Witterungsverlauf im Dezember 2018 Trotz 14 Frosttagen viel zu warm und dunkler und nässer als üblich, lautet die Kurzbilanz über die Witterung im eben zu Ende gegangenen Dezember. Ansonsten war der Monat recht wechselhaft und windig, und Schnee war in diesem Wintermonat Mangelware. Zur Einordnung: Durchschnittlich ist es bei uns im Dezember (Vergleichszeitraum 1981 – 2010) plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 65,5 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 63,1 Stunden. Der Dezember 2018 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 3,4 Grad, 83,5 Liter Niederschlag und „nur“ 53,9 Sonnenscheinstunden aus. Mit diesen Werten wurde der Dezember zum zweiten Monat, der in diesem Jahr zu nass ausfiel – alle anderen Monate des Jahres waren zu trocken. Und bei der Temperatur sieht es so aus, dass abgesehen von Februar und März alle anderen Monate zu warm ausfielen. Der Dezember 2018 begann mit milden Temperaturen und mit Regen, und es windete dazu. Am 3. Dezember wurde der Monatshöchstwert von 13,4 Grad erreicht. Nach der ersten Woche ging es mit der Temperatur aber erstmals in Richtung Winter, weiter begleitet von Wind und Regen. Jeder Tag wurde nun zum Frosttag, d. h. mindestens für einen Moment am Tag ging die Temperatur unter den Gefrierpunkt zurück. Am 15. wurde dann die tiefste Temperatur im Monat, mit minus 6,3 Grad in der Luft (2 m über Grund) und minus 7,6 Grad am Boden (5 cm darüber), registriert. Die ersten Schneeflocken fielen dann auch ab dem 10. Dezember. Eine geschlossene Schneedecke bildete sich auf Stationshöhe aber nur dünn und für Stunden aus. Am Sonntag, 16. Dezember, sollten es dann doch einmal 4 cm Neuschnee sein, nass und schwer und 2,8 Liter Schmelzwasser pro Quadratmeter ergebend. Am nächsten Tag waren aber von der weißen Pracht nur noch Reste übrig – wieder ansteigende Temperaturen hatten sie dahinschmelzen lassen. Danach begann es erneut zu regnen und zu winden. Am 21. Dezember ist/war der astronomische Winteranfang mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete auch in diesem Jahr nicht den Winter sondern wieder Mal das sogenannte „Weihnachtstauwetter“ ein - auch wenn es im Dezember nichts zu tauen gab. Etwa Mitte Dezember kommt es dabei fast regelmäßig zunächst zu einem Kaltluftvorstoß und Schneefall. Doch kurz vor dem Fest ist die weiße Pracht dann meist wieder dahin, milde atlantische Luft strömt in dieser Zeit von Westen heran, verbunden mit gelegentlichen Regenfällen. Dabei zehren die milden Luftmassen eine zuvor gefallene Schneedecke oft völlig auf, und oft kommt es dadurch über die Weihnachtsfeiertage auch zu Hochwasser. Das Weihnachtstauwetter ist eine sogenannte Wettersingularität – ein Witterungsregelfall, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 - 70 Prozent regelmäßig eintritt. Bei dieser Wetterlage war Weihnachten 2018 mal wieder grün. Die letzten bei uns mit Schnee an allen drei Festtagen gab es übrigens im Jahr 2010 – davor im Jahr 2003. In 2018 war Heiligabend durchweg im Plusbereich und mit einer Tageshöchsttemperatur von 10,7 Grad. Tags zuvor hatte es kräftig geregnet – 18,2 Liter. Am Weihnachtstag selbst war es auf Stationshöhe den ganzen Tag über nebelig. Wer die Sonne sehen wollte, der musste auf die Höhen der Alb. Der zweite Weihnachtstag war dann auch in tieferen Lagen recht sonnig, 7,1 Stunden an der Station und 7,9 Stunden auf Bronnhaupten. Die restlichen Tage im Dezember wurden durch ruhiges Hochdruckwetter (bis 1037 Hektopascal) bestimmt. Es war für die Jahreszeit zu mild, obwohl sich die Sonne nur gelegentlich sehen ließ. Das Jahr 2018 endete mit einem wolkenverhangenen Himmel und mit plus 3,7 Grad um Mitternacht. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts- temperatur des Dezembers 2018 betrug plus 3,4 Grad. Im Jahr 2017 Jahr lag sie bei plus 2,1 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Dezember 14 registriert, Eistage gab es drei. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag wurden 15 registriert, und in der Summe kamen 83,5 Liter zusammen. Im Jahr 2017 waren es im Dezember nur 48,2 Liter, und im Durchschnitt sind es 65,5 Liter. Geschneit hat es im Dezember an 3 Tagen und an Neuschnee kamen 4 cm zusammen. Nur an einem Tag lag in der Frühe eine geschlossene Schneedecke. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe an 2 Tagen, doch der Wind frischte an 10 Tagen auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 53,9 Stunden lang, im Dezember 2017 waren es 48,3 Stunden und im Schnitt (1991-2010) sind es 63,1 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |