Witterungsverlauf Oktober 2018
Witterungsverlauf im Oktober 2017

Der vergangene Oktober bescherte uns in seinem Witterungsverlauf reichlich Sonnenschein, sommerliche Wärme, aber auch den ersten Frost. Die Temperaturspanne reichte dabei von plus 27,2 Grad bis minus 2,9 Grad. Der Monat fiel auch zu trocken aus, doch von den schlimmen Herbststürmen wurden wir nur gestreift.

Zur Einordnung: Durchschnittlich (Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im Oktober 9,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 73,8 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 – 2010) 125,2 Stunden.

Der diesjährige Oktober weist dagegen eine Durchschnitts- temperatur von plus 11,0 Grad, nur 42,7 Liter Niederschlag und 144,1 Sonnenscheinstunden aus.
Der diesjährige Oktober begann relativ mild und regnerisch. In den ersten 10 Tagen des Monats kamen alleine 30,5 Liter von den 42,7 Litern der Monatssumme zusammen. Mit dem Regen - oder auch umgekehrt – kam Wind auf. Das Sturmtief „Xavier“ tobte sich am 5. Oktober über Nord- und Ostdeutschland aus – forderte dort 7 Menschenleben und richtete immense Schäden an.
Bei uns windete es um diese Zeit auch kräftig, größere Schäden wurden aber nicht bekannt.
Im zweiten Monatsdrittel beruhigte sich das Wetter und es wurde zunehmend wärmer und sonniger. Der jetzt einsetzende „Goldener Oktober“- auch „Altweibersommer“ genannt, trieb die Menschen nochmals aus den Häusern und lud zu Spaziergängen ein. „Altweibersommer“ nennt man eine Wärmeperiode, die sich fast regelmäßig in der zweiten Septemberhälfte mit trockenem und heiterem Hochdruckwetter bis in den Oktober einstellt. Der Name kommt von den vielen, durch den Tau sichtbaren, Spinnfäden, an denen jetzt junge Spinnen durch die Luft segeln. Nach altem Volksglauben, sind dies Lebensfäden, die die Nornen, die alten Weiber, gesponnen haben. Zur Monatsmitte gab es auf Stationshöhe keine Nebel. Doch wer in dieser Zeit an den Bodensee oder ins Donautal fuhr, der blieb den ganzen Tag in der milchigen Suppe. Dort bestimmte dichter Nebel oder Hochnebel das Wetter, und die Sonne ließ sich tagelang nicht oder nur für Stunden blicken.
Uns brachte das zweite Monatsdrittel 75,7 Stunden eitlen Sonnenschein und zwei Sommertage mit über 25 Grad Celsius. Der 16. Oktober war davon mit 27,2 Grad der wärmste Oktobertag.
Das letzte Monatsdrittel war dann wieder etwas wechselhafter. Erneut kam Regen und Wind auf. Sturmtief „Herwart“ am 29. Oktober wütete ebenfalls im Norden und Osten von Deutschland mehr als bei uns. Wiederum waren dort Tote zu beklagen. Bei uns gab es am 25. und 26. Oktober nochmals zwei Tage mit über 20 Grad, danach sollte es aber mit der Temperatur steil nach unten gehen. Am 30. Oktober wurde dann der erste Frosttag registriert – minus 2,8 Grad am Boden und minus 1,2 Grad in der Luft (2 m über bewachsenen Boden) und minus 4,2 Grad am Boden und minus 2,9 Grad in der Luft danach am Monatsletzten.
Damit endete die frostfreie Zeit, die in diesem Jahr vom 25. April – 29. Oktober also 188 Tage dauerte. Der Durchschnitt der frostfreien Zeit ist 170 Tage. Eine Zahl, die mal wieder mehr verdeutlicht, dass es bei uns in der Hälfte des Jahres Frost geben kann.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Oktober 2017 betrug plus 11,0 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 8,3 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den Oktober bei uns den Wert von plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober an 2 Tagen, und am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur an 3 Tagen unter die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer nur 9 gezählt, und in der Summe kamen auch nur 42,7 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2016 waren es im Oktober 75,2 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) sind es im Oktober 73,8 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im Oktober dieses Jahr noch nicht.
Nebel mit Sichtweite weniger als 1 km gab es auf Stationshöhe keinen, und der Wind frischte an 6 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 144,1 Stunden - vergangenes Jahr waren es nur 88,4 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 125,2 Stunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter