Witterungsverlauf Juli 2017
Witterungsverlauf im Juli 2017

Der Juli servierte uns in diesem Jahr den Sommer häppchenweise. Mal war das Wetter hochsommerlich – mal schon herbstlich kühl und verregnet. Der Regen war aber willkommen zumal er nicht in schlimmen Unwettern niederging. Insgesamt gesehen kann man aber mit dem Juliwetter zufrieden sein, wenn auch – und was selten vorkommt – der vorausgegangene Juni noch sommerlicher war - zwar aufs Zehntelgrad gleich warm doch sonniger und wesentlich trockener, und der Juni kann drei Sommertage mehr vorweisen.

Zur Einordnung: Im Vergleichszeitraum (1981 – 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 – 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden. Sommertage mit 25 und mehr Grad gab es im genannten Zeitraum durchschnittlich 13,6 im Juli.

Der Juli 2017 bringt es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 19,3 Grad, immerhin 108 Liter Niederschlag aber „nur“ 205,4 Sonnenscheinstunden. Sommertage wurden heuer 14 gezählt.

Der diesjährige Juli begann recht frisch mit Tageshöchsttemperaturen unter 20 Grad und etwas Regen. Doch schon am 4. Juli wurde der erste Sommertag registriert und danach sollten 5 Tage mit jeweils über 30 Grad folgen. Die „heißen Tage“ beendeten Wärmegewitter und brachten aber auch den ersehnten Regen. Bis dahin hatte es viel zu wenig geregnet und so schlürfte die Natur den Regen begierig auf.

Insgesamt fielen in den ersten 10 Tagen 22,2 Liter – nicht besonders viel, aber der Regen tat gut.

Auch in den Tagen danach sollte es regnen und temperaturmäßig machte der Sommer erstmals Pause. Dies sollte bis zur Monatsmitte so bleiben. Und genau zur Monatsmitte war es auch ziemlich kühl.

Nach der Monatsmitte servierte der Juli ein weiteres Sommerhäppchen. Jetzt ging es mit der Temperatur noch weiter nach oben. Mit 32,4 Grad wurde dann am 19. Juli der Monatshöchstwert erreicht.

Wiederum kamen Gewitter auf. Bei uns waren sie nicht schlimm – im Gegensatz zu der nahen Stadt Rottweil, wo Hagel mit Körnern bis 5 cm Autos und anderes beschädigte. Insgesamt fielen im zweiten Monatsdrittel an der Messstelle 36,1 Liter Niederschlag.

Danach machte der Sommer eine kräftige Pause. Es wurde richtig herbstlich und es regnete nun fast jeden Tag und dem entsprechend ließ sich die Sonne weniger blicken. Tief „Herbert“ bestimmte nun das Wetter. Mit uns meinte die Wetterfront es noch gnädig, doch in der Mitte Deutschlands führten die Flüsse Hochwasser und überfluteten beispielsweise die Städte Goslar, Braunschweig und Hildesheim.

Bei uns kamen im letzten Monatsdrittel 49,7 Liter zusammen und in der Monatssumme 108 Liter. Damit war der Juli in diesem Jahr etwas nässer als üblich (normal 94,0 Liter) und war mit dem April einer von den zwei Monaten, die in diesem Jahr bis jetzt zu nass ausfielen – folglich waren 5 von 7 bisher zu trocken. Die Niederschlagsbilanz ist immer noch nicht ausgeglichen – 521,3 Liter sind es bis einschließlich Juli durchschnittlich – 407,4 Liter sind es in diesem Jahr bis jetzt und bei uns. Woanders ins besonders im Norden von Deutschland fällt die Niederschlagsbilanz ganz anders aus.

In den letzten drei Tagen des Julis – und gerade recht zu Beginn der Sommerferien - kehrte der Sommer nochmals zurück. Es gab nochmals drei Sommertage und nochmals etwas Regen und auch schwache Gewitter.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 19,3 Grad war der diesjährige Juli um 1,4 Grad zu warm gegenüber dem Durchschnittswert (1981 – 2010) mit 17,9 Grad. Im Jahr 2016 wies der Juli ebenfalls eine Mitteltemperatur von 19,3 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden heuer 14 und darin enthalten 7 heiße Tage mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. Der vorausgegangene Juni brachte es auf ebenfalls 7 heiße Tage aber auf 17 Sommertage. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer 15 gezählt und in der Summe kamen 108,0 Liter zusammen. Im Jahr 2016 waren es im Juli deutlich weniger, nämlich nur 62,5 Liter - doch im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Die Werte gelten aber nur für die Messstation und nicht kreisweit. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungstation an 8 Tagen. Der Wind frischte immerhin an 11 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 205,4 Stunden. Im Juli 2016 waren es 239,3 Sonnenscheinstunden – und im Vergleichszeitraum gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter