Witterungsverlauf September 2018
Witterungsverlauf im September 2017

Mit einem im Witterungsverlauf schon mehr herbstlichen als spätsommerlichen September ging der Sommer in den kalendarischen Herbst über. Der Monat war gegenüber seinem Durchschnittswert bei uns um rund ein halbes Grad zu kalt, es fehlte an Sonnenschein, und der September war auch viel zu trocken.

Zum Vergleich und Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der September an der Station 13,3 Grad warm, es regnete durchschnittlich 68,6 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 165,7 Stunden.

Der diesjährige September brachte es auf eine Durchschnitts- temperatur von 12,7 Grad, nur 43,7Liter Niederschlag und auch auf nur 131,8 Stunden Sonnenschein.

Zur Erinnerung: Im Jahr 2016 hatten wir mit einer Mitteltemperatur von 16,9 Grad den wärmsten September seit Beginn der Aufzeichnungen an der Station im Jahr 1979 – und es gab im September 2016 noch drei „Heiße Tage“ mit über dreißig Grad Celsius und insgesamt 10 Sommertage mit 25 und mehr Grad. Durchschnittlich gibt es im September noch 4 Sommertage. Doch in diesem Jahr gab es nicht einen einzigen Tag, an dem die Temperatur mindestens auf 25 anstieg

Der diesjährige September startete regnerisch und herbstlich kühl. Doch am 5. des Monats wurde die höchste Temperatur im September mit 24,5 Grad registriert. Das war es dann aber schon in Richtung Spätsommer, denn in den Tagen danach regnete es wieder vermehrt und die Tageshöchsttemperaturen blieben unter 20 Grad.

Das zweite Monatsdrittel begann unter dem Einfluss des Tiefdruckgebietes „Sebastian“. Dieser Tiefdruckwirbel brachte auch uns teils stürmischen Wind aus Südwest. Vier Tage blies kräftig der Wind – mit der Windstärke 8 (62 – 74 km/h) gar am 13. des Monats. Danach ließ der Wind zwar wieder nach, doch die Tage waren mehr trüb als sonnig. Gerade mal 29 Stunden Sonnenschein kamen vom 10. bis zum 20. September zusammen. Am 17. ging die Temperatur nahe an die Bodenfrostgrenze. 2,4 Grad zeigte das Bodenthermometer noch an – an Grasspitzen waren erste Reifansätze zu erkennen. An diesem Tag ging auch im nahen Lautlingen ein Graupelschauer nieder und zeigte, dass eine andere Jahreszeit begonnen hat.

Einen Tag vor dem kalendarischen Herbstanfang – in diesem Jahr am 22. September – wurde die niedrigsten Temperaturen im ganzen Monat registriert. Am Boden wiederum nur 2,4 Grad Celsius – in der Luft (in 2 Metern Höhe) nur 2,6 Grad Celsius. Dieser Tag war aber auch gleichzeitig der sonnigste Tag des Monats – 11,0 Stunden Sonnenschein zeigte der Sensor an.
Der Tag des Herbstanfanges selbst war ebenfalls recht sonnig und mit 22,2 Grad relativ mild. Bei einem Spaziergang konnte man sich an diesem Tag schon an den Farben des Herbstlaubes erfreuen.

Das letzte Monatsdrittel des Septembers war im gesamten betrachtet wettermäßig die schönste Zeit. Die Sonne schien nun vermehrt, nachts war es kalt und morgens nässte dicker Tau den Boden, doch tagsüber wurde es meist angenehm warm – nochmals 24,2 Grad am Monatsletzten. Solches Wetter nennt der Volksmund „Altweibersommer“.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2017 betrug plus 12,7 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 16,9 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode 1980 - 2010 war es bei uns im September plus 13,3 Grad warm/kalt. Einen Frosttag gab es noch nicht im diesjährigen September, auch von Bodenfrost blieben wir noch knapp verschont – andererseits gab es auch keinen Sommertag mehr. Vier Sommertage gibt es noch durchschnittlich im September und zu Erinnerung: Im Jahr 2016 wurden noch 10 Sommertage (25 und mehr Grad) und 3 Tage mit 30 und mehr Grad registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 10 gezählt, trotzdem kamen in der Summe nur 43,7 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2016 regnete es im September noch weniger – nämlich nur 41,3 Liter, doch im Durchschnitt der Vergleichsperiode sind es 68,6 Liter. Nebel wurde an der Stationshöhe nur an einem Tag registriert. Gewindet mit Wind von mindestens der Stärke 6 (39 und mehr km/h) hat es aber an 5 Tagen. Gewitter gab es bei uns im September keine mehr. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation in diesem Jahr 131,8 Stunden, im Jahr 2016 waren es 213,4 Stunden. und seit 1991 bis einschließlich 2010 wurden durchschnittlich im September 165,7 Sonnenscheinstunden registriert.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter