Witterungsverlauf Dezember 2017
Witterungsverlauf im Dezember 2017


Am Monatsersten war es im Dezember am kältesten, an Silvester am wärmsten – an Weihnachten mild, sonnig, windig und wiederum grün und davor und ansonsten recht wechselhaft mit Schnee, Frost, Wind, wenig Sonne aber vielen Regentagen – und trotzdem fiel der Dezember bei uns zu trocken aus.

Zur Einordnung: Durchschnittlich ist es bei uns im Dezember (Vergleichszeitraum 1981 – 2010) plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 65,5 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 63,1 Stunden. Der Dezember 2017 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 2,1 Grad, 48,2 Liter Niederschlag und auch nur 48,3 Sonnenscheinstunden aus.

Der Dezember begann frostig und mit dem kältesten Tag des Monats – mit minus 3,9 Grad Lufttemperatur. Zudem bedeckte eine dünne Schneedecke die Flur. Nach 2 Eistagen, an denen die Temperatur ganztägig unter Null Grad blieb, wurde es zunehmend tagsüber schnell wärmer – z. B. 8,9 Grad am 7.des Monats. Danach wurde es wechselhaft - Schnee und Regen wechselten sich ab und es wurde windiger. Am 10. dann ein erster Luftdrucksturz. Innerhalb weniger Stunden fiel der Luftdruck von 1020 Hektopascal (Millibar) auf 990 Hektopascal. Diesen Druckunterschied galt es auszugleichen und deshalb blies ein stürmischer Wind.

Zur Monatsmitte setzte wieder der Winter ein und Frau Holle meldete sich zurück. Temperaturen um die Frostgrenze ließ bei Schneefall die Schneedecke anwachsen. Die „mächtigste“ auf Stationshöhe lag am 18. Dezember mit 7 cm geschlossener Schneedecke. Am 21. Dezember ist/war der astronomische Winteranfang mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete in diesem Jahr nicht den Winter ein sondern das sogenannte „Weihnachtstauwetter“. Etwa Mitte Dezember kommt es fast regelmäßig zunächst zu einem Kaltluftvorstoß und Schneefall. Doch kurz vor dem Fest ist die weiße Pracht dann meist wieder dahin, milde atlantische Luft strömt von Westen heran, verbunden mit gelegentlichen Regenfällen. Dabei zehren die milden Luftmassen die zuvor gefallene Schneedecke oft völlig auf, und oft kommt es dadurch über die Weihnachtsfeiertage auch zu Hochwasser. Das Weihnachtstauwetter ist eine sogenannte Wettersingularität – ein Witterungsregelfall, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 - 70 Prozent regelmäßig eintritt.

So war Weihnachten 2017 mal wieder grün. Die letzten bei uns mit Schnee an allen drei Festtagen gab es übrigens im Jahr 2010 – davor im Jahr 2003. Heuer war Heiligabend schon durchweg im Plusbereich doch nach einer sonnenlosen Woche gab es erstmals wieder - auch wenn nur für eine Stunde - Sonnenschein. Weihnachten dann mit 8,9 und 9,4 Grad recht mild und mit insgesamt 13,1 Stunden an den drei Weihnachtstagen auch recht sonnig. Dazu blies am 2. Weihnachtsfeiertag ein stürmischer Wind aus Südwest.

Die letzten Tage im Jahr wurden wieder wechselhafter mit Regen, Schnee und Wind. Doch ganz zum Jahresende hin wurde zunehmend milder.An Silvester dann der wärmste Tag im Dezember mit plus 12,5 Grad. Das Jahr 2017 endete mit einem wolkenverhangenen Himmel und mit plus 10,1 Grad um Mitternacht.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts- temperatur des Dezembers 2017 betrug plus 2,1 Grad. Im Jahr 2016 Jahr lag sie bei plus 1,2 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Dezember 18 registriert, Eistage gab es zwei. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag wurden 15 registriert, doch in der Summe kamen nur 48,2 Liter zusammen. Im Jahr 2016 waren es im Dezember gar nur 1,5 Liter, doch im Durchschnitt sind es 65,5 Liter. Geschneit hat es im Dezember an 9 Tagen und an Neuschnee kamen 18 cm zusammen. An 11 Tagen lag in der Frühe eine geschlossene Schneedecke. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe an 2 Tagen, doch der Wind frischte an 12 Tagen auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 48,3 Stunden lang, im Dezember 2016 waren es stolze 136,4 Stunden und im Schnitt (1991-2010) sind es 63,1 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter