Witterungsverlauf Februar 2017
Witterungsverlauf im Februar 2017

Mit dem Februar endet für die Meteorologen der Winter.
Im Winter 2016/2017 war in den drei Wintermonaten der Dezember seinem Durchschnitt entsprechend, der Januar viel zu kalt und der Februar wiederum viel zu warm. Alle Monate waren aber durchweg zu trocken und somit war auch Schnee Mangelware.

Statistisch betrachtet war es bei uns in diesen 3 Wintermonaten im Durchschnitt aus 30 Jahren (Vergleichsperiode 1981 – 2010), 0,7 Grad warm/kalt, an Neuschnee kamen 61 cm zusammen und an 31 Tagen lag eine geschlossene Schneedecke.
Im Winter 2016/17 dagegen war es mit plus 0,8 Grad somit um 0,1 Grad wärmer, an Neuschnee kamen nur 28 cm zusammen, und Schnee lag auf Stationshöhe auch nur an 28 Tagen.
Somit ein zu milder und ein zu schneearmer Winter. Sorgen macht aber insbesonders der fehlende Niederschlag. Hier stehen sich in diesen drei Monaten 62,3 Liter/Quadratmeter zu 158,4 Liter im Durchschnitt gegenüber - also nur rund 40 Prozent des Üblichen. Kein Wunder, wenn die Grundwasser-spiegel sinken.

Der letzte Wintermonat, der Februar, trug so gut wie nichts zu einem „Winter“ bei – so wie man ihn landläufig vorstellt. Normal (durchschnittlich) ist es bei uns im Februar 0,8 Grad warm, es fallen 46 Liter Niederschlag und es gibt 98,6 Stunden Sonnenschein. Durchschnittlich gibt es auch 19 Frosttage und 11 Tage mit geschlossener Schneedecke. In diesem Jahr blieb der Februar mit einer Mitteltemperatur von plus 4,1 Grad um 3,3 Grad über dem langjährigen Mittel, es gab „nur“ 15 Frosttage und nur einen einzigen Tage mit einer geschlossenen Schneedecke auf Stationshöhe. Beim Niederschlag geizte der Monat ebenfalls mit seinem 32 Litern/Quadratmeter. Mit diesem Wert wurde das Niederschlagssoll nur zu 70 Prozent erfüllt. Lediglich beim Sonnenschein gab es mit 104,1 Stunden ein ganz kleines Plus in der Sonnenscheinbilanz.
Der Februar begann schneelos, mild und teils windig. Sonne war dagegen Mangelware: Nur 13,9 Stunden sollten es im ersten Monatsdrittel sein. In diese Zeit fiel auch der kälteste Tag des Monats, der 9. Februar mit minus 5,2 in der Nacht und minus 0,4 Grad Celsius als Tageshöchstwert.
Mit diesen Werten wurde er zu einem Eistag, doch es sollte auch der einzige im Februar bleiben. In der zweiten Dekade war es um das Vierfache sonniger – 59,5 Stunden schien da die Sonne. Die Nächte blieben in dieser Zeitspanne kalt, es gab 8 Frosttage – doch tagsüber war es meist sonnig und mild und solch ein Wetter lud zu einem Spaziergang ein. Erstes Frühlingsgezwitscher der Vögel war nun zu hören, der Milan war aus seinem Winterquartier zurückgekehrt und drehte seine Runden.
Das letzte Monatsdrittel begann mit etwas Regen und es wurde zunehmend windig. Mit dem Wind wurde zuerst recht milde Luft zu uns herangeführt, so dass die Temperatur am 23. Februar auf den Spitzenwert des Monats, auf 17,6 Grad Celsius, ansteigen konnte. Am Nachmittag dieses Tages drehte sich die Windrichtung von Südwest auf Westnordwest und der Wind schwoll zur Sturmstärke an. Als Spitzenböe zeigte der Windmesser 92,9 km/h an – das entspricht der Windstärke 10 und wird als „Schwerer Sturm“ bezeichnet. Von einzelnen Sturm-Schäden wurde danach berichtet – doch insgesamt wurde der Landkreis von größeren Schäden verschont.
Danach hatte der nun schon nachlassende Wind Regen, Schnee und Graupel im Gepäck. Freitag, 24. Februar, war ein Tag mit „Aprilwetter“. In Schauern kam der Schnee daher geflogen – seine großen Schneeflocken bedeckten zum ersten und einzigen Mal im Monat wieder die Flur. Am anderen Tag hatte sich das Wetter beruhigt – es wurde nach kalter Nacht wieder milder und sonniger und am Nachmittag waren von der Schneedecke nur noch Reste zu sehen. Die letzten zwei Tage des Februars konnten nicht verschiedener sein: Rosenmontag mit idealem Umzugswetter mit bis 16,1 Grad und 9,4 Stunden Sonnenschein. Der Fastnachtsdienstag dagegen am Nachmittag rund zehn Grad kühler, verregnet, windig und nur mit ein paar Minuten Sonnenschein. Und auf den Bergen war der Winter zurückgekehrt.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2016 betrug plus 4,1 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 3,6 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Februar plus 0,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Februar 15 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es nur einen. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 8 gezählt, und in der Summe kamen 32,0 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2016 waren es im Februar 68,3 Liter, und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes (1981- 2010) hat es im Februar 46,0 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Februar nur an zwei Tagen und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe deshalb nur an einem Tag registriert. Die Neuschneesumme betrug im diesjährigen Februar 2 cm - vergangenes Jahr 19 Zentimeter. Nebel mit einer Sichtweite unter 1 km wurde keiner beobachtet, und der Wind frischte an 6 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 104,1 Stunden, vergangenes Jahr waren es 53,2 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1990 - 2010 sind es 98,6 Sonnenscheinstunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter