Witterungsverlauf im April 2019 Der April vom Vorjahr schrieb Wettergeschichte. Er war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes der wärmste April seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnungen, zu dem war der April von 2018 überaus sonnig aber auch bedenklich trocken. Das Aprilwetter von diesem Jahr konnte da nur zeitweise mithalten. Heuer zeigte der April ein mehr wechselhaftes Bild im Witterungsverlauf – es gab noch Frost und Schnee, bescherte uns aber auch herrliche Osterfeiertage. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im April durchschnittlich plus 7,9 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 66,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 im Mittel 174,4 Stunden. Der diesjährige April brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 9,1 Grad Celsius, also ein wieder zu warmer April - 56,2 Liter Niederschlag (85%) und 187 Sonnenscheinstunden (107 % der Durchschnittswerte). Sommertage mit 25 und mehr Grad gab es in diesem Jahr noch keine – im vorausgegangenen Jahr 2018 wurden im April schon 5 Sommertage registriert. Also insgesamt betrachtet - heuer ein fast durchschnittlicher April. Sonnig und windig startete der diesjährige April. Der Boden war zum Monatsanfang ausgetrocknet, denn seit Mitte März hatte es nicht mehr nennenswert geregnet, und die Natur wartete nun dringend auf das zum Wachsen notwendige Nass. Etwas Linderung kam ab dem 3. April, wobei sich in den Regen vom 4. April auch einige Schneeflocken verirrten. Tags darauf lag auf den Bergen eine dünne Schneedecke, an der Station zeigte der Regenmesser in der Summe der beiden Regentage 6 Liter Niederschlag an. Parallel dazu ging es mit der Temperatur zurück. Es gab wieder Bodenfrost und auch Minusgrade bei der Lufttemperatur (in zwei Metern Höhe gemessen). So z.B. am 6. April mit minus 3,2 Grad am Boden und minus 1,5 Grad Lufttemperatur. Die kühle und wechselhafte Witterung setzte sich bis zur Monatsmitte fort. Am 14. Schneite es nochmals und bis dahin war der Monat um 1,3 Grad zu kalt. An Niederschlag waren bis zur Monatsmitte 33,9 Liter gefallen, was 51% des Monatssoll entsprach. Die Sonne brachte bis dahin nur 65,3 Sonnenscheinstunden zusammen – was 37% des Monatssoll entspricht. Nach der Monatsmitte bestimmte zunehmend das Hochdruckgebiet „Katharina“ unser Wetter. Mit dem Kern lag das Hoch in bzw. über Skandinavien. Da die Luft um ein Hoch im Uhrzeigersinn dreht kam trockene Festlandluft bei uns an. Die Sonne schien nunmehr vermehrt und erwärmte dadurch auch die bodennahe Luft. In diese Zeit fielen auch die Osterfeiertage. Von denen war jeder Tag schöner wie der andere. Von Karfreitag bis Ostermontag gerechnet schien die Sonne 50,2 Stunden und am Ostersonntag kletterte die Temperatur auf 23,3 Grad Celsius. Die Leute zog es ins Freie, um sich am Blühen und an den Farben einer jetzt geradezu explodierenden Natur zu erfreuen. Um ähnlich sonnige und warme Osterfeiertage in der Statistik zu finden, muss man in den Aufschrieben genau 10 Jahre zurück blättern. In 2009 war Ostern am 12. April – also schon früher wie in diesem Jahr. An jenem Ostersonntag schien die Sonne 6,3 Stunden lang und das Thermometer zeigte 20,3 Grad als Tageshöchsttemperatur an. Die Monatshöchsttemperatur, die wurde in diesem Jahr am 24. April mit 24,1 Grad erreicht – zu einem Sommertag fehlten da rechnerisch nur noch 0,9 Grad. Die letzte Aprilwoche war dann aber wieder deutlich kühler. Am 25. betrug die Tageshöchst- temperatur noch 23,8 Grad – einen Tag später sollten es nur noch 10,4 Grad sein. Mit dem Temperaturrückgang setzte auch Regen ein. Für die Pflanzen war er willkommen. Und da es trotz kühler Witterung keinen blütenschädigenden Frost mehr gab, so kann man hoffen, dass es auch in diesem Jahr – wenn auch spärlicher als im Vorjahr – es wieder eine Obsternte geben wird. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2019 betrug plus 9,1 Grad Celsius. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 13,1 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im April plus 7,9 Grad warm/kalt. Es wurden noch 4 Frosttage registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 14 gezählt (im Durchschnitt sind es 11), und in der Summe kamen 56,2 Liter zusammen. Im Jahr 2018 regnete es im April noch weniger, nämlich nur 21,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen 66,4 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April noch an 2 Tagen. Nebel zeigte sich im April auch an 2 Tagen, doch der Wind frischte an 9 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 187 Stunden. Vergangenes Jahr waren es der Rekordwert von 245,6 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne im April durchschnittlich 174,4 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |