Witterungsverlauf im Mai 2018 Auf den wärmsten April seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnung folgte ein ebenso warmer Mai. In der Gesamtbilanz war der Monat um 2,7 Grad zu warm, fast durchschnittlich sonnig doch wiederum etwas zu trocken. Von heftigen Unwettern wurde das Kreisgebiet aber fast gänzlich verschont, und die Eisheiligen gab es nur dem Namen nach. Zur Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 12,6 Grad warm, an Niederschlag fielen durchschnittlich 109,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 204,1 Stunden. Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 15,3 Grad Celsius – und wurde damit zum wärmsten Mai seit Bestehen der Station - „nur“ 90,7 Liter Niederschlag und 199,1 Sonnenscheinstunden. Mit dem Mai endet für die Meteorologen auch das Frühjahr, das in der Rückschau mit 10,7 Grad ebenfalls zu warm war und um 2,4 Grad über dem Durchschnitt liegt. Das Frühjahr war auch sonnenscheinreicher, hier stehen sich 554 Stunden und durchschnittlich 515,2 Stunden gegenüber. Anders sieht es beim Niederschlag aus, da fallen durchschnittlich 233,7 Liter im Frühjahr - heuer kamen aber nur 138,8 Liter zusammen. Es fehlen also rund 100 Liter in den Monaten März bis Mai. Der diesjährige Mai begann recht trüb und kühl. Die Tageshöchsttemperaturen kletterten erst zum Ende der ersten Maiwoche über 20 Grad hinaus, doch Bodenfeuchte spendenden Regen gab es während dieser Zeit auch nicht. Der kam dann unerwünscht im Rahmen eines Gewitters in der Nacht zu und tagsüber an Christi Himmelfahrt und verregnete den „Vätern“ ihr Vatertagsfest an diesem Tag. Glatte 20 Liter pro Quadratmeter kamen da an der Messstelle zusammen – von der Natur aber dringend erwartet und ihr wohltuend. Kurz nach Christi Himmelfahrt begannen die Eisheiligen. Die „Eisheiligen“ Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die „Kalte Sophie“ stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai. So wenigstens ist es hie und da nachzulesen und der Volksmund reimte unter anderem zu den Eisheiligen: „Ehe nicht Pankratius, Servatius und Bonifatius vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai.“ Frost gab es in diesem Jahr aber auch zur Zeit der Eisheiligen keinen – im Gegenteil. An „Pankratius“ kletterte die Tageshöchsttemperatur auf 24,8 Grad Celsius und auch an den Folgetagen blieb die Temperatur weit vom Gefrierpunkt entfernt. Aus der Statistik geht hervor, dass seit vielen Jahren in der Zeit vom 12. bis 15. Mai kein regelmäßig auftretender signifikanter Kälteeinbruch mehr festzustellen ist. Auf die Eisheiligen ist somit kein Verlass mehr, und man muss sie deshalb auch nicht mehr fürchten. Heuer brachten sie den erwünschten Regen, und so kamen im zweiten Monatsdrittel wenigstens 34,3 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Der 20.Mai war der Pfingstsonntag. Ein trüber, kühler und verregneter Tag. Doch mit Pfingstmontag begann eine sommerliche Zeit. Von Tag zu Tag wurde es nun sonniger und wärmer. Und so kamen bis zum Monatsende noch 7 Sommertage mit jeweils über 25 Grad Celsius und 94,7 Sonnenscheinstunden zusammen. Lokale Gewitter brachten auch noch etwas von dem ersehnten Nass – alleine 19,7 Liter/Quadratmeter im Rahmen eines Gewitters in der Nacht zum 1. Juni. Wie kleinräumig unterschiedlich aber das Wetter sein kann, das zeigte sich wieder mal - heuer am Monatsletzten. Am frühen Nachmittag hagelte es kurz aber heftig über Engstlatt – an der Messstation im nahen, Luftlinie nur 3 Kilometer entfernten, Heselwangen fiel zur selben Zeit nicht ein einziger Tropfen Niederschlag. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2018 betrug plus 15,3 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 14,3 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm. Es gab im Mai keine Frosttage mehr. Sommertage (mit 25 und mehr Grad) gab es dagegen schon acht (3,4 sind der Durchschnitt). Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe auch nicht mehr – und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 11 gezählt. In der Summe kamen 90,7 Liter zusammen. Im Jahr 2017 waren es im Mai 61,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 – 2010 sind es 109,5 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es nur an einem Tag, und an 5 Tagen wurden Gewitter registriert. Der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 199,1 Stunden - letztes Jahr waren es 217,1 Sonnenscheinstunden, - und seit 1991 bis einschließlich 2010 kommen im Mai durchschnittlich 204,1 Sonnenscheinstunden zusammen. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |