Witterungsverlauf im Juni 2017 Der Juni wollte es beim Wetter in diesem Jahr zeigen und zeigte es, dass er auch zu den Sommermonaten gehört. Meist kann er gegen die Sommermonate Juli und August nicht bestehen, weder bei Temperatur und Sonnenschein, und nach dem Mai ist er auch durchschnittlich der zweitnässeste Monat im Jahr. Doch in diesem Jahr kann der Juni in Richtung Sommer Rekordwerte bei Temperatur und Sonnenschein vorweisen und ließ andererseits den Regen auf sich warten. Den Beweis liefern die Messwerte. Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der Juni an der Station 15,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 98,4 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 227,6 Stunden. Der diesjährige Juni brachte es dagegen auf eine Durchschnittstemperatur von 19,3 Grad bei beachtlichen 277,2 Stunden Sonnenschein, und an Regen fielen lediglich 65,7 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle. Da der Juni auch bundesweit zu warm ausfiel wurde nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes dieser Juni nach 2003, 1930 und 1917 zum viertwärmsten seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen. Das Wetterphänomen der "Schafskälte" blieb dieses Jahr aus; stattdessen bescherten uns die beiden Hochdruckgebiete "Barbara" und "Anni" zu Beginn der mittleren Monatsdekade Temperaturen über 30 °C. Dies war der Auftakt für eine mehrtägige Hitzewelle, die ihren Höhepunkt am 22. mit dem schweißtreibenden Wert von 33,7 ° erreichte. Der tiefste Wert wurde an der Messstation am 8. Juni mit 2,9 Grad am Boden und 5,4 Grad in 2 Meter Höhe (Lufttemperatur) registriert. Zum Monatsbeginn gab sich das Wetter aber sehr verhalten. Mit der Temperatur ging es erstmals nach unten und es regnete in der ersten Woche jeden Tag. In diese Zeit fiel auch Pfingsten (4. Juni) mit gerade mal 21 Grad als Tageshöchsttemperatur und zeitweiligem Regen. Trocken, sonnig und bei den Temperaturen in Richtung Sommer ging es ab der zweiten Dekade. Vom 10. Bis zum 20. Juni gab es 118 Stunden Sonnenschein und schon drei Tage mit über 30 Grad Celsius aber nur 5,2 Liter Niederschlag. Die Landwirte konnten mit der Heuernte beginnen und brachten das Heu in den Folgetagen auch trocken heim. Der Höhepunkt des Sommerwetters wurde am Tag nach dem astronomischen Sommeranfang am 21. Juni erreicht. An diesem Tag bleibt die Sonne bei uns bei unverstelltem Horizont 16 Stunden und vier Minuten über dem Horizont und strahlt zum Mittag in einem Winkel von 65 Grad ein. Das ergibt bei wolkenlosem Himmel optimale Erwärmung und so kletterte am 22. Juni die Quecksilbersäule des Thermometers bis auf 33,7 Grad Celsius. Auch in den Tagen danach blieb es hochsommerlich warm, sonnig und trocken. Nun machte die anhaltende Trockenheit zunehmend Sorgen. Bis zum 25. Juni hatte es erst 44 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagssumme im Juni geregnet. Und da das Jahr bis jetzt insgesamt zu trocken war – 427,3 Liter sind es von Januar bis Juni durchschnittlich – heuer sind es nur 299,4 Liter in diesen 6 Monaten – ein Fehl also von 127,9 Liter, waren diese Sorgen berechtigt. Am 27. Juni ist „Siebenschläfer“ und es regnete. Die zum Siebenschläfer gehörige Witterungsregel lautet: „Wie das Wetter am Siebenschläfertag, so es sieben Wochen bleiben mag“. Allerdings hat sich gezeigt, dass man diesen Stichtag und die dazugehörige Regel nicht allzu ernst nehmen sollte. Statistische Auswertungen belegen, dass die Großwetterlage Ende Juni/Anfang Juli dazu neigt, sich für mehrere Wochen zu stabilisieren also auch verregnet sein kann. Doch eines ist aber sicher: Es wird nicht sieben Wochen lang regnen, auch wenn es heuer und bei uns ab dem 27. bis auf den letzten Tag regnete. Der Regen war willkommen und wir wurden dabei von schlimmen Gewittern - im Gegensatz zu anderen Orten - verschont. Die letzten Tage im Juni waren auch kühler und angenehmer als kurz davor. In der Gesamtbilanz war der Juni aber ein Supersommermonat mit einem Temperaturplus von 3,6 Grad und 17 Sommertagen (25 und mehr Grad) und darin enthalten 7 „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad. Zur richtigen Bewertung: 8,4 Sommertage und nur 1,2 „Heiße Tage“ sind es im Durchschnitt aus 30 Jahren. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2017 betrug plus 19,3 Grad. Vergangenes Jahr waren es „nur“ 16,8 Grad, und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Juni noch weniger nämlich plus 15,7 Grad warm. 17 Sommertage (25 und mehr Grad) – (8 sind es durchschnittlich) – und 7 „heiße Tage“ mit über 30 Grad kann der diesjährige Juni vorweisen. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 11 gezählt. In der Summe kamen 65,7 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2016 regnete es im Juni 112,4 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen bei uns 98,4 Liter/Quadratmeter. Nebel wurde auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag registriert und auch nur an 4 Tagen gab es nennenswerte Gewitter. Der Wind frischte aber an 10 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 277,2 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2016 waren es 157,9 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im Juni 227,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |