Witterungsverlauf Juni 2018
Witterungsverlauf im Juni 2018

Im Witterungsverlauf war der Juni ein Sommermonat mit dem man zufrieden sein kann. Der Monat war angenehm warm ohne drückende Hitze, recht sonnig und in der ersten Monatshälfte auch nass genug – über den gesamten Monat betrachtet fiel der Juni aber gleich den Vormonaten zu trocken aus.

Den Beweis liefern die Messwerte. Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der Juni an der Station 15,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 98,4 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 227,6 Stunden. Der diesjährige Juni brachte es dagegen auf eine Durchschnittstemperatur von 17,7 Grad – also um 2,0 Grad zu warm, 247,1 Stunden Sonnenschein (108,5%), und 74,8 Liter Niederschlag (76 %) auf jeden Quadratmeter an der Messstelle.

Der Juni begann recht sommerlich, denn in den ersten 10 Tagen gab es schon 7 Sommertage mit 25 und mehr Grad Celsius. Ab dem 6. des Monats wurde es dann für rund eine Woche gewitterig. Naturgemäß entladen sich diese Gewitter recht unterschiedlich. Gleich zum Auftakt am 6. Juni zog ein Gewitter von Südwesten her ins obere Eyachtal. An der Meßstation in Balingen-Heselwangen fielen „lediglich“ 6,5 Liter pro Quadratmeter, an der DWD Station Bronnhaupten 24,6 Liter, in Weilstetten und weiter talaufwärts hagelte es und die Meteogroup-Wetterstation auf dem Degerfeld meldete nach diesem Gewitter 40,7 Liter Niederschlag. Zwei Tage darauf hagelte es in Rosenfeld, und noch ein paar Tage später – am 12. Juni - regnete es an der Station 29,8 Liter – Bronnhaupten blieb stumm. Dort hatte inzwischen der Blitz eingeschlagen und die Station lahm gelegt. In der Summe meldeten nach Angaben des DWD in der Zeit vom 05. – 13.06. die Stationen: Balingen-Heselwangen 70,3 Liter, Hechingen-Bechtholdsweiler 26,0 Liter, Haigerloch-Weildorf 63,4 Liter, Rosenfeld-Bickelsberg 92,6 Liter, Meßstetten-Appental 77,8 Liter und Albstadt-Badkap 56,3 Liter - jeweils pro Quadratmeter. Abgesehen von den Hagelschäden tat der Regen gut, denn an Niederschlag besteht immer noch Nachholbedarf.

Zur Monatsmitte hörte es mit den Gewittern auf und damit auch mit dem Regen. Nach einem Temperatursturz am 13. Juni auf eine Tageshöchsttemperatur von nur noch 13,8 Gradwurde es wieder sonniger und wärmer. Am 21. Juni war der astro- nomische und kalendarische Sommeranfang.

An diesem Tag bleibt die Sonne bei uns bei unverstelltem Horizont 16 Stunden und vier Minuten über dem Horizont und strahlt zum Mittag in einem Winkel von 65 Grad ein. Das ergibt bei wolkenlosem Himmel optimale Erwärmung. Und so kletterte bereits am 20. Juni die Quecksilbersäule des Thermometers auf den Monatshöchstwert von 29.3 Grad. Am Sommeranfang selbst waren es dann nur 26,1 Grad, und es begann eine kurze kühlere Zeit. Eine Mini-Schafskälte hatte eingesetzt. Nach DWD-Angaben meldete am 23. Juni die Station Meßstetten-Appental eine Tiefst-Temperatur von 0 Grad Celsius – somit ein Frosttag. Die Station liegt allerdings auch ziemlich genau 900 Meter über dem Meer.

Am 27. Juni ist „Siebenschläfer“ und es regnete nicht – abgesehen von den Tränen nach dem verlorenen Fußballspiel der deutschen Mannschaft gegen Südkorea an diesem Tag. Vom Wetter her schien die Sonne 13 Stunden lang und die Temperatur kletterte bis auf 23,3 Grad. Eine zum Siebenschläfer gehörige Witterungsregel lautet: „Regnet’s am Siebenschläfertag, so regnet’s sieben Wochen danach“. Allerdings hat sich gezeigt, dass man diesen Stichtag und die dazugehörige Regel nicht allzu ernst nehmen sollte. Statistische Auswertungen belegen, dass die Großwetterlage Ende Juni/Anfang Juli dazu neigt, sich für mehrere Wochen zu stabilisieren also trocken aber auch verregnet sein kann. Doch eines ist aber sicher: Es wird nicht sieben Wochen lang trocken bleiben oder regnen. Abgesehen von einem kurzen Regen am 28. Juni waren dann die letzten Junitage trocken und angenehm warm. Die Landwirte konnten nun mit der Heuernte beginnen und brachten das Heu in den Folgetagen auch trocken heim. Der Monat endete am 30. Juni mit einer Tageshöchsttemperatur von 29,2 Grad und fast 15 Stunden Sonnenschein.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2018 betrug plus 17,7 Grad. Vergangenes Jahr war es noch wärmer – nämlich 19,3 Grad, und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 ist es bei uns im Juni plus 15,7 Grad warm. 13 Sommertage (25 und mehr Grad) – (8 sind es durchschnittlich) kann der diesjährige Juni vorweisen. Einen „Heißen Tag“ mit 30 und mehr Grad gab es aber in diesem Jahr noch keinen – im Jahr 2017 wurden im Juni alleine 7 solcher „Heißen Tage“ registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 7 gezählt und in der Summe kamen 74,8 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2017 regnete es im Juni 65,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen bei uns 98,4 Liter/Quadratmeter.

Nebel wurde auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag registriert, doch an 6 Tagen gab es nennenswerte Gewitter. Der Wind frischte nur an 1 Tag bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 247,1 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2017 waren es 277,2 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im Juni 227,6 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter