Witterungsverlauf Februar 2018
Witterungsverlauf im Februar 2018

Der Winter dauert für die Meteorologen von Dezember bis Februar. Ein Winter mit Schnee und strengem Frost begann aber erst im diesjährigen Februar. Die vorangegangenen und dazu gehörenden Wintermonate Januar und Dezember waren dagegen viel zu warm und auch schneearm.

Zur Einordnung: Statistisch betrachtet war es bei uns in diesen 3 Wintermonaten im Durchschnitt aus 30 Jahren (Vergleichsperiode 1981 – 2010), 0,7 Grad warm/kalt, an Neuschnee kamen 61 cm zusammen und an 31 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke.
Im Winter 2017/18 dagegen war es mit plus 1,6 Grad somit um 0,9 Grad wärmer, an Neuschnee kamen nur 39 cm zusammen, und Schnee lag auf Stationshöhe an 29 Tagen.
Somit und insgesamt betrachtet wiederum ein zu milder und ein zu schneearmer Winter.

Der letzte Wintermonat, der Februar, der war aber daran nicht schuld. Er kann Schnee und klirrenden Frost vorweisen. Normal (durchschnittlich) ist es bei uns im Februar 0,8 Grad warm, es fallen 46 Liter Niederschlag und es gibt 98,6 Stunden Sonnenschein. Durchschnittlich gibt es auch 19 Frosttage und 11 Tage mit geschlossener Schneedecke. In diesem Jahr blieb der Februar mit einer Mitteltemperatur von minus 2,0 Grad um 2,8 Grad unter dem langjährigen Mittel, es gab 27 Frosttage und 17 Tagen mit einer geschlossenen Schneedecke. Ein strammer Wintermonat also. Zur Erinnerung: Im Februar 2017 gab es nur einen einzigen Tag mit einer geschlossenen Schneedecke auf Stationshöhe und der Monat war um 3,3 Grad zu warm. Beim Niederschlag geizte der diesjährige Februar wie im Vorjahr wieder. Mit 33,7 Litern/Quadratmeter wurde das Niederschlagssoll nur zu 73 Prozent erfüllt. Und auch beim Sonnenschein gab es mit „nur“ 83,8 Stunden ein Minus von 14,8 Stunden in der Sonnenscheinbilanz.

Der diesjährige Februar begann mit etwas Schnee und windig. Danach fiel in der erste Dekade nur noch sporadisch etwas Schnee. Aber jeder Tag war schon ein Frosttag. Die Tagesmitteltemperatur bewegte sich um Null Grad, die Sonne ließ sich nicht allzu oft sehen und Niederschlag gab es auch so gut wie keinen.
In die zweite Dekade fielen die hohen närrischen Tage. Jetzt schien auch die Sonne vermehrt - jeweils 9,2 Stunden am 13. und 14. Februar. Am 13. Februar war Fastnacht, ein sonnig aber auch kalter Tag. An Aschermittwoch sollte es noch kälter werden. Bis auf 10,3 Grad ging an diesem Tag die Temperatur zurück. In den Tagen nach Fastnacht zog langsam der Winter auf. Nach Regen setzte am 17. Februar in den frühen Morgenstunden heftiger Schneefall ein. In Abschwächung schneite es bis zum anderen Tag. An dem lag zum Messtermin 19 cm pappiger Schnee, der geschmolzen 21,5 Liter Wasser pro Quadratmeter ergab – übrigens der höchste Wert im ganzen Monat.
Die Schneedecke blieb uns erhalten – nach Tagen mit einer Hochnebeldecke übernahm „Hoch Hartmut“ das Regiment. Mit Kern lag es über Nordeuropa – und da sich um ein Hoch auf der Nordhalbkugel die Winde sich im Uhrzeigersinn drehen, zapften sie die Kälte in Osteuropa an und führten sie in einem böigen Nordostwind auch zu uns. Von Tag zu Tag wurde es nun kälter und an einigen Tagen auch sonniger. Minus 14,4 Grad am 26. Februar, tags darauf minus 16,4 Grad und in der Nacht zum Monatsletzten dann der Spitzenwert vom Februar und bisher vom ganzen Jahr mit minus 17,3 Grad. So kalt war es seit 2012 nicht mehr. Durchschnittlich seit 1979 ging die Temperatur auf minus 15,5 Grad zurück. Übrigens am kältesten Tag war es in 50 cm Erdbodentiefe immer noch plus 2,0 Grad - in 1 Meter Tiefe noch plus 4,5 Grad warm. Da es vom 19. Februar bis zum Monatsende nicht mehr schneite, sackte sie von anfänglich 19 cm bis zum Monatswechsel auf 7 cm zusammen. Aus dem pappigen Schnee war eine stark verharschte Schneedecke geworden. Diese barg und band aber immer noch 14 Liter Wasser pro Quadratmeter in sich. Diese Zahl ist wichtig für die Hochwasserzentralen, damit sie errechnen können, was bei einer Schneeschmelze an Wasser zu erwarten ist.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2018 betrug minus 2,0 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 4,1 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Februar plus 0,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Februar 27 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es neun. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 3 gezählt, und in der Summe kamen 33,7 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2017 waren es im Februar 32,0 Liter, und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes (1981- 2010) hat es im Februar 46,0 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Februar an 8 Tagen und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 17 Tagen registriert. Die Neuschneesumme betrug im diesjährigen Februar 24 cm - vergangenes Jahr nur 2 Zentimeter. Nebel mit einer Sichtweite unter 1 km wurde keiner beobachtet, und der Wind frischte an 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 83,8 Stunden, vergangenes Jahr waren es 104,1 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1990 - 2010 sind es 98,6 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter