Witterungsverlauf im Februar 2019 Der Januar in diesem Jahr war zu kalt, zu nass und zu dunkel – der eben zu Ende gegangene Februar dagegen viel zu warm, viel zu trocken und mit einem Rekord an Sonnenschein. Zur Einordnung: Normal (durchschnittlich) ist es bei uns im Februar 0,8 Grad warm, es fallen 46 Liter Niederschlag und es gibt 98,6 Stunden Sonnenschein. Durchschnittlich gibt es auch 19 Frosttage und 11 Tage mit geschlossener Schneedecke. In diesem Jahr kann der Februar eine Mitteltemperatur von plus 4,2 Grad vorweisen und blieb damit um 3,4 Grad über dem langjährigen Mittel. Es gab zwar 20 Frosttage aber nur 4 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke. Beim Niederschlag geizte der diesjährige Februar wie im Vorjahr wieder. Mit 20,1 Litern/Quadratmeter wurde das Niederschlagssoll nur zu 44 Prozent erfüllt. Aber beim Sonnenschein gab es mit 183,9 Stunden einen neuen Sonnenscheinrekord mit einem Plus von 85,3 Stunden gegenüber dem durchschnittlichen Sonnenscheinwert im Februar. Bisher hatte diesen Rekord der Februar von 2008 mit 176,2 Stunden inne. Mit dem Februar endet für die Meteorologen auch der Winter. Der von 2018/2019 war zu warm, durchschnittlich feucht und mit reichlich Sonnenschein versehen. Einen Winter mit Schnee hatten wir heuer eigentlich nur im Januar. Der Dezember und der Februar waren dagegen viel zu warm und auch schneearm. Statistisch betrachtet war es bei uns in diesen 3 Winter- monaten im Durchschnitt aus 30 Jahren (Vergleichsperiode 1981 – 2010), 0,7 Grad warm/kalt, an Neuschnee kamen 61 cm zusammen und an 31 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke. Im Winter 2018/19 dagegen war es mit plus 2,3 Grad somit um 1,6 Grad wärmer, an Neuschnee kamen „nur“ 48 cm zusammen, und Schnee lag auf Stationshöhe an 27 Tagen, davon an 22 Tagen alleine im Januar. Somit und insgesamt betrachtet wiederum ein zu milder und ein zu schneearmer Winter. Doch Letzteres gilt nur für die Station in Balingen-Heselwangen. Andernorts schüttete Frau Holle die Betten so kräftig, dass von einem Schneechaos die Rede war und Dächer unter der Schneelast einbrachen. Der diesjährige Februar begann mit Regen und trübem Wetter. Am 2. Februar ist Maria Lichtmess. An „Maria Lichtmess am Tag ess“ lautet eine alte Redewendung, die auf die zunehmende Tageslänge zu dieser Jahreszeit Bezug nimmt, bleibt die Sonne 9 Stunden 30 Minuten über dem unverstellten Horizont. Am kürzesten scheint sie bekannter Maßen am astronomischen Winteranfang (21.Dezember) mit 8 Stunden 18 Minuten. Und zum Ende des Februars bleibt die Sonne schon fast 11 Stunden über dem unverstellten Horizont. Nach „Maria Lichtmess“ ging der Regen in Schnee über und es wurde kälter. Am 5. Februar war dann auch der kälteste Tag im Februar. Minus 7,7 Grad in der Luft und minus 8,8 Grad am Boden zeigten die Thermometer an und es lag an der Messstation eine dünne Schneedecke von 2 cm Mächtigkeit. Nicht zu vergleichen mit der Schneedecke auf den Höhen der Alb – z. B. in Meßstetten in 899,5 Metern über dem Meer. Entstanden dort noch im Januar und am Anfang des Februars 26 cm mächtig – dann zwar auch abnehmend aber am 24. Februar nach Angaben des DWD immer noch 8 cm vorweisend. Nicht so auf Stationshöhe in 573 Metern über dem Meer. Die letzten Schneereste verschwanden dort am 9. Februar, danach kam Wind bis in Sturmstärke auf, und es gab auch einen kräftigen Regenguss dazu. Der Regenmesser zeigte 8,3 Liter Niederschlag am Morgen des 10. Februar an. Doch abgesehen von Regentropfen und dem Regen auf den 1. März sollte dies dann auch der letzte Niederschlag im ganzen Februar bleiben. Ab der zweiten Dekade begann ein regenarmes Frühlingswetter mit zunehmend tagsüber ansteigenden Temperaturen und kalten Nächten und überaus sonnigen Tagen. Im ersten Monatsdrittel zeigte der Sonnenscheinsensor noch „nur“ 45 Sonnenscheinstunden an, im zweiten Drittel schon 71,5 Stunden und in den letzten 8 Tagen nochmals 67,4 Stunden. Dazwischen auch der wärmste Tag im Februar, der 17. Februar mit 19,2 Grad Celsius. Die Menschen zog es förmlich hinaus in dieses frühlingshafte Wetter und die Straßencafés füllten sich. Der Februar endete auch mit sonnigem Hochdruckwetter um danach auf Regenwetter umzuschalten. Und was hatte der sogenannte „Hundertjährige Kalender“ für den Februar prophezeit: Danach sollte trübes Wetter am Anfang des Monats sein – aber trotzdem milde und mit angenehmer Luft. Vom 3. – 6. sollte trübes und kaltes Wetter folgen – und ab dem 8. dann schönes Wetter, trotzdem sollte oft Regen fallen. Und ab dem 13. sollten Schnee und große Kälte einsetzen. Die auch von manchen vorhergesagte große Kälte aus Amerika kam auch nicht über den Atlantik. Es bleibt dabei: Das Wetter lässt sich noch nicht längerfristig vorhersagen. Der Rückblick auf das Wetter beweist den Unterschied zwischen Prophezeiung aus dem Kaffeesatz und Zwiebelschalen und dem tatsächlichem Witterungsverlauf. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2019 betrug plus 4,2 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es minus 2,0 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Februar plus 0,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Februar 20 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es nicht einen einzigen – im Jahr 2018 gab es neun davon. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 4 gezählt, und in der Summe kamen magere 20,1 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2018 waren es im Februar auch nur 33,7 Liter, und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes (1981- 2010) hat es im Februar 46,0 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Februar nur an 2 Tagen und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe auch nur an 4 Tagen registriert. Die Neuschneesumme betrug im diesjährigen Februar 4 cm - vergangenes Jahr 24 Zentimeter. Nebel mit einer Sichtweite unter 1 km wurde an 2 Tagen beobachtet, und der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation den Rekordwert von 183,9 Stunden, vergangenes Jahr waren es 100 Stunden weniger – nämlich „nur“ 83,8 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1990 - 2010 sind es 98,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |