Witterungsverlauf im Dezember 2019 Der Januar tat sich bei uns schwer, sich in der Witterung mehr als ein strammer Wintermonat oder doch schon als ein Vorbote auf den Frühling zu zeigen, denn die Temperatur schwankte über den Monat hinweg zwischen minus 9,9 und plus 7,4 Grad Celsius. Letztendlich gab der Januar aber dem Winter den Vorzug. Der Monat war in der Gesamtbilanz eine Nuance zu kalt, viel zu dunkel und auch nässer und schneereicher als üblich. Blickt man zurück so zeigt sich, dass es im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,1 Grad warm/kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee durchschnittlich 49,1 Liter pro Quadratmeter fielen, und die Sonne seit 1991 - 2010 durchschnittlich 84,9 Stunden schien. An Neuschnee fielen in der Vergangenheit 21 cm im Durchschnitt, und an 11 Tagen lag durchschnittlich eine geschlossene Schneedecke. Der diesjährige Januar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von minus 0,3 Grad Celsius (letztes Jahr: plus 4,6 Grad und der wärmste Januar seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen), auf 55,6 Liter Niederschlag ( 113 Prozent) und auf nur 46,1 Sonnenscheinstunden (54 Prozent). Dazu gab es heuer 40 cm Neuschnee und 22 Tage mit einer geschlossenen Schneedecke. Wohlgemerkt die Werte wurden an der Station in Balingen-Heselwangen in 573 m Höhe über dem Meer registriert. Auf den Höhen der Alb, in Bayern und in den Alpenländern gab es dagegen so viel Schnee, dass an manchen Orten der Notstand ausgerufen wurde und von einem Schneechaos die Rede war. Das Jahr 2019 begann mit nasskaltem Schmuddelwetter und leichtem Schneefall ab dem 2. Januar. Zwei Tage später blieb der Schnee dann auch tagsüber liegen, und es schneite nun an jedem weiteren Tag. An der Station wurde eine geschlossene Schneedecke vom 4. bis 13. Januar registriert mit einer Maximalhöhe von 13 cm am 12. Januar. Das war auch die Zeit, wo es an anderen Orten ein Vielfaches schneite und ein Schneechaos auslöste. Der Deutsche Wetterdienst vermeldete z. B. aus Anger-Stoißberg (830 m über dem Meer) bei Bad-Reichenhall eine Schneehöhe von 240 cm und aus Freudenstadt Kniebis (860 m ü. dem Meer) von 120 cm. Regen und Schnee ergaben bei uns in der ersten Monatshälfte 48,4 Liter Niederschlag, was fast der durchschnittlichen Monatsniederschlagssumme von 49,1 Litern im ganzen Januar entspricht. Die Sonne machte sich dagegen in der ersten Monatshälfte rar. Bis zum 15. ließ sie sich gerade mal 6 Stunden blicken. Häufig wird Baden-Württemberg als das sonnenscheinreichste Bundesland in den Mitteilungen des DWD genannt – heuer war es das sonnenscheinärmste Bundesland. Zwar kamen in der zweiten Monatshälfte nochmals 40,1 Stunden dazu – doch mit insgesamt nur 46,1 Sonnenscheinstunden wurde der Januar 2019 (gleich dem aus dem Jahr 2013) zum sonnenscheinärmsten an der Station, seit Beginn der Messungen im Jahr 1991. Am 16. Januar wurde dann der wärmste Januartag registriert. Die Sonne schien an diesem Tag 5,8 Stunden und erwärmte die Luft in zwei Metern Höhe bis auf 7,4 Grad Celsius. Gleich danach ging es aber mit der Temperatur steil bergab und der kurz zuvor gefallene Schnee blieb deshalb auch liegen. Am Mittwoch, 23. Januar dann der kälteste Tag im Monat – minus 9,9 Grad in der Luft und minus 10,9 Grad am Boden zeigten die Thermometer an. Danach wurde es wieder wärmer. Während eines Luftdrucksturzes innerhalb eines Tages zum Monatsende hin von 1015 auf 990 Hektopascal (Millibar) wurde es windig und auf den Höhen stürmisch. Die letzten Tage im Januar waren wechselhaft aber in der Temperatur der Jahreszeit entsprechend. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Januars 2019 betrug minus 0,3 Grad Celsius Vergangenes Jahr waren es plus 4,6 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Januar plus 0,1 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Januar 25 Frosttage registriert, und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es acht. Durchschnittlich sind es im Januar 21 Frosttage und 7 Eistage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 12 gezählt und in der Summe kamen 55,6 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2018 waren es im Januar 100,3 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) hat es im Januar 49,1 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Januar an 16 Tagen – und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 22 Tagen (letztes Jahr im Januar nur an 2 Tagen) registriert. Als Neuschneesumme kamen dabei 40 Zentimeter zusammen. Nebel wurden an 3 Tagen registriert. Der Wind frischte aber an 8 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 46,1 Stunden, vergangenes Jahr waren es auch nur 49,4 Sonnenscheinstunden, doch im Schnitt von 1991 – 2010 sind bzw. waren es 84,9 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |