Witterungsverlauf Mai 2017
Witterungsverlauf im Mai 2017

Der Mai war im Witterungsverlauf zweigeteilt. Auf eine erste mehr dunkle, relativ kühle und durchaus nasse Monatshälfte folgten bis zum Monatsende sonnige, meist trockene und sehr warme gar heiße Tage. Insgesamt gesehen war der Monat zu warm, zu trocken und etwas sonnenscheinreicher als üblich.

Zur Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 12,6 Grad warm, an Niederschlag fielen durchschnittlich 109,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 204,1 Stunden.

Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 14,3 Grad Celsius, nur 61,7 Liter Niederschlag und 217,1 Sonnenscheinstunden. Also im Vergleich betrachtet: Um 1,7 Grad zu warm, um 13 Stunden sonnenscheinreicher und beim Niederschlag mit einem Fehl von 47,8 Litern bzw. nur 56,4 % der üblichen Niederschlagssumme.

Mit dem Mai endet für die Meteorologen auch das Frühjahr, das in der Rückschau mit 9,9 Grad ebenfalls zu warm war und um 1,2 Grad über dem Durchschnitt liegt. Das Frühjahr war auch sonnenscheinreicher, hier stehen sich 582,7 Stunden und durchschnittlich 515,2 Stunden gegenüber. Anders sieht es beim Niederschlag aus, da fallen durchschnittlich 233,7 Liter im Frühjahr - heuer kamen aber nur 172,9 Liter zusammen.

Trotzdem – es hätte ein gutes Obstjahr geben können – wenn da nicht der alles zerstörende Frost am 20. April gewesen wäre.

Mit einem kühlen und verregneten 1.Mai begann der diesjährige Mai. Kein Wanderwetter war an diesem Tag, die Grillplätze blieben unbesetzt, und die Bänder der Maibäume hingen grau herab anstatt mit ihren Farben im Sonnenlicht zu flattern. So war auch der Maibeginn im Jahr 2016. Im Gegensatz zum letzten Jahr blieb es in diesem Jahr auch in den folgenden Tagen mehr kühl und verregnet. Bis auf den 5. Mai – da hatte ich Geburtstag und für die Geburtstagsständchen schönes Wetter beststellt – und auch bekommen. Doch schon am Folgetag sollte es wieder regnen und wieder kühler werden. Am 10. Mai kurz vor Beginn der Eisheiligen war es am kältesten. Auf 0,3 Grad sank in der Nacht an diesem Tag die Lufttemperatur ab – am Boden gab es den bislang letzten Bodenfrost in diesem Jahr mit minus 1,1 Grad Celsius.

Die „Eisheiligen“ Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die „Kalte Sophie“ stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai. So wenigstens ist es hie und da nachzulesen und der Volksmund reimte unter anderem zu den Eisheiligen: „Pankratius, Servatius und Bonifatius machen dem Gärtner noch manchen Verdruss.“ Frost gab es in diesem Jahr aber auch zur Zeit der Eisheiligen keinen – im Gegenteil. Die Tageshöchsttemperatur schwankte in dieser Zeit um die 20 Grad – die Nachttemperatur ging selten unter acht Grad zurück. Aus der Statistik geht hervor, dass seit vielen Jahren in der Zeit vom 12. bis 15. Mai kein regelmäßig auftretender signifikanter Kälteeinbruch festzustellen ist. Auf die Eisheiligen ist somit kein Verlass mehr, und man muss sie deshalb auch nicht mehr fürchten. Die zweite Monatshälfte startete mit dem Ende der Eisheiligen. Am 17. Mai gab es dann den ersten Sommertag mit 27,5 Grad, und nach kurzem Rückschlag und auch mit Regen ging es ab da mit der Temperatur und Sonnenschein nach oben - nur der auch notwendig gewesene Regen blieb aus. Besonders sonnig und heiß wurde es in den letzten Maitagen. Am 26. Mai zeigte der Sonnenscheinschreiber 15,1 Stunden ununterbrochenen Sonnenscheinstunden an. Mit dem reichlichen Sonnenschein kam auch die sommerliche Wärme – ja Hitze – 31,0 Grad am 28. Mai und nochmals 30,4 Grad am Folgetag. Solch „Heiße Tage“ sind selten im Mai – in diesem Jahr waren es zwei – im Jahr 2005 gab es gar drei und dabei den bisher wärmsten Maitag mit 31,2 Grad am 28. Mai 2005.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2017 betrug plus 14,3 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 12,9 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm. Es gab im Mai keine Frosttage mehr – aber an einem Tag Bodenfrost (minus 1,1 Grad am 10. Mai). Sommertage (mit 25 und mehr Grad) gab es dagegen schon acht (3,4 sind der Durchschnitt) und darin enthalten auch zwei heiße Tage mit 30 und mehr Grad.
Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe auch nicht mehr – und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13. gezählt. In der Summe kamen aber nur 61,7 Liter zusammen. Im Jahr 2016 waren es im Mai 108,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 – 2010 sind es 109,5 Liter pro Quadratmeter.
Nebel gab es keinen, und abgesehen von einzelnen Donnern hat es nur an 3 Tagen nennenswert gewittert. Der Wind frischte an 2 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 217,1 Stunden - letztes Jahr waren es 183,2 Sonnenscheinstunden, - und seit 1991 bis einschließlich 2010 kommen im Mai durchschnittlich 204,1 Sonnenscheinstunden zusammen.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter