Witterungsverlauf im Januar 2017 Der Januar begann und endete auf Stationshöhe schneelos. Dazwischen zeigte sich der Monat aber als strammer Wintermonat mit einer geschlossenen Schneedecke an 27 Tagen und anhaltendem strengen Frost. Insgesamt betrachtet fiel der Januar zu kalt und zu trocken aus – beim Sonnenschein gab es ein kleines Plus. Blickt man zurück so zeigt sich, dass es im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) bei uns im Januar durchschnittlich plus 0,1 Grad warm/kalt war, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee durchschnittlich 49,1 Liter pro Quadratmeter fielen, und die Sonne seit 1991 - 2010 durchschnittlich 84,9 Stunden schien. Der diesjährige Januar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von minus 2,9 Grad Celsius, nur 28,8 Liter Niederschlag und auf 94,2 Sonnenscheinstunden. Das Jahr 2017 begann mit einem nachts frostigen, tagsüber milden und sonnigen Neujahrstag. Von Schnee war aber weit und breit nichts zu sehen. Dies sollte sich aber schon am 2. Januar ändern. Ganz zaghaft begann da Frau Holle ihre Betten zu schütteln. Und als sie merkte, dass der Schnee willkommen war – ja manche sehnlichst auf ihn warteten, da traute sie sich in den folgenden Tagen auch mal kräftiger das Weiß vom Himmel fallen zu lassen, und in einem Auf und Ab wuchs so die Schneedecke bis zum 11. Januar auf den Maximalwert im Monat – bis auf 10 cm an. Da wollte Väterchen Frost nicht nachstehen. Er zeigte eigentlich von Monatsanfang an, dass auch die Kälte zum Winterwetter gehört und so sackte als Höhepunkt derselben nach einem sonnigen „Erscheinungsfest“ (Heilige Drei Könige) die Temperatur auf minus 17,7 Grad am Boden und bis auf minus 16 Grad Lufttemperatur (2 Meter über dem Boden) ab. So kalt und noch etwas kälter war es zuletzt 2012 gewesen. Anhaltender Frost bestimmte auch danach das Januarwetter bei uns. Denn bis auf den stürmischen 12. Januar und die beiden letzten Januartage waren alle Tage im Monat Frosttage, und sogar an 17 Tagen im Monat ging die Temperatur den ganzen Tag über nicht über Null Grad hinaus. Solche Tage werden als Eistage bezeichnet - und „nur“ 7 Eistage gibt es durchschnittlich im Januar. An Neuschnee kamen im ganzen Januar bei 12 Schneefalltagen insgesamt 26 cm zusammen. Die Schneedecke wuchs aber nie auf diesen Wert an – im Gegenteil, sie schmolz teils tagsüber oder sackte in sich zusammen – aus Pulverschnee wurde fester, verharschter Schnee, der unter den Schuhen knirschte. Der anhaltende Frost verhinderte aber, dass die Schneedecke über den Monat hinweg gänzlich verschwand, und so lag auf Stationshöhe vom 3. bis zum 29. Januar – also 27 Tage lang - eine geschlossene Schneedecke. Auch das ist außergewöhnlich: 11 Tage sind der Durchschnitt und im Jahr 2016 waren es 12 Tage mit geschlossener Schneedecke. Eine kurze Winterpause gab es am 12. Januar. Der Luftdruck war an diesem Tag bis auf 996 Hektopascal (Millibar) gefallen und das Sturmtief „Egon“ fegte über Deutschland hinweg. Der Windmesser zeigte als Höchstgeschwindigkeit 74 km/h an – das ist „stürmischer Wind“ der Stärke 8 (63 – 74 km/h). Größere, von dem Sturm verursachte Schäden wurden aber aus dem Kreisgebiet nicht bekannt. Beim Sonnenschein kamen im ersten Monatsdrittel 24,4 Sonnenscheinstunden, im zweiten nur 17,5 Stunden, doch im dritten Monatsdrittel gar 52,3 Stunden an Sonnenschein zusammen. Gerade das letzte Monatsdrittel zeichnete sich durch eisig kalte Nächte und viel Sonne tagsüber aus. Sechs Mal ging vom 19. an bis zum Monatsende die Nachttemperatur unter minus zehn Grad zurück, während tasüber es dann meist sonnig war und dadurch den Winter von der schönsten Seite zeigte. Die letzten Tage des Januars wurden recht mild, es kam Regen auf, und der Schnee schmolz auf Stationshöhe gänzlich ab. Auf dem noch teils gefrorenem Boden wurde aber aus dem Regen auch tückisches Glatteis. Am Samstag, 28 Januar, die Besonderheit: Ungewöhnlich milde Luft strömte an diesem Tag in den Zollernalbkreis – 12,4 Grad zeigte das Thermometer an – und mit diesem Wert wurde Balingen-Heselwangen zum wärmsten Ort in Baden-Württemberg, wie der Wettermoderator Sven Plöger im SWR-Fernsehen bekannt gab. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-temperatur des Januars 2017 betrug minus 2,9 Grad Celsius Vergangenes Jahr waren es plus 2,4 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Januar plus 0,1 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Januar 28 Frosttage registriert und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es siebzehn. Durchschnittlich sind es im Januar 21 Frosttage und 7 Eistage. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 12 gezählt und in der Summe kamen 28,8 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2016 waren es im Januar 95,2 Liter, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) hat es im Januar 49,1 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Januar ebenfalls an 12 Tagen – und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 27 Tagen registriert. Als Neuschneesumme kamen dabei 26 Zentimeter zusammen. Nebel wurden an 2 Tagen registriert. Der Wind frischte an 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 94,2 Stunden, vergangenes Jahr waren es weniger, nämlich 70,2 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt von 1991 – 2010 sind bzw. waren es 84,9 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |