Witterungsverlauf Januar 2018
Witterungsverlauf im Januar 2018

Viel zu warm, viel zu nass und viel zu dunkel - so lautet die Kurzbilanz über den Witterungsverlauf im Januar 2018. Winterlich war der Januar nur an wenigen Tagen – dafür zeigte sich der Monat aber sehr stürmisch.

Blickt man zurück so zeigt sich, dass es im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,1 Grad warm/kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee durchschnittlich 49,1 Liter pro Quadratmeter fielen, und die Sonne seit 1991 - 2010 durchschnittlich 84,9 Stunden schien.
Der diesjährige Januar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 4,6 Grad Celsius (letztes Jahr: minus 2,9 Grad), auf beachtliche 100,3 Liter Niederschlag (204 Prozent) und auf nur 49,4 Sonnenscheinstunden (58 Prozent).

Mit der Mitteltemperatur von plus 4,6 Grad, wurde der diesjährige Januar zum wärmsten seit Bestehen der Station im Jahr 1979 – und landesweit mit durchschnittlich plus 4,4 Grad nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes auch zum wärmsten Januar in ganz Baden-Württemberg und dies seit Beginn der flächendeckenden Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1881.

Das Jahr 2018 begann nass, stürmisch und mit einer Tageshöchsttemperatur (kurz nach Mitternacht zur Jahreswende gemessen) von plus 10 Grad Celsius. Und regnerisch und stürmisch ging es auch in den folgenden Tagen weiter. Sturmtief „Burglind“ fegte zum Jahresbeginn über uns hinweg – auf den Alb-Berghöhen mit über 100 km/h – und der mitgeführte Regen ließ Bäche über die Ufer treten.
Abgesehen von ein paar Schneeflocken war in der ersten Dekade und darüber hinaus aber von Winter weit und breit nichts zu sehen.
Nach der ersten verregneten Woche wurde es zunehmend trockener, doch die Sonne machte sich weiterhin rar. Nur 24 Stunden schien die Sonne in den ersten 15 Tagen des Monats.

Der Morgen am Mittwoch, 17. Januar, begann mit einem Schneesturm. Gar heftig hatte der Winter nun eingesetzt. Innerhalb weniger als einer halben Stunde waren Flur und Wege mit einer mehreren Zentimeter dicken Schneedecke übersehen und der Verkehr lahm gelegt. Zur Mittagszeit am Folgetag war aber von der weißen Pracht auf Stationshöhe nur noch Reste zu sehen. Gebracht und dann wieder buchstäblich aufgefressen hatte diesen Schnee das Sturmtief „Friederike“, das mit Schwerpunkt über die Mitte Deutschlands hinweg zog und in Deutschland 8 Todesopfer forderte. Uns traf dieser „stürmische Wind“ weniger heftig, gar geringer als der „Sturm“ ums Tief „Burglind“. Nach beiden Stürmen wurden bei uns keine größeren Schäden bekannt – in den Wäldern wurden aber einzelne Bäume umgerissen. Insgesamt hat es im Januar an 12 Tagen mindestens mit Windstärke 6 (39 und mehr km/h) gewindet und wiederum davon an 4 Tagen mit „stürmischem Wind“ der Windstärke 8 (63 und mehr km/h).
Der Wind zur Monatsmitte und in den Folgetagen hatte auch wieder Regen im Gepäck und so kann der Januar insgesamt 15 Regentage mit jeweils über einem Liter pro Quadratmeter vorweisen. Das meiste fiel am 4. Januar mit 16,4 Litern und insgesamt 100,3 Litern pro Quadratmeter im ganzen Monat. Das ist ein Plus von 51,2 Litern gegenüber der durch- schnittlichen Niederschlagsmenge von 49,1 Litern im Januar.
Außergewöhnlich warm und sonnig in dieser Jahreszeit der Mittwoch, 24. Januar, mit 12,9 Grad Celsius und 7,6 Stunden Sonnenschein. Nach letzterem sehnte man sich, war doch der ganze Monat in etwa nur halb so sonnig wie üblich.
Die letzten Tage des Monats waren dann mehr vorfrühlingshaft als winterlich, doch dadurch auch als angenehm empfunden.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Januars 2018 betrug plus 4,6 Grad Celsius Vergangenes Jahr waren es minus 2,9 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Januar plus 0,1 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Januar nur 5 Frosttage registriert, und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es nicht einen einzigen. Durchschnittlich sind es im Januar 21 Frosttage und 7 Eistage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 15 gezählt und in der Summe kamen 100,3 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2017 waren es im Januar nur 28,8 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) hat es im Januar 49,1 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Januar nur an 3 Tagen – und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe auch nur an 2 Tagen (letztes Jahr im Januar an 27 Tagen) registriert. Als Neuschneesumme kamen dabei 7 Zentimeter zusammen. Nebel wurden an 3 Tagen registriert. Der Wind frischte aber an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 49,4 Stunden, vergangenes Jahr waren es deutlich mehr, nämlich 94,2 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt von 1991 – 2010 sind bzw. waren es 84,9 Stunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter