Witterungsverlauf im März 2019 Das Wetter im vergangenen März war zweigeteilt. Auf eine verregnete und überaus windige bis stürmische erste Monatshälfte folgte eine mehr frühlingshafte, mit viel Sonnenschein und steigenden Temperaturen. Im gesamten betrachtet fiel der diesjährige März zu warm, recht sonnig und etwas nässer als üblich aus. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im März durchschnittlich plus 4,3 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 57,8 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 136,6 Stunden. Der diesjährige März brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 6,6 Grad Celsius, 62,9 Liter (109 %) Niederschlag und auf 179,7 (132 %) Sonnen- scheinstunden. Im diesjährigen März wurden auch noch 8 Frosttage registriert (durchschnittlich sind es 15 Frosttage und 0,8 Eistage) und an 4 Tagen fiel noch Schnee. Eine geschlossene Schneedecke wurde aber nur an zwei Tagen registriert. Der diesjährige März begann mit Regen und verhaltenen Temperaturen. Ab dem 3. März kam Wind auf. Die in rascher Folge vom Atlantik heran- und durchziehenden Sturmtiefs galt es aufzufüllen. Einen ersten windigen Höhepunkt brachte Tief „Bennet“ am Rosenmontag, 4. März. Am Vormittag kam „Stürmischer Wind“ auf, der zeitweise zum „Sturm“ anschwoll. Ab einer Windgeschwindigkeit von mehr als 62 km/h wird der Wind als „Stürmischer Wind“ bezeichnet und ab 75 km/h als „Sturm“ und bekommt auf der sogenannten Beaufort-Skala die Windstärke 9 zugewiesen. An der Station wurde eine Windspitze von 81 km/h registriert – die Station des Deutschen Wetterdienstes auf Bronnhaupten zeigte 88 km/h in der Spitze an, und die Meteogroup-Station auf dem Degerfeld meldete am Rosenmontag 98 km/h als höchste Windgeschwindigkeit. Nass und stürmisch ging es auch in den Folgetagen weiter. Fast jeder Tag war ein Regentag, und fast an jedem Tag blies der Wind mindestens in Windstärke 6 (39 km/h und mehr). Einen weiteren Höhepunkt beim Wind gab es am Sonntag, 10. März, mit Sturmtief „Eberhard“. Jetzt hatte die DWD-Station in Meßstetten mit 91 km/h die Nase vorn – die DWD-Station Bronnhaupten meldete 85 km/h und in Balingen-Heselwangen blies der Wind in der Spitze mit 75 km/h. Es gab Sturmschäden an Gebäuden und in den Wäldern – auch der Narrenbaum musste wegen Bruchgefahr vor Aschermittwoch gefällt werden, doch von ganz schlimmen Sturmschäden blieb der Landkreis verschont. Kurz vor der Monatsmitte kehrte auch der Winter nochmals zurück. Am 11. März schüttete Frau Holle nochmals die Betten, und zum Messtermin am nächsten Morgen bedeckten 2 cm pappiger Neuschnee die Flur, der aber bis zum Mittag schon wieder abgeschmolzen war. Am 14. März schneite es nochmals 3 cm - an der DWD-Station in Meßstetten - auf 900 Meter über dem Meer - waren es beachtliche 19 cm. Kurz nach der Monatsmitte beruhigte sich das Wetter. Wind und Regen hatten nunmehr aufgehört und die Sonne ließ sich vermehrt blicken. Im ersten Monatsdrittel schien die Sonne an der Station nur 34,9 Stunden, im zweiten waren es schon 47,6 Stunden und im letzten Drittel war es mit 97,2 Stunden am sonnigsten. Am astronomischen Frühlingsanfang, am 20. März, ging die Temperatur nochmals in der Luft auf minus 3,7 Grad zurück – am Boden auf minus 5,5 Grad, und die Lufttemperatur kam tagsüber nicht über 10 Grad hinaus. Danach begann es bei zunehmend frühlingshaften Temperaturen auch zu grünen. Nun zog das Wetter die Menschen ins Freie, um sich an den Farben der Frühblüher zu erfreuen. Ganz zum Monatsende hin war es am wärmsten und sonnigsten – 19,5 Grad am 30. März bei 12 Stunden Sonnenschein, und jetzt fingen auch die Kirschbäume an zu blühen. Nun konnte man mit Eduard Mörike sprechen: „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte ..“ Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des März 2019 betrug plus 6,6 Grad - vergangenes Jahr waren es 3,7 Grad, und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im März plus 4,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden im März 2019 noch 8 Tage mit Frost registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es in diesem März keine mehr. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 12 gezählt, und in der Summe kamen heuer 62,9 Liter zusammen. Im Jahr 2018 regnete es im März nur 27,0 Liter, doch im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) sind es immerhin 57,8 Liter. Schnee fiel in diesem März an 4 Tagen – eine geschlossene Schneedecke kam auf Stationshöhe aber nur an 2 Tagen zusammen – im letzten Jahr an 10 Tagen. Nebel gab es heuer im März keinen, doch der Wind frischte an 16 Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 179,7 Stunden - im Jahr 2018 waren es deutlich weniger, nämlich nur 109,3 Stunden und im Schnitt seit 1991 - 2010 sind es bzw. waren es 136,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |