Witterungsverlauf im April 2017 Zusammengefasst und statistisch betrachtet war der April im Witterungsverlauf ein durchschnittlicher Monat, der bei Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein nur in Nuancen von den langjährigen Mittelwerten abweicht. Doch dieses Durchschnittswetter ist das Produkt eines schillernden Aprilwetters, dessen Extremwerte sich dann gegenseitig ausglichen. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im April durchschnittlich plus 7,9 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 66,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 im Mittel 174,4 Stunden. Der diesjährige April brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 7,6 Grad Celsius, 71,3 Liter Niederschlag und 182,4 Sonnenscheinstunden. Also geringfügig zu nass, etwas mehr Sonnenschein und bei der Temperatur bis auf 3 Zehntelgrade dem Durchschnitt entsprechend. Wer hätte das gedacht oder prophezeit? Wohl niemand – denn das Wetter setzte zum Aprilanfang erstmals das Märzenwetter fort – und war damit außergewöhnlich warm und sonnig. Und auch die Trockenheit setzte sich fort. Nicht nur Gärtner und Landwirte sondern die ganze Natur wartete zum Monatsanfang sehnlichst auf Regen, denn es hatte bis dahin seit November Monat für Monat zu wenig geregnet. Trotzdem – das Frühlingserwachen setzte ein, und das rund zwei Wochen früher als üblich. Allenthalben blühte es, und die Frühblüher zeigten ihre ganze Farbenpracht, denn schon in der ersten Aprilwoche waren die Kirschbäume zum Teil voll aufgeblüht – dicht gefolgt von den Birnbäumen. Hummeln und Bienen verrichteten nun ihre fruchtbringende Arbeit – dies erfolgreich, denn die Obstbäume setzten gut an. So sollte es auch bis zur Monatsmitte bleiben. In dieser Zeit war auch Palmsonntag, der 9. April. Das war ein sonniger und warmer Tag mit über 12 Stunden Sonnenschein und der Monatshöchsttemperatur von plus 24,5 Grad, also nur 0,5 Grad Celsius vom Wert eines Sommertages entfernt. Straßencafés und Biergärten hatten bei diesem Wetter geöffnet und die Cabrios fuhren zum Schaulauf auf. Pünktlich zu Ostern sollte sich dann das Wetter ändern. Bis dahin war der April gegenüber seinem Durchschnitt um 2,5 Grad zu warm und es hatte erst 6,3 Prozent geregnet. Karfreitag – war noch trocken, Karsamstag setzte dann zaghaft erster Regen ein. Ostersonntag, 16. April, war trüb und zeitweilig regnete es, doch Ostern blieb gleich Weihnachten grün. Übrigens, die letzten weißen Ostern gab es im Jahr 2013 – aber da war Ostern auch schon am 31. März. Heuer war auch Ostermontag noch grün, doch in der Nacht zum Osterdienstag hatte es sich soweit abgekühlt, dass aus Regen Schnee und Graupel wurde und schon in der Frühe eine schwache Decke aus beidem lag. Der Winter war nun in all seinen Facetten zurückgekehrt. Es rächte sich, schon die Sommerreifen aufgezogen zu haben und von ersten Schneeglätteunfällen wurde berichtet. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Nach Osterdienstag folgten drei sonnige aber mit strengem Nachtfrost verbundene Tage. Der schlimmste Tag war dann der 20. April. In der Nacht zu diesem Donnerstag sank die Lufttemperatur (2 m über dem Boden) an der Station auf minus 6,0 Grad, und am Boden (5 cm über unbewachsenem Boden gemessen) auf minus 7,3 Grad ab. Das war zu viel für die Blüten und die jungen Früchte, und über Nacht war es aus mit der Hoffnung auf eine reiche Obsternte. Die getane Arbeit von Bienen und Hummeln war nun vergebens. Auch das hat niemand so kommen sehen. Das Wetter überrascht Mensch, Tier und Pflanzen immer wieder und zwingt sie, sich im Laufe der Jahrtausende sich damit abzufinden und sich darauf einzustellen. Nach weiteren meist sonnigen aber nachts frostigen Tagen setzte erneut Schneefall ein. Übrigens wie vor einem Jahr – auch da lag zum Monatsende hin Schnee. Heuer bedeckten am Morgen des 26. April 5 cm Neuschnee die Flur auf Stationshöhe. Alles in allem kamen im April in diesem Jahr 11 cm Neuschnee zusammen. Das ist mehr als zusammen in den Monaten Februar und März in diesem Jahr fiel. Regen und Schnee brachten nach Ostern auch den eigentlich ersehnten Niederschlag, 22,2 Liter alleine vom 25. auf den 26. April. Und was noch danach kam, das besserte dann die Niederschlagsmenge auf das Durchschnittssoll auf. Die letzten zwei Tage versöhnten einen dann wieder mit dem Wetter. Mit 13,4 Stunden Sonnenschein und einer Tageshöchsttemperatur von 17,9 Grad endete der April 2017. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2016 betrug plus 7,6 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 8,1 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im April plus 7,9 Grad warm/kalt. Es wurden noch 7 Frosttage registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 10 gezählt (im Durchschnitt 11), und in der Summe kamen 71,3 Liter zusammen. Im Jahr 2016 regnete es im April mehr, nämlich 118,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen 66,4 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April an 6 Tagen. Nebel zeigte sich im April nicht, und der Wind frischte an 4 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 182,4 Stunden. Vergangenes Jahr waren es 121,5 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne im April durchschnittlich 174,4 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |