Witterungsverlauf im März 2018 Der diesjährige April schrieb Wettergeschichte. Er war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes der wärmste April seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, zudem war der Monat überaus sonnig aber auch bedenklich trocken. Die bundesweite Wetterbilanz spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Wetterstation in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im April durchschnittlich plus 7,9 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 66,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 im Mittel 174,4 Stunden. Der diesjährige April brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 13,1 Grad Celsius, also um 5,2 Grad zu warm, nur 21,1 Liter Niederschlag (31,8%) und 245,6 Sonnenscheinstunden (140,8 % der Durchschnittswerte). Zudem brachte der Monat schon 5 Sommertage mit 25 und mehr Grad hervor. Übrigens, die Spanne der Monatsmitteltemperatur seit Bestehen der Wetterstation reicht von plus 5,0 Grad im Jahr 1980 bis besagten 13,1 Grad in diesem Jahr. Das ist bis jetzt einmalig und außergewöhnlich, zumal der April als ein Monat mit häufigem Wetterwechsel angesehen wird. „April, April, der weiß nicht was er will“ oder „April, April, der macht ja was er will“ sind bekannte Wetterregeln für diesen Monat. Und so betrachtet ist das „Machen was er will“ auch in diesem Jahr eingetreten. Kein Mensch hat diesen ungewöhnlichen Witterungsverlauf vorausgesehen oder gar vorausgesagt. Und das Wetter selbst sah zum Monatsanfang auch ja ganz anders aus. Der allgemeinen Erwartung entsprechend, war es am Monatsanfang kühl und regnerisch und auch windig. Doch schon am 3. April kletterte die Tageshöchsttemperatur auf 20 Grad Celsius, und am 6. April wurde bislang der letzte Frosttag (minus 1,7 Grad) in diesem Jahr registriert. Trotzdem - die Blüten der Obstbäume waren zum Monatsanfang noch fest verschlossen – ganz im Gegensatz zum Vorjahr, als die Kirsch- und Birnbäume schon am Aprilanfang ihre ganze Blütenpracht zeigten. In diesem Jahr fing der dazu Jahr für Jahr beobachtete Kirschbaum „erst“ am 10. April zu blühen an. Zwei Tage später blüht dieser Baum durchschnittlich seit 1981 auf. Nun aber war die Natur erwacht – alles fing nun zu grünen und zu blühen an. Die fürs Wachsen erforderliche Wärme war da, was aber fehlte, das war der Regen. Die vorausgegangenen Monate Februar und März waren schon zu trocken, und nun sollte auch der April mit 21,1 statt durchschnittlich 66,4 Litern viel zu trocken ausfallen. Die Statistik gibt her, dass es in diesen drei Monaten durchschnittlich 170, 2 Liter pro Quadratmeter regnet – heuer sollten es nur rund halb so viel sein, nämlich 81,8 Liter. Feld und Wald lechzen deshalb nach Regen. Am 19. April gab es den ersten Sommertag, mit 26,1 Grad Celsius, in diesem Jahr. Bis zum 22. April folgten weitere drei Sommertage – wobei der 21. mit 27,7 Grad davon der Spitzenreiter im Monat ist. Wir erinnern uns – vor einem Jahr lag am 19. April Schnee und am 20. April ging die Temperatur auf minus 6 Grad Celsius zurück. Danach waren damals alle Blüten und Fruchtansätze erfroren und somit die damalige Hoffnung auf eine gute Obsternte vergebens. Heuer am 20. April wurden 7,6 Grad als Tagestiefst- und 27,5 Grad als Tageshöchstwert registriert bei 12,9 Stunden Sonnenschein. Somit hatte das Blühen im April Bestand. Die Bienen und Hummel konnten weiter ihrer fruchtbringenden Arbeit nachgehen und der Mensch sich weiterhin an der Blütenpracht erfreuen. Zum Monatsende hin wurde gar alles von gelbem Blütenstaub überzogen. Alles - auch der Wald - blühte nun fast gleichzeitig, wobei der auffällig gelbe Staub, der in Wolken über das Land zog, vor allem aus Fichtenpollen bestand. Der Monat endete mit einem kühlen und sehr windigen Apriltag. Es tröpfelte gelegentlich und die frisch gestellten Maibäume mussten deshalb ihre Gipfel gegen einen wolkenverhangenen Himmel recken. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2018 betrug plus 13,1 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 7,6 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im April plus 7,9 Grad warm/kalt. Es wurden noch 2 Frosttage registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 7 gezählt (im Durchschnitt 11), und in der Summe kamen magere 21,1 Liter zusammen. Im Jahr 2017 regnete es im April mehr, nämlich 71,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen 66,4 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April nicht mehr. Nebel zeigte sich im April auch nicht, doch der Wind frischte an 9 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 245,6 Stunden. Vergangenes Jahr waren es 182,4 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne im April durchschnittlich 174,4 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |