Witterungsverlauf September 2018
Witterungsverlauf im September 2018

Mit einem im Witterungsverlauf mehr sommerlichen als herbstlichen September ging der diesjährige Sommer in den kalendarischen Herbst über. Der Monat war gegenüber seinem Durchschnittswert bei uns um 2,4 Grad zu warm, mit überaus reichlichem Sonnenschein versehen, aber der September war gleich den Vormonaten wiederum viel zu trocken.

Zum Vergleich und Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der September an der Station 13,3 Grad warm, es regnete durchschnittlich 68,6 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 165,7 Stunden.
Der diesjährige September brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 15,7 Grad, nur 29,6 Liter Niederschlag aber auf 256,1 Stunden Sonnenschein. Von den 30 Tagen des Monats waren fast die Hälfte – genau 14 Tage -sogenannte „Sommertage“, an denen die Tageshöchsttemperatur mindestens auf 25 Grad Celsius anstieg – ein Tag davon war gar ein „Heißer Tag“ mit 30 und mehr Grad. Durchschnittlich gibt es im September „nur“ 4 Sommertage und sehr selten (0,2 Tage im Schnitt) einen Tag mit 30 und mehr Grad. Wahrlich ein sommerlicher September, und wenn man so will, so hatten wir in diesem Jahr einen Sommer, der von April bis einschließlich September dauerte.

Der September von diesem Jahr startete relativ kühl und mit etwas Regen. Doch schon am 5. September wurde wieder der Wert eines Sommertages erreicht und die Temperatur kletterte weiter nach oben. Der 12. September war dann der wärmste Tag im Monat – 30,3 Grad als Tageshöchsttemperatur und 21,9 Grad als Tagesdurchschnittstemperatur wurden angezeigt. Dazu gab es 11,4 Stunden Sonnenschein. Solche Tage rufen nicht selten Gewitter hervor – in den Abendstunden blitzte es dann auch im Westen und Nordwesten. Wir wurden aber vom Gewitter nur gestreift, es blieb beim Wetterleuchten. Tags darauf gab es ein erneutes schwaches Gewitter, das zusammen mit nachfolgendem Regen immerhin 5,3 Liter Niederschlag brachte. Damit hatte es sich aber auch. Zwar ging in den folgenden Tagen die Temperatur um fast zehn Grad zurück, es blieb aber trocken und die Sonne schien wieder vermehrt. Ein überaus sonniger Monat war der September. Im ersten Monatsdrittel gab es 66,5 Stunden Sonnenschein – im zweiten schien die Sonne 100,6 Stunden und im dritten Monatsdrittel sollten nochmals 88,9 Stunden dazu kommen. Mit der Gesamtsumme von 256,1 Sonnenscheinstunden wurde der September 2018 zum sonnenscheinreichsten September seit Bestehen der Station – seit 1979.
Anders sieht es beim fehlenden Niederschlag aus. Im ersten Monatsdrittel regnete es in der Summe nicht mal eine Gießkanne voll – nämlich nur 8,1 Liter pro Quadratmeter – im zweiten Drittel waren es mit 5,3 Liter noch weniger und im letzten Monatsdrittel fielen im Rahmen eines kurzen aber heftigen Gewitters am kalendarischen Herbstanfang – (in diesem Jahr am 23. September) - 10,4 Liter pro Quadratmeter und in der Nacht zum 1. Oktober nochmals 5,6 Liter. In der Summe kamen dann im ganzen Monat nur die besagten 29,6 Liter zusammen. Schlimm daran ist, dass in diesem Jahr seit Februar jeder Monat zu trocken ausfiel. Es fehlen in der Jahresbilanz - von Januar bis September gerechnet 160,2 Liter. Durchschnittlich sind es in diesem Zeitraum 674,7 Liter – heuer regnete es nur 514,5 Liter.

Die letzte Septemberwoche wurde von hohem Luftdruck bis 1039 Hektopascal bestimmt. Ein Hochdruckgebiet reichte weit in das europäische Festland hinein. Der Wind kam daher aus dem Osten - vom Land her - und hielt die vom Meer kommenden Regenwolken fern. Tagsüber war es dadurch im eitlen Sonnenschein angenehm warm und lud zum Spaziergang ein – die Nächte waren aber sternklar, kühl bis kalt, und am 25. und 26. September gab es den ersten Bodenfrost mit minus 0,4 bzw. minus 1,0 Grad Celsius. Einen Frosttag, bei dem auch die Lufttemperatur (gemessen in zwei Metern Höhe) unter Null Grad absinkt, den gab es aber in diesem Jahr im September noch nicht. Der September endete mit einem angenehm warmen und sonnigen Sonntag.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2018 betrug plus 15,7 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 12,7 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode 1980 - 2010 war es bei uns im September plus 13,3 Grad warm/kalt. Einen Frosttag gab es noch nicht im diesjährigen September, aber zwei Tage mit Bodenfrost. Andererseits gab es 14 Sommertage und einen heißen Tag mit über 30 Grad Celsius. Im letzten Jahr wurde nicht ein einziger Sommertag im September registriert. Vier Sommertage gibt es noch durchschnittlich im September. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 5 gezählt, und in der Summe kamen nur 29,6 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2017 regnete es im September auch wenig – nämlich nur 43,7 Liter, doch im Durchschnitt der Vergleichsperiode sind es immerhin 68,6 Liter. Nebel wurde an der Stationshöhe nur an einem Tag registriert. Gewindet mit Wind von mindestens der Stärke 6 (39 und mehr km/h) hat es auch nur an 2 Tagen. Gewitter gab es bei uns im September zwei – eines davon war kurz aber kräftig. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation in diesem Jahr den Rekordwert von 256,1 Stunden. Im Jahr 2017 waren es 131,8 Stunden. und seit 1991 bis einschließlich 2010 wurden durchschnittlich im September 165,7 Sonnenscheinstunden registriert.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter