Sommertagen. Die letzten Maitage in diesem Jahr waren recht angenehm und frühlingshaft. Jetzt öffneten auch die Freibäder. Warten wir ab: „Ist der Mai kühl und nass, füllts dem Bauern Scheun und Fass“. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2019 betrug plus 10,5 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 15,3 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm. Es gab im Mai noch 5 Frosttage im vorausgegangenen Jahr keine. Sommertage (mit 25 und mehr Grad) gab es in diesem Jahr nicht einen einzigen – im Jahr 2018 dagegen schon acht (3,4 sind der Durchschnitt). Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe noch an 2 Tagen, zu einer geschlossenen Schneedecke reichte es nicht – und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13 gezählt. In der Summe kamen 120,9 Liter zusammen. Im Jahr 2018 waren es im Mai 90,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 – 2010 sind es 109,5 Liter pro Quadratmeter. Nebel wurde keiner registriert, aber an 2 Tagen Gewitter. Der Wind frischte an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 201,8 Stunden - letztes Jahr waren es 199,1 Sonnenscheinstunden, - und seit 1991 bis einschließlich 2010 kommen im Mai durchschnittlich 204,1 Sonnenscheinstunden zusammen. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |